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LOHR: Das Gesicht des Klinikums geht

LOHR

Das Gesicht des Klinikums geht

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    Stellvertretender Landrat Harald Schneider (links) und Klinikreferent Gregor Bett (rechts) verabschiedeten Chefarzt Dr. Karl-Heinz Günther am Donnerstag in den Ruhestand.
    Stellvertretender Landrat Harald Schneider (links) und Klinikreferent Gregor Bett (rechts) verabschiedeten Chefarzt Dr. Karl-Heinz Günther am Donnerstag in den Ruhestand. Foto: Foto: Wolfgang Dehm

    Nach 29 Jahren am Kreiskrankenhaus Lohr wurde Dr. Karl-Heinz Günther (67), Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie, am Donnerstagnachmittag von vielen Wegbegleitern in den Ruhestand verabschiedet.

    Günther war in der ehemaligen DDR aufgewachsen und hatte an der Uni Jena promoviert. Fünf Jahre nachdem er einen Ausreiseantrag gestellt hatte durfte er kurz vor dem Mauerfall 1989 mit seiner Familie nach Westdeutschland ausreisen. Dass er nach Lohr ging, hing damit zusammen, dass dort sein Bruder, der Arzt Hans Günther, wohnte. Am Lohrer Krankenhaus fand er sofort eine Anstellung als Chirurg.

    Hinter Günther, der auch lange Jahre als Notarzt im Landkreis unterwegs gewesen sei, liege „ein langes und erfolgreiches Arbeitsleben“, sagte stellvertretender Landrat Harald Schneider. Stets ein großes Anliegen sei Günther die Ausbildung junger Fachkräfte gewesen; 2017 sei er mit dem Focus-Empfehlungssiegel ausgezeichnet worden. Schneider bescheinigte dem scheidenden Chefarzt großes Interesse an Menschen und an der Medizin und betonte, dass Günther sich für den Landkreis verdient gemacht habe.

    „Sie waren ein Gesicht unseres Klinikums, ein Markenbotschafter“, sagte Klinikreferent Gregor Bett mit Blick auf Günther, der sich auch schon mal als Fotomodell für die Marketingabteilung zur Verfügung gestellt habe. Dass ein Arzt fast 30 Jahre am gleichen Krankenhaus arbeite, sei etwas Besonderes. Er dankte Günther „für die Tage, Nächte und Wochenenden“, die er dort verbracht habe.

    „Ich war sehr gerne mit euch zusammen, es war eine schöne Zeit mit Höhen und auch Tiefen“, sagte Günther. In seiner teilweise launigen Abschiedsrede bedankte er sich bei all denen, die ihn in den letzten Jahrzehnten begleitet haben. Bei seinen Russisch sprechenden Kollegen – „da gibt es viele“ – bedankte er sich in deren Muttersprache.

    Zeit für die Patienten

    Den Wandel in der Krankenhausarbeit beschrieb Günther so: Früher habe es im Krankenhaus jeden Monat einen Dienstplan gegeben – „und es wurde nichts daran geändert“. Heute gebe es jeden Tag einen Dienstplan, und manchmal auch zwei. Als er nach Lohr gekommen sei, habe es eine Ärzteschwemme gegeben, aber keinen Bürokratismus. Damals, blickte er zurück, hätten Ärzte und Pflegepersonal noch Zeit für ihre Patienten gehabt.

    Seinem Nachfolger Jörn Maroske wünschte Günther „eine gute Zeit und eine sichere Hand“.

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