LOHR/Ravensburg (WDE) Wer die Zeichen kennt, weiß mehr. Ein aus einem Quadrat und einem Dreieck zusammengesetztes Haus, das auf dem Boden einer Glasflasche eingeprägt ist, sagt uns: Diese Flasche wurde in Lohr hergestellt. Bei der Spessart Glas GmbH.
"Wer sich eine Flasche genau anschaut", schreibt das in Ravensburg ansässige "Aktionsforum Glasverpackung" (AGV) in einer Pressemitteilung, "findet auf oder am Flaschenboden scheinbar unauffällige Markierungen: Zahlen, Buchstaben oder Kombinationen aus Punkten und Strichen".
Diese "auf den ersten Blick wie Hieroglyphen aussehenden Symbole" geben laut AGV "nicht nur darüber Auskunft, in welcher Glashütte die Flasche hergestellt wurde, sondern sogar wann und auf welcher Maschine".
In Deutschland produzieren laut AGV 32 Glashütten Verpackungen für Getränke und Nahrungsmittel in mehr als 300 verschiedenen Formen. Jede Glashütte habe ihr eigenes Symbol, die so genannte Glasmarke. Neben der Herkunft lasse sich jedoch noch mehr am Flaschenboden ablesen:
· das Nennvolumen: Es wird in Milliliter, Zentiliter oder Liter angegeben. Zum Beispiel "0,25 l";
· das Herstellungsjahr: eine zweistellige Zahl, zum Beispiel 98 für 1998 sowie
· die Nummer der Form, in der die Flasche produziert wurde: eine ein- oder zweistellige Zahl.
Mehrere Pünktchen, die ebenfalls am Flaschenboden zu finden seien, sind laut AGV "ein Lesecode, der der Glashütte ebenfalls verrät, in welcher Form das Behältnis gefertigt wurde". Anhand dieses Codes lassen sich später etwa die Ursachen von Fehlern genau ermitteln.