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Den Schatz in den Kindern gesucht

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Den Schatz in den Kindern gesucht

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    Erlenbach (Lth) In einer festlichen Stunde fand in der Aula der Grundschule Erlenbach die Verabschiedung von Dietlind Wirthmann als einer nicht nur geachteten sondern auch beliebten Pädagogin nach fast 40-jähriger Lehrertätigkeit von 36 Jahren in Erlenbach, in den Ruhestand statt. Schulleiter Dieter Beckmann bestätigte Wirthmann, sie könne mit Stolz auf erfolgreiche pädagogische Arbeit zurückblicken. Stets pflichtbewusst und engagiert habe sie sich für ihre Mühen an rund 500 junge Bürgern Tiefenthals und Erlenbachs Anerkennung und Respekt erworben. In seiner Laudatio würdigte Schulamtsdirektor Hans-Jürgen Maetschke Wirthmann als Lehrerin mit einer vorbildlichen Berufsauffassung, die nach ihren Neigungen und Interessen ganz in ihrem Beruf aufging.

    Nach ihrem Abitur im Jahr 1959 studierte die junge Frau sechs Semester Lehramt für Volksschulen an der damaligen Pädagogischen Hochschule der Universität Würzburg. Bereits nach der ersten Lehramtsprüfung 1962 erwischte sie mit ihrer ersten Schulstelle als Lehramtsanwärterin in Escherndorf eine kalte Dusche. Wegen Krankheit und Weiterbildung fehlten zu dieser Zeit beide Lehrkräfte an der dortigen zweiklassigen Schule. So waren am Vormittag die 5. bis 8. Klasse und nachmittags die Klassen 1 - 4 zu unterrichten. Zum Schuljahr 1962/63 erfolgte ihre Versetzung an die Volksschule Helmstadt. Dem folgte die Versetzung an die Volksschule Böttigheim, wo sie im so genannten Armenhaus ohne fließendes Wasser Wohnung fand. In Böttigheim legte sie 1965 die zweite Staatsprüfung ab. Ein Glückstreffer war für Wirthmann und ihren späteren Mann die Versetzung nach Erlenbach zum Schuljahr 1965/66. Nach der Heirat erhielten beide im neuen Lehrerwohnhaus der Gemeinde eine Wohnung. Das Paar bekam zwei Kinder, Rainer (1967) und Heike (1972). Die Wirthmanns übersiedelten 1972 nach Marktheidenfeld, blieben aber in ihrem weiteren Lehrerleben Erlenbach treu.

    Dietlind Wirthmann war von 1969 bis 1979 als Ausbildungslehrerin für die Uni Würzburg bestellt worden. Einmal monatlich hospitierten Studierende bei ihr im Unterricht. Es folgten einige Jahre als Betreuungslehrerin für Lehranwärter in der zweiten Ausbildungsphase, Tätigkeiten bei Lehrvorführungen und Praktika. Ihre Berufsauffassung, gepaart mit fröhlichem und Ausgeglichenem Wesen und hoher fachlicher Qualifikation kennzeichneten sie als vorbildliche Pädagogin, lobte Maetschke.

    Bürgermeister Paul Diener sagte, mit dem Ausscheiden von Frau Wirthmann verliere die Gemeinde an der Grundschule eine Persönlichkeit, welche über viele Jahre ein Inbegriff für Beständigkeit und Zuverlässigkeit gewesen sei. Sie habe über Generationen die Schüler geprägt. Dieter überreichte Blumen und die Verdienstmedaille der Gemeinde.

    Pfarrer Thadäuz Falkowski nahm Bezug auf die Sage vom vergrabenen Schatz. Dietlind Wirthmann habe den Schatz in den Kindern gesucht. Der Beruf des Lehrers erfordere ein hohes Maß an Nächstenliebe. Diese ließ sie in ihrer schulischen Arbeit immer wirken. Die Elternbeiratsvorsitzende Westhoff-Dietz betonte, bei einer Rückbesinnung gebühre Frau Wirthmann besonders für ihre Einfühlsamkeit Dank und Anerkennung. Wirthmann selbst sagte, dass ihr Beruf zugleich ihr Hobby war. Aufgelockert war die Veranstaltung durch Musik und Gesangsdarbietungen von Kindern und Kollegium.

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