„Ich will wieder einmal richtig gute Wurst essen“, war die erste Resonanz einer Radioübertragung des Bayerischen Rundfunks über den Partensteiner Metzgermeister Uwe Desch. Ein Mann aus der Münchner Gegend hatte den Bericht über den „Blutwurstritter“ aus dem Spessart gehört und kurzer Hand mit der Bitte nach einer „Wurstsendung“ zum Telefon gegriffen.
Petra Desch machte sich sogleich daran und schickte ein Päckchen ins tiefste Bayern. Ein andrer Wurstliebhaber aus Bad Brückenau hörte ebenfalls die Radiosendung, setzte sich ins Auto und machte sich auf den Weg nach Partenstein, um sich mit den Köstlichkeiten der Landesmetzgerei einzudecken.
Dem Geheimnis der legendären Blutwurst ging dieser Tage ein Fernsehteam des Bayerischen Rundfunks auf die Spur. Bereits um 4.30 Uhr war das Team im Schlachthaus vor Ort, um Metzgermeister Uwe Desch bei der Blutwurstproduktion über die Schulter zu schauen.
Die Blutwurstdoku
In der kommenden Woche wird ein Filmteam von SAT1 ebenfalls eine „Blutwurstdokumentation“ in der Landesmetzgerei Desch drehen. Bereits zum zweiten Mal nahm Desch am vergangenen Wochenende am Internationalen Blutwurst-Wettbewerb in Montagne-au-Perche in Frankreich teil. Dort sicherte sich der Partensteiner Metzgermeister vor zwei Jahren gleich drei Goldmedaillen und wurde zum „Blutwurstritter“ ernannt. Heuer machten sich die Sorten „grobe Rote“ sowie „frische und geräucherte Blutwurst“ auf den Weg nach Frankreich.
Als „Kreativprodukt“ nahm er mit seiner Eigenkreation „Blutwurstheinerle“ teil. Wenn das Produkt so lecker schmeckt, wie es aussieht, dann ist ihm seine Medaille sicher. Das „Blutwurstheinerle“ besteht aus Blutwurst und Brotteig. Beides wird in Schichten in einem Glas aufgesetzt und gebacken.
Geheimrezepte von 1902
Das Geheimnis seines Erfolges gibt der „Blutwurstritter“ nicht preis. „Bei uns wird der Speck vor dem verwursten erst ausgebraten“, verrät er zumindest. Aber der legendäre und einzigartige Geschmack seiner Produkte ist den überlieferten Rezepten des Familienbetriebes aus dem Jahr 1902 und den geheimen Gewürzmischungen zu verdanken.
Das Ergebnis, das bei einer „Blindverkostung“ durch die kritische Jury in Montagne-au-Perche ermittelt wurde, wird in den nächsten Tagen erwartet.