Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Main-Spessart
Icon Pfeil nach unten
Marktheidenfeld
Icon Pfeil nach unten

HOMBURG (ARTH): Das Schloss mit Leben erfüllt

HOMBURG (ARTH)

Das Schloss mit Leben erfüllt

    • |
    • |
    Erinnerungsfoto in der Homburger Schlossscheune für den zum Ehrenvorsitzenden ernannten Heinz Otremba. Von links: Lothar Huller, Hanni und Heinz Otremba, Weinprinzessein Madlen Kandler und Bürgermeister Jürgen Nolte.
    Erinnerungsfoto in der Homburger Schlossscheune für den zum Ehrenvorsitzenden ernannten Heinz Otremba. Von links: Lothar Huller, Hanni und Heinz Otremba, Weinprinzessein Madlen Kandler und Bürgermeister Jürgen Nolte. Foto: FOTO Günter Reinwarth

    Otremba habe mit „unermüdlichem Einsatz, Ideenreichtum und Hartnäckigkeit“ dazu beigetragen, dass das stark verfallsbedrohte Homburger Schloss restauriert und wieder mit Leben erfüllt werden konnte, sagte Lothar Huller, der im vergangenen Jahr zum Nachfolger des pensionierten Verlagsdirektors gewählt worden war. In einer ausführlichen Laudatio listete Huller nochmals die zahlreichen Aktivitäten auf, die Heinz Otremba (75) in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde für die Restaurierung des Homburger Wahrzeichens unternommen hat. Unter anderem begleiteten kulturelle Veranstaltungen, Spendenaktionen, der Verkauf von Bausteinen die denkmalspflegerische Erfolgsstory im Rahmen der Aktion „Ein schönes Schloss für Homburg“. Der Verein konnte rund 100 000 Euro an Barmitteln sammeln.

    Otremba, der heute in Werneck wohnt, ging es nicht nur um das historische Bauwerk selbst, sondern auch um dessen Umfeld. Die Burkardsgruft, der Bergfried, ein Wappenstein, zwei Brunnen, der Stucksaal und der Bildstock St. Michael ergänzten die Schlosssanierung, die von dem Vereinsmitglied und Marktheidenfelder Architekten Willi Müller planerisch ohne Honorar begleitet worden war.

    Lothar Huller sprach von „überragenden Verdiensten“, die sich Heinz Otremba um Homburg auch durch seine zahlreichen kulturhistorischen Veröffentlichungen erworben habe. Ob so viel Lobes verzichtete Bürgermeister Nolte als eigentlicher „Schlossherr“ auf eine Aufzählung einzelner Maßnahmen und wollte dem Geehrten „eigentlich nur noch meine Hand reichen“. Trotzdem schmeichelte er Otremba nochmals: „Der Verein hätte sich keinen besseren Vorsitzenden wünschen können!“

    Abendliche Stille, die nur durch das Vogelgezwitscher unterbrochen wurde, herrschte in der Schlossscheune, als Weinprinzessin Madlen Kandler das von Heinz Otremba für die Homburger Ortschronik verfasste Gedicht „Mein Homburg“ vortrug.

    Otremba war im Oktober 1945 mit seiner Mutter und vier kleinen Geschwistern in das Winzerdorf gekommen und, wie er in seiner Dankesrede betonte, von der Bevölkerung überaus freundlich aufgenommen worden. Bevor er beruflich zur Fränkischen Gesellschaftsdruckerei in Würzburg kam, es dort bis zum Verlagsdirektor brachte und später als erster Bruderschaftsmeister der Weinbruderschaft Franken zu einem unermüdlicher Fürsprecher für das „Kulturgut Frankenwein“ wurde, hatte er bei der Buchdruckerei Heim in Marktheidenfeld Schriftsetzer gelernt. Seine Erinnerung an jene Zeit: Mit einem klapprigen Fahrrad fuhr er durch den Altkreis Marktheidenfeld und warb Abonnenten für das Marktheidenfelder Wochenblatt, dessen Monatsbezug entweder fünfzig Pfennige oder drei Eier kostete.

    Der im Schloss wohnende Musikwissenschaftler Michael Günther begleitete auf dem Spinett den Festabend mit Werken fränkischer Komponisten. Für den Ehrenabend hatte der Verein zur Rettung von Schloss Homburg eine umfangreiche Dokumentation über seine eigene Geschichte und die 1200-Jahrfeier vor 25 Jahren vorbereitet.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden