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WINDHEIM: Der „Easy Rider“ aus Windheim

WINDHEIM

Der „Easy Rider“ aus Windheim

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    Vor drei Jahren hob Martin Stehle (Mitte) die Spessart Rennradtouren aus der Taufe. Heute treffen sich zwischen 35 und 40 Rennradfahrer aus Main-Spessart und den angrenzenden Landkreisen und Bundesländern regelmäßig zu gemeinsamen Touren. Für das Bild fuhren die Radler extra breit im Pulk. Normalerweise gilt: in Zweierreihen hintereinander.
    Vor drei Jahren hob Martin Stehle (Mitte) die Spessart Rennradtouren aus der Taufe. Heute treffen sich zwischen 35 und 40 Rennradfahrer aus Main-Spessart und den angrenzenden Landkreisen und Bundesländern regelmäßig zu gemeinsamen Touren. Für das Bild fuhren die Radler extra breit im Pulk. Normalerweise gilt: in Zweierreihen hintereinander. Foto: FOTO Stehle

    Vor sechs Jahren begann der 55-Jährige aus Windheim mit dem Rennradfahren. Zuerst allein, dann ab und an in der Gruppe zusammen mit den Fahrern des RV Concordia Karbach. „Der Spessart ist rennradtechnisch eines der schönsten Gebiete Deutschlands“, sagt Stehle, der neben dem Rennradfahren Flugkapitän bei der Lufthansa ist.

    Bei seinen Fahrten habe er Gleichgesinnte getroffen und gemerkt, dass viele von ihnen lieber in der Gruppe als allein fahren würden. „Die müsste man doch zusammenbekommen“, dachte er sich und ging daran, Nägel mit Köpfen zu machen. Er arbeitete Touren aus und hob 2006 seine Internetplattform www.spessart-rennradtouren.de aus der Taufe.

    Was mit einem Radsportbegeisterten begann, lockt mittlerweile zwischen 35 und 40 Rennradfahrer aus Main-Spessart und den angrenzenden Landkreisen und Bundesländern an, die sich regelmäßig zu Stehles Monatstouren treffen. Von April bis September fährt die Gruppe im Vier-Wochen-Rhythmus Touren zwischen 80 und 120 Kilometern Länge in verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Dazu kamen im vergangenen Jahr eine Drei-Tages-Tour durch Baden-Württemberg und eine sechstägige Pyrenäentour. Heuer stehen im Juni 332 Kilometer an drei Tagen durch Vogelsberg und Rhön an.

    Die sechstägige „Southern-Cross-Tour“, die Stehle im Juli fahren wird, hat das Prädikat „Challenge“ verdient. Sie führt von Thonon-les-Bains am Genfer See nach Menton ans Mittelmeer. Auf dieser 670 Kilometer langen Strecke sind 16 Pässe mit 16 417 Höhenmetern zu bezwingen. „Das Dach der Tour liegt auf 2764 Metern, dem Col de l'Iseran“, freut sich Stehle. Doch bei aller Vorfreude steht für ihn immer im Vordergrund: „Jeder hilft jedem und wir bestreiten die Tour gemeinsam.“

    Wer jetzt denkt, dass „Spessart Rennradtouren“ eine Elitegruppe ist, irrt, sagt Stehle. „Bei uns kann jeder mitfahren.“ Natürlich ist ein gewisser Trainingsstand Voraussetzung. Stehles Tipp: „Langsam anfangen und nicht erwarten, dass man von Null auf Hundert kommt und gleich dabei ist.“ Ein Trainingspensum von rund 80 Kilometern zwei- bis dreimal pro Woche reiche aus für die Teilnahme an den Monatstouren. „Wer die fahren kann, der kann sich auch an der Drei-Tages-Tour versuchen. Und wer die schafft, der ist bereit für die größere Tour.“

    Doch bei allem sportlichen Aspekt hat Stehle die Geselligkeit und die Gemeinschaft fest im Blick. „Wir fahren keine Rennen während der Touren und müssen uns gegenseitig auch nichts beweisen. Wer immer nur schnell fahren will, der soll sich lieber eine Lizenz holen und Rennen fahren.“

    Zehn Stunden pro Woche investiert Stehle im Herbst in die Planung der neuen Touren. Radkollege Günther Kuhn aus Kreuzwertheim ist inzwischen Spezialist für die Monatstouren. „Der Günther kennt wirklich jeden Schleichweg“, erklärt Stehle. Für seinen Tourenplan hat er sich ein spezielles Programm angeschafft zur perfekten und präzisen Vorbereitung - für Stehle unabdingbar, denn „diejenigen, die mitfahren, haben ein Recht darauf“.

    Zwang gibt es bei Spessart Rennradtouren nicht. Perfekte Organisation: Ja. Vereinsstruktur? „Ganz klar nein“, sagt Stehle. „Ich glaube, dass die Vereinsphilosophie heute out ist. Die Leute wollen frei und ungezwungen sein, keinen Termindruck haben.“ Deshalb wird „Spessart-Radrenntouren“ so bleiben, wie es ist – ohne Mitgliedsbeiträge und ohne Vorstandschaft. Jeder trägt seine Kosten für Übernachtung und Essen während der Touren selbst.

    Stehle sieht sich nicht als Kopf, sondern als Mitglied der Gemeinschaft. Seine Arbeit in der Tourenvorbereitung und der Pflege der Internetseite ist für ihn Freizeit und ein Stück Vorfreude auf das Rennradfahren mit Genuss unter Gleichgesinnten.

    Die erste Monatstour von „Spessart Rennradtouren“ startet am 19. April um 10 Uhr in Marktheidenfeld. Information dazu und zu den anderen Angeboten unter www.spessart-rennradtouren.de

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