Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Main-Spessart
Icon Pfeil nach unten

KARLSTADT: Das Handwerk stärkt die Region

KARLSTADT

Das Handwerk stärkt die Region

    • |
    • |
    Die Innungsbesten der Handwerkskammer Unterfranken: Vizepräsident Walter Heußlein (rechts) überreichte die Auszeichnungen.
    Die Innungsbesten der Handwerkskammer Unterfranken: Vizepräsident Walter Heußlein (rechts) überreichte die Auszeichnungen. Foto: Foto: S. Kaupert

    Die Handwerkskammer Unterfranken feierte am Samstag im Historischen Rathaus Karlstadt die Freisprechung von 44 Lehrlingen und übergab den erfolgreichen Absolventen die Gesellenbriefe. Die Junggesellen aus den Innungen Schreinerei, Sanitäranlagen, Metallbearbeitung, Malerei und Lackierung, Friseur und Fleischerei treten nach der Freisprechung offiziell ins Berufsleben ein.

    Der Vizepräsident der Handwerkskammer, Walter Heußlein aus Würzburg, freute sich besonders über die hervorragenden Leistungen der fränkischen Junghandwerker: „Handwerk hat goldenen Boden und unsere jungen Menschen werden nun durch ihre gute Ausbildung eine hervorragende Arbeit leisten.“

    Mit besonders guten Leistungen schlossen ab: Daniel Ebert aus Neustadt ist Innungsbester im Bereich SHK (Sanitär/Heizung/Klima) und Anlagenmechaniker. Rebecca Dobler aus Gemünden wurde beste Jungschreinerin. Der Würzburger Jan Eberlein wies die beste Note bei der Metall-Innung auf, der Thüngersheimer Simon Scheler bei den Malern und Lackierern. Friseurin Frederike Heß aus Stetten und die Fleischereifachverkäuferin Sharon Bader aus Frammersbach erreichten ebenfalls die höchsten Punktzahlen in den Prüfungen.

    Vertreter aus Politik und Wirtschaft erörterten in einer kurzen Gesprächsrunde den Zustand und die Zukunft des deutschen Handwerks. Karlstadts Zweiter Bürgermeister Theo Dittmaier attestierte dem Handwerk in Main-Spessart einen guten und soliden Zustand. Auch wenn sich insgesamt eine Negativbilanz an Anstellungsverhältnissen wegen Teilzeitbeschäftigungen vieler Arbeitnehmer ergebe und die Strukturreformen erst langsam zu wirken begännen, belege doch die ungebrochene Attraktivität Main-Spessarts als Wirtschaftsregion, dass sich durch fleißige Hände und richtige Regionalpolitik sichtbare Erfolge erzielen lassen, sagte Dittmaier.

    Während in Ballungsgebieten vor allem Industriearbeitsplätze überwiegen, stärkt in Main-Spessart mehrheitlich das Handwerk die regionale Wirtschaftskraft und überzeugt durch Qualitätsarbeit statt Massenware. Die gute Vereinbarkeit von Familienleben und Arbeit, von Freizeitgestaltung in kleinen Ortsverbänden und die andauernde wirtschaftliche Attraktivität der Region seien ein Standortvorteil, sagte Dittmaier.

    Die Stellvertreterin des Landrats, Sabine Sitter (CSU), hob die Bildungsinitiative als Grund für den Wirtschaftserfolg hervor. Denn während anderenorts überall gespart werden müsse, könne Main-Spessart mit Investitionen in der Schulausstattung und mit Strukturverbesserungen das hohe Ausbildungsniveau halten und womöglich bald weiter ausbauen. Aber abseits politischer Belange sei festzustellen, dass die engagierten Arbeiter des Landkreises den Erfolg erwirtschafteten, sagte Sitter.

    „Bleibt eurem Handwerk treu“, wünschte Heußlein den Junggesellen und hob die grundlegende Bedeutung handwerklicher Berufe hervor: Während der „Akademisierungswahn“ in ganz Europa mittlerweile mehr Schulabgänger an die Universitäten als zu Lehrberufen treibe, biete das Erlernen eines Handwerksberufes eine nicht zu unterschätzende Berufssicherheit.

    Leider bereite dieser Wandel aber dem Handwerk Probleme: Viele Schulabgänger seien heutzutage nicht an einem Lehrberuf interessiert oder wegen des stark gesenkten Ausbildungsniveaus der Schulen mangelhaft qualifiziert für eine Berufsausbildung, bedauerte Heußlein. Die leicht sinkenden Zahlen der Auszubildenden erforderten schon heute kleinere Strukturreformen der Lehrgänge, wie zum Beispiel die Zusammenlegung kleinerer Klassen.

    Viele der 44 Gesellen werden Heußleins Aufruf folgen und ihrem Handwerk treu bleiben, einige streben für die nähere Zukunft sogar die Ausbildung zum Meister an. Während in Deutschland die Industrieberufe auf Niedriglohnniveau zahlenmäßig zunähmen und sich der Großteil der Schulabgänger an den Universitäten immatrikulierte, obliege es den Gesellen, das Ansehen des Handwerks zu erhalten.  

    Die Liste der Freigesprochenen


    Maler und Lackierer: Benjamin Kilian, Würzburg (Maler Endrich, Zellingen); Sabine Preußer, Rohrbach, (Köhler, Karlburg); Marco Riedmann, Hofstetten (Erich Riedmann, Rieneck); Simon Scheler, Thüngersheim (Scheler, Zellingen/Thüngersheim); Andre Seitz, Lengfurt (Giovanni Castellino, Erlenbach).
    Friseurinnen: Andrea Dytko, Marktheidenfeld (USS, Lohr); Nathalie Gmelch, Gemünden (Friseurteam Franz, Karlstadt); Sophia Haas, Gemünden (Haarmoden, Lohr); Frederike Heß, Stetten (Haut & Haar, Heßlar); Anna-Lena Kreutz, Marktheidenfeld (Friseursalon Schneider, Marktheidenfeld); Denise Rupprich, Partenstein (SoPa, Marktheidenfeld); Christin Weiss, Arnstein (Haarstudio Silvia, Arnstein).
    Metallbauer, Feinwerkmechaniker, Fachrichtung Maschinenbau: Jan Eberlein, Würzburg (Fraunhofer Institut, Würzburg); Patrick Gröger, Werneck (Konhäuser GmbH, Elsenfeld); Jannik Hanne, Partenstein (Metallbau Thomas Kunkel, Partenstein); Lukas Nickel, Rieneck (Metallbau Volker Nickel, Gemünden).
    Schreiner: Daniel Albert, Urspringen (Alois Ort, Hausen); Christopher Büdel, Frammersbach (Bezirkskrankenhaus, Lohr); Rebecca Dobler, Gemünden (Schreinerei SOS-Dorfgemeinschaft Hohenroth); Brian Ferro, Binsbach (Söder, Arnstein); Manuel Geis, Schollbrunn (Breitenbach, Schollbrunn); Alena Lassonczyk, Gemünden (Trendel Rüdiger, Lohr); Michael Maffini, Lohr (Birgit Zöpf, Lohr); Michael Martin, Geisa (Fritz Schwab, Hafenlohr); Johannes Nordhoff, Würzburg (Buhl, Strahlungen); Felix Pfister, Müdesheim (SPS Schreinerei Stefan Pfister, Binsfeld); Fabian Sulm, Gössenheim, und Sebastian Welzenbach, Obersinn (beide Holz und Wohnen Michael Feser, Gemünden).
    Fleischer: Mykola Danylyuk, Höllrich (Fleischerei Ehehalt, Karlstadt).
    Fleischereifachverkäuferinnen: Sahron Bader, Frammersbach (Fleischerei Franz, Frammersbach), Luisa Capitano, Lohr (E-Center Lohr), Sophia Szafranski, Waldbüttelbrunn (Fleischerei E.Bumm, Triefenstein) und Christina Schwab, Marktheidenfeld (Fleischerei Krämer, Urspringen).
    Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (SHK): Andreas Bernhard, Rodenbach (Udo Lermann, Marktheidenfeld); Serkan Dogru, Karlstadt (Haustechnik Horst Ruf, Karlstadt); Daniel Ebert, Neustadt (Stegerwald Haustechnik, Lohr); Marcel Feser, Retzstadt (Energieversorgung Lohr-Karlstadt); Jan Hanisch, Himmelstadt (Bernd Feser, Retzbach); Adrian Herget, Burgsinn (Hagemann, Burgsinn); Christoph Küber, Rieneck (Dietmar Nees, Gemünden); Andreas Rack, Lohr (Wegmann Haustechnik, Wiesthal); Christian Roth, Frammersbach (Calor, Frammersbach).
    Vorgezogene Prüfung: Fabian Blaschofski, Langenprozelten (Obert Sanitärtechnik, Rieneck).

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden