Einen Generationswechsel gab es bei der Feuerwehr Stetten. Bei der Hauptversammlung wurde Christian Kuss für den scheidenden Rüdiger Amthor in das Amt des Kommandanten gewählt. Sein Stellvertreter ist jetzt Stefan Krebs für Herbert Burkard.
Kuss ist 26 Jahre jung und schon seit 14 Jahren zunächst bei der Jugendfeuerwehr und dann im aktiven Feuerwehrdienst, wo er sich sowohl im Einsatz als Löschmeister, aber auch in der Führungs- und Jugendarbeit seine Sporen verdient hat. Beruflich ist Kuss technischer Abteilungsleiter in einer Würzburger Firma für Solartechnologie.
Mit der Entscheidung, kompetente junge Leute an vorderster Stelle einzusetzen, hat die Feuerwehr Stetten schon vor zwölf Jahren gute Erfahrungen gemacht. Damals trat Rüdiger Amthor die Nachfolge des langjährigen Kommandanten Albrecht Gerhard an, Herbert Burkard fungierte damals schon sechs Jahre lang als Stellvertreter. Das Duo Amthor-Burkard füllte das Amt nicht nur bestens aus, es gelang den beiden darüber hinaus auch, den schon vorbereiteten Neubau des Feuerwehrhauses im Jahr 2002 zu verwirklichen und auch sonst die Wehr stets auf der Höhe der Zeit zu halten. Dieselbe Mischung aus jugendlichem Elan und Kompetenz traut man nun in Stetten auch dem neuen Gespann Kuss und Krebs zu.
„Führen heißt, dafür zu sorgen, dass andere erfolgreich sind“, sagte der Karlstadter Bürgermeister Paul Kruck in seiner Laudatio auf die beiden scheidenden Kommandanten und würdigte das überdurchschnittliche ehrenamtliche Engagement der beiden in Bezug auf technische Leistungsfähigkeit, aber auch auf den kameradschaftlichen Zusammenhalt der Stettener Wehr.
Kruck verabschiedete sie mit einer Urkunde der Stadt, einem Präsent und einem einstündigen Rundflug „solange das Benzin reicht!“ Den neuen Kommandanten sicherte er die uneingeschränkte Unterstützung der Stadt zu.
Die beiden „Kommandanten-Rentner“ verabschiedeten sich mit einem persönlichen Rückblick auf ihre Amtszeit. „Wir sind stolz, eure Kommandanten gewesen zu sein“, sagten sie und dankten für die Treue und Unterstützung ihrer Kameraden. Sie berichteten von 300 Einsätzen mit rund 5000 Einsatzstunden, von zahllosen Übungen und auch von vielen schönen Erlebnissen, Begegnungen sowie vor allem die großartige Kameradschaft.
Aus dem aktiven Feuerwehrdienst wurde Hermann Sauer verabschiedet. Im Alter von 16 Jahren war er 1964 in die aktive Wehr eingetreten und hat sich in dieser langen Zeit als zuverlässiger Feuerwehrmann sowie Ratgeber und Unterstützer der Kommandanten erwiesen.
Als letzte Amtshandlung legte Kommandant Amthor noch seinen Bericht für das Jahr 2010 vor. 61 Feuerwehrleute, darunter sieben Frauen, leisten derzeit Dienst bei der Feuerwehr Stetten, dazu kommen noch sieben Jugendfeuerwehranwärter dazu. Das Durchschnittsalter ist bei den Damen mit 29,1 und bei den Herren mit 35,8 Jahren verhältnismäßig niedrig.
Das Jahr 2010 war mit 29 Einsätzen wieder eines der aktivsten, sechs davon waren Brandeinsätze. Insgesamt fielen rund 400 Stunden Einsatzdienst an. In die Ausbildung investierte die Stettener Wehr über 1100 Stunden für den Übungsdienst – eine Leistung, auf die sich der bisherige Kommandant stolz zeigte. In Ausweitung der Ausbildungsbereichen wurden Fahrerausbildungen und die Arbeit an Gefahrgutzügen durchgeführt. Künftig will man sich zusätzlich um weitere Gruppen- und Zugführerausbildungen kümmern.
Den Bericht für die Jugendfeuerwehr gaben die Jugendwarte Manuel Deißenberger und Johannes Schmitt. Höhepunkt im Jahr 2010 waren die Aktion „Drei Tage Zeit für Helden“, das Feuerwehrfest zum 135-jährigen Bestehen mit einem Jugendwandertag und die Betreuung von Kindern im Rahmen des Ferienspaßprogramms. Die sechs Feuerwehranwärter nahmen aktiv an der Grundausbildung Truppmann Teil 1 mit 80 Ausbildungsstunden teil. In diesem Jahr sind die Durchführung der Deutschen Jugendleistungsspange und ein Übungswochenende geplant.
Den Bericht für die Vorstandschaft und deren Aktivitäten gab der Vorsitzende Detlef Gerhard, er leitete auch die Wahl der neuen Kommandanten sowie die Verabschiedung der bisherigen.