Zum Schulfest der Grundschule Schwebenried gehört traditionsgemäß ein Musical, das an Grundschulen wohl seinesgleichen sucht. In diesem Jahr sorgten die Mädchen und Buben 90 Minuten lang mit ihrem eindrucksvollen Stück „Das geheime Leben der Piraten“ für eine Riesenbegeisterung unter den Gästen in der überfüllten Turnhalle. Das Bühnenbild sowie die farbenfrohen Kostüme dazu hatten die Kinder unter Anleitung ihrer Fachlehrerin Hilde Dürr in der Schulhaus-AG angefertigt. Deren Mann Rudi zeigte sich für das Piratenschiff verantwortlich.
Fast profihaft
Alle Grundschulkinder schlüpften in die Rolle von Piraten und trugen durch Schauspiel, Gesang oder Instrumentalbegleitung zu diesem Erfolg bei. Fast profihaft und nahezu ohne einen Versprecher gaben die „Piraten“ auf ihrer „Schatzsuche“ einen Einblick in ihr geheimes Leben.
Zum Glück hatten sie die Prinzessin „Philomena“ entführt, eine „Nervensäge“, die so mancher Pirat am liebsten über Bord geworfen hätte. Doch da keiner lesen konnte, war nur die „ungeliebte Dame“ in der Lage, den Plan aus einer Flaschenpost, der zur „Insel 1, 2, 3“ führen sollte, zu entschlüsseln – einem Eiland mit einem Fluss, zwei Vulkanen und drei Palmen. Wider allen Piratengesetzen durfte das „Weib“ mit auf Piratenfahrt, auch wenn sie keinen „Bart“ hatte, dafür aber „Haare auf den Zähnen“.
Auf dieser Schatzsuche lernten die Zuschauer auch einen Kapitän mit Angst vor der Dunkelheit kennen, der sich bei einer Sonnenfinsternis zwei Minuten lang nicht von der Stelle gerührt hatte. Deshalb trug er immer eine Kerze mit Streichholz bei sich versteckt in der Hosentasche. Ein seltsamer spanischer Pirat trug eine Augenklappe, um gefährlicher auszusehen als mit zwei „guten“ Augen. Und bald war auch klar, warum jeder Pirat gerne die Nachtwache übernehmen wollte – weil sie gerne tanzten, was aber keiner wissen durfte, um nicht als mädchenhaft zu gelten. Zu bedauern war ein Pirat, der an Fingern und Zehen nur bis 16 zählen konnte, da er ein Holzbein hatte.
In den Gesängen und Tänzen der Seefahrer war noch zu erfahren, dass sie Alkohol trinken, Schiffe entern oder Wirbelstürmen trotzen. So war es kein Wunder, dass sie am Ende ihrer Reise den Schatz heben konnten und zu „Ruhm und Reichtum“ kamen.
Die Halle zum Beben brachte auch der Lehrerchor mit dem Shanty „What shall we do with the drunken sailor“. Das animierte das Publikum unaufgefordert zum Mitsingen animierte.
Langwierige Proben
Schulleiterin Katharina Krenig sprach allen Beteiligten ein großes Lob aus für die gute Mitarbeit bei den langwierigen Proben. Dabei sei es ihr wichtig gewesen, dass alle Kinder eine Rolle übernehmen. Erfreut zeigte sie sich auch über die Zusammenarbeit mit Monika Wendel von der Musikschule, die sich mit Rhythmusgruppe und Chor eingebracht hatte. Mit Bettina Kreß sorgte eine Mutter mit Schlagwerkzeugen für den richtigen Takt.
Die Schulleiterin beendete das Musical mit dem Spruch, der auf der Schatzkiste zu lesen war: „Jeder auf seine Weise, jeder so gut er kann, dann kommt jeder an den Schatz heran, dann winkt das Ende der Reise.“ Zum Gelingen des Schulfestes trugen nach dem Musical auch Elternbeirat und Eltern bei, die wie jedes Jahr für das leibliche Wohl bei Kaffee und Kuchen oder Gegrilltem sorgten.