Eine Prinzessin dankt ab: Nach zwei Jahren Regentschaft reicht Nina Mohr am Samstag Weinkrone und Pokal weiter. Mit der Krönung ihrer Nachfolgerin schließt die Weinprinzessin ein lieb gewonnenes Kapitel ihres Tagebuches. Aus Erlenbachs Krähenschnabel-Repräsentantin Nina wird nun wieder Nina Mohr, denn jetzt wird die junge Erlenbacherin sich verstärkt dem Studium widmen.
„Ich werde zwar die Krone weitergeben, aber die Liebe zum Wein behalten!“ Dieses Bekenntnis unterstreicht ihre Wertschätzung für den Erlenbacher und fränkischen Wein, die sie über die 26 Monate vertieft und genossen hat. Sie war zunächst noch neu unter den Weinprinzessinnen des Frankenweines, doch bald habe sie feststellen können: „Das ist das schönste Ehrenamt, dass man sich nur vorstellen kann.“
Auf der Grünen Woche
Aus dem reich gefüllten Terminkalender der zurückliegenden zwei Jahre erinnert sich Nina an viele besondere Anlässe, die ihr unvergesslich bleiben sollten. War es anfangs der Besuch in Bad Bayersoien mit Wolfgang Friedel als Doppelgänger von Märchenkönig Ludwig, so folgten Besuche im „Forum Vini“ in München, auf der Grünen Woche in Berlin oder bei der Sternstunden-Gala in Nürnberg. Hier kam es hinter der Bühne zu Treffen mit Volker Heißmann und Martin Rassau („Waltraud und Mariechen“), wobei sich „Waltraud“ als bekennende Frankenweinliebhaberin offenbarte und „Mariechen“ gerne das fränkische Bier überließ.
Auch das Jubiläumsjahr des fränkischen Silvaners mit der Eröffnungsveranstaltung im Schloss Castell sei ihr ebenso unvergesslich wie Silvaner-Exkursionen oder die Weinpräsentationen im „Haus des Frankenweins“ in Würzburg. Beeindruckt erinnert sich Nina auch an Fritz Rau, den großen Konzertveranstalter und bekennenden Frankenweinfreund, mit dem sie mehrfach bei Lesungen seines autobiografischen Buches „50 Jahre Backstage“ beim Schoppen zusammengetroffen sei.
Studentin in Sevilla
Ein besonderer Anlass, den Krähenschnabel gebührend herauszuheben sei jedoch in der eigenen Winzergemeinde die Eröffnung des ersten Straßenweinfestes 2009 gewesen. Dies seien Tage gewesen, an denen sie wohl am deutlichsten die enge zwischen dem ortstypischen Wein, den Winzern und allen Erlenbachern verspürt habe. Schließlich seien da noch die Kür des Landratsschoppens 2008 mit allen Main-Spessart-Weinprinzessinnen und die Eröffnung eines Weinfestes in Münster gewesen, die sie stellvertretend für Frankens Weinkönigin Anna Saum hatte wahrnehmen dürfen.
Aus ihrem Erfahrungsschatz werde sie ihrer Nachfolgerin gerne Tipps mit auf den Weg geben: „Leg dir gute Schuhe zu, deponiere ein Flasche Wasser im Hintergrund, um die oft langen Abende durchstehen zu können, und suche dir einen geduldigen Chauffeur, der dich dann sicher nach Hause bringt.“
Sie selbst wird dann als Lehramtsstudentin für Englisch und Spanisch mit etwas Abstand in Sevilla (Spanien) die Zeit als Erlenbachs Weinprinzessin nachwirken lassen.