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LOHR: Der Exodus aus dem Bartschtal

LOHR

Der Exodus aus dem Bartschtal

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    Zehn Jahre Städtepartnerschaft: Eine Sonderausstellung im Lohrer Rathaussaal beleuchtet die Beziehung zwischen Lohr und dem polnischen Milicz (im Bild eine Stadtansicht).
    Zehn Jahre Städtepartnerschaft: Eine Sonderausstellung im Lohrer Rathaussaal beleuchtet die Beziehung zwischen Lohr und dem polnischen Milicz (im Bild eine Stadtansicht). Foto: Foto: Kulturamt

    (agä) Zum Jubiläumswochenende „Zehn Jahre Lohr – Milicz“, das vom 1. bis 3. Juli mit einem großen Freundschaftsfest gefeiert wird, wird im Saal des Alten Rathaus am Samstag, 2. Juli, um 15 Uhr eine Sonderausstellung mit dem Titel „Exodus des Bartschtals“ eröffnet.

    Thema der Ausstellung ist die Flucht, Vertreibung und Zwangsumsiedlung von Deutschen und Polen. Sie beschäftigt sich mit dem Schicksal der Menschen, die bis 1945 im Bartschtal, dem ehemaligen schlesischen Kreis Militsch-Trachenberg, Bezirk Breslau, gelebt haben und der Menschen, die seitdem dort wohnen.

    Es wird das Schicksal beider Volksgruppen, der Deutschen und der Polen, gezeigt, die als Folge des Zweiten Weltkrieges ihre Heimat verlassen mussten. Die zweisprachige Ausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt der fünf polnischen Gemeinden des Bartschtals. Die Bartsch ist ein kleiner Fluss, der von Osten kommend den ehemaligen Kreis Militsch (50 Kilometer nördlich von Breslau) durchquert und bei Glogau in die Oder mündet.

    In der Militsch-Trachenberger Talsenke wurde der Fluss seit dem 13. Jahrhundert von den Zisterziensern wirtschaftlich für die Fischzucht genutzt, indem große Karpfenteiche angelegt wurden. Zur deutschen Zeit kamen zwei Drittel der Weihnachts- und Silvesterkarpfen aus dieser Gegend. Heutzutage wird ganz Polen mit Karpfen aus dem Bartschtal beliefert.

    Bereits 1996 wurde das Bartschtal, das früher wie heute ein landwirtschaftlich geprägtes Land ohne Großindustrie ist, zu einem der größten Landschaftsschutzgebiete in Polen erklärt. Heute wird das Naturreservat „Militscher Teiche“ sogar als eines der wertvollsten Ökosysteme der Welt bezeichnet. Der Schutz seltener und wertvoller Vogelarten, besonders auch vieler gefährdeter Vögel, war der Grund für die Entstehung dieses Reservates.

    Die Kreisstadt Militsch war und ist der kommunalpolitische, touristische und landschaftlich typische Mittelpunkt des Bartschtals, das auch touristisch gut erschlossen ist.

    Die Sonderausstellung „Exodus des Bartschtals“ ist bis Sonntag, 10. Juli, täglich von 10 bis 17 Uhr im Rathaussaal des Alten Rathaus zu sehen.

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