Viele gute Wünsche wurden beim Festakt anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Michael-Ignaz-Schmidt-Realschule ausgesprochen und einige lustige Anekdoten zum Besten gegeben. Verantwortliche, Lehrer, Schüler, die Vertreter der Kirchen, politische und offizielle Amtsträger sowie ehemalige Lehrer und Schulleiter waren gekommen, um diesen Geburtstag zu würdigen und sich an die vergangenen Jahrzehnte zu erinnern.
Schulleiter Thomas Schlereth ließ die Geschichte der Schule noch einmal aufleben, wobei der fulminante Start der Schule vor 40 Jahren nach fast 25-jähriger Planungszeit mit dem Einlösen eines politischen Versprechens von mehreren Rednern als Schnellschuss dargestellt wurde.
Vor allem aber dankte Schlereth ausführlich allen, die „unsere Schule in 40 Jahren zu dem gemacht haben, was sie ist“. Sein Fazit sei, dass es eine gute Entscheidung war, die Schule in Arnstein zu gründen. Das Konzept sei aufgegangen, die Schule gut aufgestellt und bereit, sich weiterzuentwickeln. 40 Jahre Erfahrung und gute Arbeit böten hierfür die beste Grundlage.
Landrat Thomas Schiebel als Vertreter des Sachaufwandsträgers der Schule gratulierte und meinte, dass sein Amt nur einen Beitrag zum Lernerfolg der Schule leiste. „Etwas daraus zu machen, ist Ihr Verdienst“, sagte er bei seinen Grußworten. In Arnstein sei dies gelungen. Er bescheinigte der Schule ein eigenes Profil und eine eigene Mentalität, die in 40 Jahren erarbeitet wurden und auf die alle stolz sein könnten. Bürgermeisterin Anna Stolz sagte, in dieser Schule vermittle man neben dem Unterrichtsstoff Werte fürs Leben. Sie wünschte für die Zukunft weiterhin so viel Engagement. Die Schule sei aus Arnstein nicht wegzudenken.
Ministerialbeauftragter Horst Karch überbrachte de Grüße der Staatsregierung und lobte die Schule für die herausragenden Ergebnisse des Abschlussjahrganges 2014. Die Schule sei die tragende Säule des Bildungsangebotes im östlichen Landkreis Main-Spessart und wichtig und unersetzbar. Ebenso lobte er das gute Netzwerk von Verbindungen zur heimischen Wirtschaft, die offene Ganztagsschule, die Bläserklasse und erfolgreiche Sanitäter.
Eine Zertifizierung als „Schule ohne Rassismus“ sei erteilt und die Urkunde werde demnächst übergeben. Er appellierte an den Zusammenhalt in der inneren Schulentwicklung, da sich die Werteerziehung der Schülerinnen und Schüler immer mehr vom Elternhaus in die Schule verlagere und wünschte, dass auch in Zukunft mehr als ein Ort des Lernens sein möge und die dazugehörige Kraft, den Mut und den Ansporn hierzu.
Schülervertreterin Oshini Katakoluge unterstrich die gute Gemeinschaft an der Schule. „Wir sind ein Team mit Courage“, sagte sie und wünschte der Schule weitere erfolgreiche Jahrzehnte. Der Elternbeiratsvorsitzende Peter Baumeister lobte die gute Arbeit „über das übliche Maß hinaus“, wie er sagte. Als Eltern vertraue man der Schule das wertvollste an, was man habe, seine Kinder. Im Namen der Eltern dankte er allen Lehrern, der Schulleitung und an der Schule Wirkenden.
Lothar Zirbes vom Förderverein der Schule dankte für die geleistete Arbeit. Seit den 38 Jahren, die es den Förderverein gebe, seien etwa 80 000 Euro in die verschiedenen Projekte an der Schule geflossen. Er nahm die Anwesenheit so vieler Entscheidungsträger zur Gelegenheit, auf die aktuelle Situation der Schule aufmerksam zu machen. Da im kommenden Schuljahr die Schüler aus Ettleben und Waigoldshausen die Kosten für den Schulbus nach Arnstein selbst tragen müssten (wir berichteten), sei diese Schule massiv betroffen. Er wünschte sich eine bessere Kommunikation, gingen die Entscheidungen auch in für die Arnstein Schule in ungünstige Richtungen. „Jetzt fehlen uns ein paar Schüler, was ist, wenn gar keine Schüler aus dem Landkreis Schweinfurt mehr nach Arnstein kommen?“, fragte er in Richtung politische Entscheider. Er hoffe auf den Erhalt der Schule auch in Jahrzehnten.
Personalratsvorsitzende Heidemarie Tremmel-Sack bestätigte der Schule, dass sie immer in Bewegung geblieben sei. Der demografischen Entwicklung könne die Schule mit guten Ideen und Engagement entgegentreten. Als Zeitzeugen holte sie einen der ersten drei Lehrer in Person von Achim Gögelein auf die Bühne, der launig von seinen ersten spannenden Tagen in Arnstein berichtete. Als er in der Telefonzentrale die Nummer der Arnsteiner Realschule erfragen wollte, da er dorthin versetzt und sich melden müsse, sagte ihm die nette Telefonistin, dass es keine Realschule in Arnstein gebe, da sei sie sich sicher, sie sei selbst Arnsteinerin. Am zweiten Schultag wartete man bereits auf ihn auf der Schultreppe und übergab ihn nach einer kurzen Vorstellung seiner Klasse, 35 Buben. Am zweiten Schultag, 18. September 1974, habe er in sein Tagebuch notiert: „Zwergenschule mit drei Lehrern.“ Das sei sie nun nicht mehr. Es sei eine tolle Sache, die sich hier mit der Zeit entwickelt habe.