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RETZBACH: Das Fischerfest hat Zukunft

RETZBACH

Das Fischerfest hat Zukunft

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    Zukunft für das Fischerfest: Thomas Amrhein von Amrhein Events (links) und der Angelverein Retzbach-Zellingen mit Anton Ohmer (rechts) wollen das Fest in diesem Jahr gemeinsam veranstalten.
    Zukunft für das Fischerfest: Thomas Amrhein von Amrhein Events (links) und der Angelverein Retzbach-Zellingen mit Anton Ohmer (rechts) wollen das Fest in diesem Jahr gemeinsam veranstalten. Foto: Foto: Moritz Baumann

    Wie geht es weiter mit dem Fischerfest? Zu diesem Thema hat bereits ein Wagen beim Retzbacher Faschingszug für Aufregung gesorgt, zudem gibt es Gerüchte von Konflikten der Organisatoren bezüglich des Retzbacher Fischerfestes. Wir sprachen mit dem Vorsitzenden des Angelvereins, Anton Ohmer, und dem Inhaber von Amrhein Events, Thomas Amrhein.

    Frage: Herr Ohmer, wie hat sich das Fischerfest in den letzten Jahren eigentlich entwickelt?

    Anton Ohmer: Es gab Zeiten, in denen nach unseren Schätzungen bis zu 3000 Besucher kamen. Da haben sich Freiwillige teils zwei Wochen Urlaub genommen, um das Fest vorzubereiten. Doch in den letzten Jahren zählten wir zunehmend weniger Besucher. Mitunter aufgrund der starken Festkonkurrenz in der Gegend. Insgesamt betrachtet hätten wir aber auch Probleme gehabt, diese Massen an Besuchern dauerhaft zu organisieren, beispielsweise aufgrund von Parkplätzen und der Logistik. Wir mussten die letzten sechs Jahre den Getränkeverkauf schon an externe Anbieter vergeben. Auch die Nachfrage nach Fischspezialitäten ging zurück, weswegen wir auch hier unser Angebot verkleinert haben. Unser größtes Problem jedoch waren die fehlenden Helfer, ohne die ein solches Fest nicht zu stemmen ist.

    Führten Sie beide schon länger Gespräche bezüglich einer möglichen Verlegung des Fischerfestes?

    Thomas Amrhein: Ich hatte schon während der Renovierung des Retzbacher Biergartens vor vier bis fünf Jahren Gespräche mit dem Angelverein geführt, ob das Fischerfest nicht auch dort stattfinden könnte. Die Vorteile dafür liegen auf der Hand. Wir haben Strom und Wasser verlegt, Sanitäranlagen und ausreichend Platz für circa 850 Besucher sind vorhanden. Außerdem dauert der Festaufbau anstelle von zwei Wochen gerade mal zwei Tage. Damit sinkt natürlich auch der Unkostenbeitrag für die Veranstalter.

    Ohmer: Für uns kam eine Verlegung vor fünf Jahren einfach aufgrund der Festgröße nicht in Frage. 3000 Besucher finden auf dem Biergartengelände keinen Platz. Außerdem hat sich der Verein mit einer Mehrheit für den Platz am Main ausgesprochen.

    Kam es zu Problemen zwischen Ihnen beiden, nachdem Amrhein Events im letzten Jahr ein namensgleiches Fischerfest auf eigene Initiative hin organisierte?

    Amrhein: Es war nie unsere Absicht, mit dem Angelverein in Konkurrenz zu treten. Aber wir wollten gerne das Fischfest auch im Jahr 2014 stattfinden lassen und gleichzeitig den Bürgern zeigen, dass das Fischerfest auch in einer neuen Umgebung, dem Biergarten, gelingen kann.

    Ohmer: Ursprünglich war von unserer Seite ein kleines, überschaubares Fischerfest 2014 auf dem Maingelände geplant. Doch aufgrund der Brückenrenovierung war dies nicht möglich. Nachdem dann Herr Amrhein sein Fest in der Öffentlichkeit ankündigte, kam es durchaus zu Irritationen, die dann aber schnell bereinigt wurden. Uns war es wichtig, dass klar kommuniziert wird, dass der Angelverein im letzten Jahr nicht beteiligt war. Außerdem haben wir darauf hingewiesen, dass der neue Ort stärker hervorgehoben werden müsse, da es sonst zu allgemeinem Chaos führen würde. Unter anderem deswegen haben wir auch auf eigene Kosten eine Anzeige mit diesen Informationen in der Main-Post geschaltet.

    Und wie ist das Fest in der neuen Umgebung Ihrer Meinung nach verlaufen?

    Amrhein: Uns war es wichtig, dass die Gäste zufrieden sind, und die Resonanz war durchaus positiv. Wir haben über 1100 Steckerlfisch verkauft, zusätzlich zum restlichen Angebot, also Steaks, Bratwurst, Calamaris und dergleichen, und auch die Entwicklung des Biergartens in Sachen Atmosphäre und Umgebung gefiel den Leuten. Probleme, die bezüglich der Anfahrt auftraten, sind mittlerweile in Absprache mit der Polizei gelöst worden.

    Ohmer: Wir haben uns das Fest natürlich genau angeschaut, unter anderem die Organisation, wie der Platz gestellt und wie zufrieden die Bürger waren. Für mich und auch viele andere Vereinsmitglieder ergab das Gesamtkonzept ein sehr positives Bild.

    Wie sieht jetzt die Zukunft des Fischerfestes aus?

    Ohmer: Nachdem wir im letzten Jahr den Erfolg des Fischfestes auch an der neuen Lokalität beobachten konnten, die Brücke weiterhin gesperrt bleibt und wir seit vielen Jahren am Festplatz am Main ein großes Zufahrtsproblem haben, werden der Angelverein und Amrhein Events das Fest dieses Jahr gemeinsam am 16. und 17. Mai hier auf dem Biergartengelände veranstalten. Wie es nach der Neueröffnung der Brücke weitergeht, steht noch nicht fest.

    Amrhein: Wir werden dabei für die Getränke sorgen, bieten verschiedene Fischspezialitäten von der Fischzucht Müller an und Herr Ohmer wird mit seinen Vereinsmitgliedern die Gäste mit Steckerlfisch und Fischbrötchen versorgen. Auch Live-Musik für gute Stimmung ist geplant. Der Angelverein kann sich auch zukünftig auf unsere Unterstützung verlassen, denn das Fischerfest ist für beide eine „Win-Win-Situation“. Euch bringt das Fest Geld in die Vereinskasse, und wir profitieren über die Werbung für den Biergarten und den Cateringbetrieb.

    Ohmer: Wichtig ist einfach, dass die Bürger aus Retzbach, Zellingen und Umgebung wissen, dass das Fischerfest eine Zukunft hat. Egal ob am Main oder im Biergarten – es bleibt Bestandteil der Retzbacher Festkultur, und auch die Gerüchte über Spannungen zwischen dem Angelverein und Amrhein Events kann ich zurückweisen. Man sieht, wir werden das Fischerfest 2015 gemeinsam in einem kooperativen Verhältnis organisieren.

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