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Mittelsinn: Das zweite Wahrzeichen von Mittelsinn feiert Geburtstag

Mittelsinn

Das zweite Wahrzeichen von Mittelsinn feiert Geburtstag

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    "Kult"-Gastwirt Albert Lucas verwöhnt seit 31 Jahren seine Gäste in Mittelsinn und feiert heute seinen 80. Geburtstag.
    "Kult"-Gastwirt Albert Lucas verwöhnt seit 31 Jahren seine Gäste in Mittelsinn und feiert heute seinen 80. Geburtstag. Foto: Jürgen Gabel

    Wenn jemand in der Region Appetit verspürt und die Parole wird ausgegeben, "wir gehen zum Albert", weiß man, dass damit "Kult-Gastwirt Albert Lucas in Mittelsinns Turnhalle gemeint ist. Ein Wirt, wie man ihn sich wünscht: Mit seiner freundlichen, lockeren Art geht er auf jeden Gast individuell ein. Man mag es nicht glauben, er darf bereits seinen 80. Geburtstag feiern. Allen Unkenrufen zum Trotz lebt er seit genau 31 Jahren seinen Traumberuf in der Sinngrundgemeinde.

    Eigentlich begann Alberts Mittelsinner Gastwirtkarriere 1988 in der Brunnenstraße, als er das Gasthaus "Zur Krone" eröffnete. Schon damals waren besonders seine Pizzen nicht nur bei den jüngeren Gästen berühmt. 2010 übernahm er die Turnhalle mit angegliedertem Lokal und firmierte künftig als "Gaststätte Zum Albert". Sein Markenzeichen sind nach wie vor seine Pizzen, für die Jung und Alt aus dem gesamten Umkreis kommen. Unumwunden bestätigen seine Fans: "Alberts Pizza ist der pure Wahnsinn!" Günstig, groß und gut belegt. Und das alles bei einem Wirt, dem das freundliche verbindende Wort sprichwörtlich ins Gesicht geschnitzt ist.

    Lehre zum Großhandelskaufmann

    Lucas ist kein Mittelsinner Gewächs, er wurde am 24. August 1939 in Weilers bei Wächtersbach geboren. Nach der Volksschule besuchte er die Handelsschule in Gelnhausen und packte in der Freizeit in der Landwirtschaft seiner Großeltern mit an. Neben der Versorgung der Kühe, Hühner, Ziegen und Hasen steuerte er problemlos das Kuhfuhrwerk. "Hier hatte ich eine wunderschöne Zeit", sinniert er den 1950er Jahren nach. 1957 schloss Albert Lucas seine Lehre als Großhandelskaufmann ab.

    Schon mit 22 Jahren schnupperte er erstmals in die Gastronomie und eröffnete in seinem Heimatort seine erste Gaststätte mit Tanzsaal, die bekannte "Zitadelle". Später stieg er mit seiner damaligen Frau mit Projekten wie Imbissladen und Spielhallen in den US-Kasernen in Hanau ein. Durch Zufall kam er in die "Krone" nach Mittelsinn zum damaligen Pächter, dem Kroaten Bayram, zur Betreuung von Spielautomaten. Nachdem dieser bereits seinen Abschied geplant hatte, sah Albert hier für sich eine Chance, in Mittelsinn sesshaft zu werden. In 31 Jahren hat sich der Jubilar einen wohlklingenden gastronomischen Namen geschaffen.

    Keine Betriebsferien gemacht

    Schlechte Laune gibt es bei dem Geburtstagskind nicht, bestätigen seine Gäste. Eigentlich ist er kein gelernter Koch und hat sich alle Kenntnisse selbst angeeignet. Wenn man ihn jedoch nur auf die Bezeichnung "Pizzabäcker" reduziert, tut man ihm unrecht. Rumpsteaks, Gerichte vom Huhn über diverse Schnitzelvariationen bis zu Salaten weist die Speisekarte aus. "Mein Job macht mir auch noch heute richtig Spaß." Auch im größten Stress bleibt Albert cool und freundlich.

    Und gerade der Straßenverkauf hat sich zum wichtigen Rentabilitätsstandbein der Gaststätte entwickelt. Beliebt sind neben den Pizzen Hamburger, Hähnchen, Schnitzel und Salate, die oft stapelweise über die Straßentheke gehen. Überaus beliebt ist bei schönem Wetter der Biergarten, wenn unter schattenspendenden Sonnenschirmen den leiblichen Genüssen gefrönt werden kann.

    Inmitten des Stammtisches fühlt sich Gastwirt Albert (Zweiter von links) sichtlich wohl.
    Inmitten des Stammtisches fühlt sich Gastwirt Albert (Zweiter von links) sichtlich wohl. Foto: Jürgen Gabel

    Viele Wandergruppen wissen die Gastlichkeit Alberts zu schätzen. Fast wöchentlich richtet er in seinen Gasträumen Familienfeiern aus. Viele Hochzeiten und fast alle Trauerfeiern des Ortes finden beim Albert statt. Während er früher auch hinter der Theke zu finden war, ist heute sein Reich ausschließlich die Küche. 2011 ereilte ihn ein schwerer Schicksalsschlag, als seine geliebte Ehefrau Timmy bei einem Urlaub in ihrer Heimat Thailand überraschend verstarb. Heute stehen mit den Küchenhilfen Christel Ullrich, Uta Knöll und Schwiegermutter Mali sowie den Servicekräften Suh und Muk wertvolle Mitarbeiterinnen zur Verfügung, die ein überaus herzliches Betriebsklima zusammen schweißt. Betriebsferien gab es bei ihm in all den 31 Jahren noch nie, versichert er.

    Entspannung in der Sauna

    Noch aus den Anfangsjahren der "Kronezeit" stammt die freundschaftliche Verbindung zur "Thekenmannschaft Zur Krone", die ihn beim jährlichen Großevent, der Zeltkirb, kräftig unterstützt. Und hier wird bereits seit Jahrzehnten kräftig auf die Pauke gehauen. Einzige Entspannung für den umtriebigen Tausendsassa ist der wöchentliche Saunagang in die Spessart Therme Bad Soden.

    Bei der Ehrung beim ersten Neujahrsempfangs der Gemeinde Mittelsinn im Jahre 2010 sagte Bürgermeister Peter Paul: "Albert Lucas ist nach den Kirchtürmen das zweite Wahrzeichen von Mittelsinn". An ein Aufhören seiner gastronomischen Tätigkeit in der Sinngrundgemeinde denkt Albert Lucas trotz seiner 80 Lenze vorerst nicht. "Dies wird der Chef da oben bestimmen", blickt er vielsagend gen Himmel. Dieses und nächstes Jahr möchte Albert auf jeden Fall noch seine Pizzen servieren.

    Erstmals in den 31 Jahren nimmt sich der Jubilar die Freiheit, an seinem Geburtstag das Pizzablech ruhen zu lassen und das Lokal geschlossen zu halten. Gemeinsam mit seiner Familie wird er seinen Ehrentag feiern.

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