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Dem Welschen auf der Spur

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Dem Welschen auf der Spur

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    Oliver Krämer und Florian Ziem vom Institut für Sprach- und Literaturwissenschaft wollen dem Welsch auf den Grund gehen. "Der genaue Entstehungsrahmen der Geheimsprache ist noch nicht geklärt", sagt Krämer. Die Meinungen über die Entstehungszeit des Welschens in Frammersbach gehen weit auseinander. Einige sehen den Ursprung vor fünfzig Jahren. Andere sind sich sicher, dass die Geheimsprache um 1900 entstanden ist.

    Um dem Rätsel der Frammersbacher Geheimkommunikation auf die Spur zu kommen, möchten die beiden Sprachwissenschaftler mit Sprecherinnen und Sprechern der Sprache Kontakt aufnehmen. Besonderen Wert haben für sie auch Aufzeichnungen oder Schriftverkehr in Welsch.

    "Wir sind sehr gespannt mit alten und neuen Sprecherinnen und Sprechern in Kontakt zu treten, um zu ergründen, in welchen Situationen gewelscht wird", sagt Ziem. Einige Frammersbacher haben die Geheimsprache vor 50 Jahren in ihrer Schulzeit gelernt. Sie wurde und wird in erster Linie aus Spaß und Heiterkeit verwendet.

    Ähnliche Veränderungen der Sprache lassen sich laut Ziem auf der ganzen Welt beobachten. Eine Geheimsprache werde verwendet, um sich innerhalb einer Gruppe zusammenzuschließen und gleichzeitig andere, die diese Sprache nicht verstehen, auszugrenzen.

    "Schon in naher Zukunft wird die Geheimsprache in Frammersbach ausgestorben sein", befürchtet Ziem, "denn die Regeln wurden bisher noch nicht dokumentiert und nur vereinzelt mündlich an die Jugend weitergegeben."

    Die beiden Wissenschaftler wollen nach Frammersbach kommen und mit Sprecherinnen und Sprechern der Frammersbacher Geheimsprache Interviews führen. Florian Ziem hofft auf Hilfe aus Frammersbach. Er bittet, dass Frammersbacher, die Welsch sprechen können, mit ihm Kontakt aufnehmen:

    Florian Ziem Technische Universität Darmstadt, Institut für Sprach- und Literaturwissenschaft, Postfach 111564, 64230 Darmstadt, Tel. (0 61 51) 5 99 03 20, Fax (0 61 51) 5 99 03 22, E-Mail: ziem@tu-darmstadt.de

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