Die Welt wartet auf den Corona-Impfstoff – und die Firma Gerresheimer könnte die Verpackung dafür liefern. Der Glashersteller, der auch in Lohr einen Standort hat, liefert Glasflaschen für Medikamente an die meisten großen Pharmaunternehmen. Die Konzerne hätten bereits frühzeitig Flaschen für den Impfstoff bei Gerresheimer bestellt, die Produktion laufe daher schon, so Jens Kürten, Sprecher des Düsseldorfer Unternehmens, auf Anfrage dieser Redaktion.
Die Flaschen fassen fünf oder mehr Impfdosen, die mit einer Einmalspritze aufgezogen und verabreicht werden. Sie sind aus Borosilikatglas gefertigt, das auch Temperaturen von minus 70 Grad aushält, bei denen der Impfstoff gelagert wird.
Nach Schätzungen des Unternehmens werden in den nächsten 24 Monaten etwa 2,5 bis drei Milliarden solcher Flaschen weltweit für den Corona-Impfstoff benötigt. "Wir stellen uns darauf ein, dass wir etwa ein Drittel davon herstellen werden", so Unternehmenssprecher Kürten. Das entspreche dem Anteil, den Gerresheimer am Weltmarkt beliefert.
Auch am Standort Lohr stellt das Unternehmen Medikamentenflaschen, allerdings für Mittel wie Hustensäfte. Die Impfstoff-Flaschen werden in Deutschland am Standort in Westfalen hergestellt, in Europa außerdem in Polen und Frankreich.