Karlstadt (MAC) Dem gestrigen Aufruf der MAIN-POST an die Leser, abgebaute Briefkästen zu melden, kamen zahlreiche Bürger und Unternehmer nach. Die meisten zeigten kein Verständnis für den überraschenden Abbau zahlreicher Briefkästen in der Umgebung.
Die Deutsche Post AG weigert sich weiterhin, eine Liste der abgebauten Kästen zu veröffentlichen. Stefan Heß, Pressesprecher der Deutschen Post AG, erklärt: "Das wäre eine Steilvorlage für unsere Konkurrenten. Auf Anfrage werde ich den Bürgermeistern die abgebauten Standorte mitteilen", so Heß.
"Wie man einen Briefkasten an einer Hauptstraße abmontieren kann, entzieht sich meinem Verstand", klagt Lore Kastler-Lindig aus Höllrich, die am Montag den Briefkasten an der Gössenheimer Hauptstraße vermisste. "In dieser Straße gibt es vier Ärzte, zwei Metzger, zwei Bäcker und eine Apotheke - aber nun keinen Briefkasten mehr." In Arnstein und Thüngen wurden gar die Kästen vor den Rathäusern abgebaut.
Schwer wiegt der Verlust des Postkastens an der Himmelstadter Turnhalle für Berta Burkard. "Ich bin über 70 und habe sehr viele Brieffreunde, mit denen ich in regem Kontakt stehe. Der Kasten an der Turnhalle war für mich trotz Gehbehinderung erreichbar. Nun müsste ich bis zum Kirchplatz laufen - das schaffe ich nicht."
Friedrich Michler aus Laudenbach vermisst den Briefkasten an der Poststelle. Dennoch meint er: "Man sollte die Post nicht verdammen. In Karlstadt beispielsweise hat sich die Briefannahme mit Einrichtung der Agentur im Neukauf verbessert. Dort ist nun durchgehend geöffnet."
"Hirnrissig" findet Waltraud Erle den Abbau des Briefkastens am Campingplatz Roßmühle. "Dort gibt es einen Kiosk mit Postkarten und außerdem vier Firmen. Wenn den Firmen die Post zugestellt wird, kann doch jemand den Briefkasten leeren."
Unsere Leser meldeten den Abbau von Briefkästen in Arnstein (4), Eußenheim, Gössenheim, Himmelstadt, Karlstadt (2), Thüngen sowie am Saaletal-Campingplatz Roßmühle.