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HUNDSBACH: Das Ende eines Familienbetriebs

HUNDSBACH

Das Ende eines Familienbetriebs

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    „Mein Sohn Bernd wird die Bäckerei nicht übernehmen“, erklärt Peter Schierling, der mit der Bäckerei Peter Schmitt aus Reiterswiesen einen Nachfolger gefunden hat. „Es haben einige größere und kleinere Bäckereien nachgefragt“, sagt Schierling. „Aber für uns war wichtig, dass der Bevölkerung weiter täglich frische Ware angeboten wird, die auch eine gute Qualität hat. Und mit der Bäckerei Peter Schmitt aus Bad Kissingen-Reiterswiesen haben wir so einen Bäcker gefunden.“ Der Nachfolger werde auch einige der rund zehn Beschäftigten übernehmen.

    Ende September soll der Laden geschlossen werden und nach einigen Tagen Umbau Anfang Oktober unter neuer Leitung wieder eröffnen.

    Gegründet wurde die „Bäckerei Schierling“ 1949. Der aus dem Zweiten Weltkrieg zurückgekehrte Bäckermeister Rudolf Schierling wollte nicht wieder bei der Bundesbahn arbeiten und beschloss, sich zusammen mit seiner Ehefrau selbstständig zu machen und im umgebauten Stall eine Backstube einzurichten. Der erste Verkaufsraum befand sich im ersten Stock des Gebäudes.

    Nebenbei wurde noch eine Landwirtschaft betrieben. Sein 1946 geborener Sohn Peter wählte denselben Beruf wie der Vater und lernte von 1960 bis 1963 den Beruf des Bäckers und im Anschluss daran Konditor. Auch der Sohn Hermann lernte den Beruf des Bäckers, den er aber nicht mehr ausübt.

    Von 1965 bis 1970 arbeitete Peter Schierling als Bäcker und Konditor bei verschiedenen Bäckereien in Würzburg, ehe er den Beruf wechselte und bis 1975 bei Kugelfischer in Schweinfurt seinen Lohn verdiente. Nur am Wochenende wurde zu dieser Zeit in der väterlichen Backstube geholfen, die der Vater zusammen mit jeweils einem Lehrling betrieb. Zusätzlich bereitete er sich 1974 in einem halbjährigen Vollzeitunterricht in Locham (Oberbayern) auf die Meisterprüfung vor, die er mit Bravour bestand.

    1969 lernte er die aus Aschfeld stammende Marianne, eine geborene Vetter, kennen. Bereits 1970 wurde geheiratet und kurz danach kam Sohn Bernd zur Welt. Drei Jahre später wurde Tochter Alexandra geboren. Neben ihrem Abschluss als Einzelhandelskauffrau wurde geheiratet und nach Hundsbach umgezogen. Für Marianne kamen nun schwere Jahre mit Haushalt, Kindern und Laden.

    Bereits 1975, der Vater war damals gerade 61 Jahre alt, fiel eine wichtige Entscheidung im Hause Schierling. Vater Rudolf übergab die Bäckerei an seinen Sohn Peter und dessen Ehefrau Marianne. Noch im selben Jahr wurde unter der Leitung des jungen Ehepaares mit dem An- und Umbau begonnen. Das Kellergewölbe wurde abgebrochen, der Verkaufsraum angebaut, die Backstube umgebaut und ein Nebengebäude als Lagerraum ausgebaut. Auch wurde in einen neuen Backofen der Firma Miwe investiert, der 2003 nochmals erneuert wurde.

    Schon ein Jahr später wurde der erste Lehrling eingestellt. Insgesamt zwölf Lehrlinge wurden ausgebildet, die sich viermal als Innungsbeste behaupten konnten. Ein Absolvent erhielt sogar einen Staatspreis.

    1980 wurde eine Filiale in Obersfeld eröffnet, die bis 2007 bestand. In Büchold wurde seit 1987 der Edeka-Laden mit Backwaren beliefert. Als die Pächter aufhörten, übernahm die Bäckerei Schierling den Laden 1999 und führte ihn bis 2004 weiter. Danach zog die Verkaufsstelle in das ehemalige Gasthaus Fenn um. Inzwischen wurde die Filiale durch die Bäckerei Hauptmann (Inhaber Erich Hofmann) in Arnstein übernommen.

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