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ALTFELD: Den Weg des Fleisches dokumentieren

ALTFELD

Den Weg des Fleisches dokumentieren

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    Für dieses Dokument haben sie weder Kosten noch Mühen gescheut: der Altfelder Metzgermeister Peter Gerberich und seine Frau Monika mit der EU-Zulassung, die sie als Schlachtbetrieb benötigen.
    Für dieses Dokument haben sie weder Kosten noch Mühen gescheut: der Altfelder Metzgermeister Peter Gerberich und seine Frau Monika mit der EU-Zulassung, die sie als Schlachtbetrieb benötigen. Foto: Foto: JOCHEN JÖRG

    Die kleine schwarze Kassette, in der sich der EU-Stempel befindet, hat Peter Gerberich sicher verwahrt. Einen Schlüssel dazu besitzt der Metzgermeister aus Altfeld allerdings nicht, obwohl es drei gibt: Den einen hat sein Marktheidenfelder Stammtierarzt Burkard Bartel, den anderen dessen Vertreter Dr. Gerhard Armbruster und den dritten das Landratsamt Main-Spessart in Karlstadt.

    Jedes Schwein, das Gerberich schlachtet, bekommt diesen Stempel aufgedrückt – als eine Art Gütesiegel, denn der 40-Jährige hat seit kurzem die EU-Zulassung als Schlachtbetrieb. Gerberich ist der letzte Metzger in Marktheidenfeld und den Stadtteilen, der noch selbst schlachtet.

    Um das EU-Zertifikat zu erhalten, hat Gerberich viel Zeit und Geld investieren müssen: Schlacht-, Zerlege- und Produktionsbereich sind jetzt räumlich voneinander getrennt, am Boden glänzen neue Fliesen und es gibt eine Hygieneschleuse zur Desinfektion der Kleidung.

    Seit sie die EU-Zulassung haben, verbringen Peter Gerberich und seine Frau Monika mehr Zeit am Schreibtisch. Denn in den Brüsseler Richtlinien ist vorgeschrieben, dass ein zertifizierter Betrieb den Weg, den das Fleisch geht, akribisch dokumentieren muss – von der Aufzucht über den Transport bis hin zu Schlachterei, Weiterverkauf und Weiterverarbeitung. Im Falle Gerberichs beginnt dieser Weg beim Landwirt Roland Krank aus Oberwittbach, von dem der Altfelder Metzger seine Schweine bezieht.

    Jeden Montag wird bei Gerberichs geschlachtet. Wenn die „Prozedur“ beendet ist, kommt ein Tierarzt vorbei, der Fleischproben nimmt, die dann in einem Labor kontrolliert werden. Erst wenn von dort das Okay kommt, darf das Fleisch weiterverarbeitet werden. Im Schnitt fünf bis sechs Schweine werden in Altfeld Woche für Woche geschlachtet.

    Die Metzgerei Gerberich wurde im Jahre 1962 von Peters Vater Otto eröffnet. Ende 1995 hat Peter das Geschäft übernommen. Seit 2005 werden in Altfeld auch Lehrlinge zu Fleischereifachverkäuferinnen ausgebildet. Derzeit sind in der Metzgerei neben Peter Gerberich und seiner Frau zwei Lehrlinge und zwei Aushilfen beschäftigt.

    ONLINE-TIPP

    Weitere Informationen rund um das EU-Hygienepaket lesen Sie auf der Homepage der Regierung von Unterfranken: www.regierung.unterfranken. bayern.de/unsere_aufgaben/ 7/2/17654/index.html.

    EU-Hygienepaket

    Das Lebensmittelrecht wurde im Rahmen des sogenannten EU-Hygienepakets völlig neu und europaweit einheitlich geregelt. Die gewerbliche Schlachttätigkeit ist nun ausnahmslos zulassungspflichtig. Seit dem 1. Januar 2010 gibt es für alle anerkannten Schlachtbetriebe nur noch einen einheitlichen EU-Stempel für taugliches Fleisch. Dieses Fleisch kann dann im gesamten EU-Bereich in Umlauf gebracht werden.

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