Der Gemeinderat saß zwar nicht auf Kohlen, als Forstdirektor Wolfgang Netsch, Leiter des Forstbetriebs beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, am Dienstagabend in öffentlicher Sitzung eine „historische Überraschung“ ankündigte – ein bisschen Spannung war den Gesichtern der Ratsherren und -frauen dennoch anzumerken.
Als Glücksbringer hatte sich der rund 310 Hektar große Kommunalforst in den vergangen zwei Jahrzehnten gerade nicht erwiesen, als über die Erlöse aus dem jährlichen Holzverkauf diskutiert worden war. Mit schöner Regelmäßigkeit musste man zur Kenntnis nehmen, dass der Wald keine profitable Angelegenheit ist. Im Jahr 2017 floss nun wieder ein Gewinn von satten 21 000 Euro in den klammen Gemeindesäckel. Der Holzverkauf brachte die stolze Summe von 88 000 Euro ein.
Eigentlich konnte man in den Gesichtern des Gemeinderates recht zufriedenes Kopfnicken ausmachen, als Netsch und Forstsachverständiger Paul Gerlach Bilanz über den im vergangenen Jahr ausgelaufenen Forstwirtschaftsplan zogen und die neuen, erneut auf zwei Jahrzehnte ausgelegten Planungen vorstellten. Diese fanden einschließlich des für 2018 vorgesehenen Forstwirtschaftsplans das einstimmige Votum des Rates und sollen Förster Peter Fritz als Handwerkszeug in der forstwirtschaftlichen Praxis dienen.
Gewinnerwartungen kamen nicht zur Sprache, dafür durften die Räte zur Kenntnis nehmen, dass der heimische Forst mit einem qualitativ relativ guten Baumbestand einschließlich hoher Zukunftserwartungen gesegnet ist. Langfristig soll eine Umwandlung zum Laubwald erfolgen, der aktuelle hochwertige Eichenbestand müsse noch einige Jahrzehnte reifen, bis er gutes Geld bringen soll, war aus dem Mund der Fachleute zu hören. Das Wachstum der nächsten Jahrzehnte wird auch von einer Naturverjüngung begleitet. Mit diesem Begriff verbinden die Forstleute das angeflogene Saatgut von umliegenden Baumbeständen.
Gerlach machte weiter deutlich, dass bei den künftigen Planungen auch der Klimawandel berücksichtigt werden müsse. Man erwarte einen Temperaturanstieg von zwei Grad Celsius.
Das von Netsch vorgelegte Betriebsergebnis aus dem vergangenen Jahr nennt für das Jahr 2017 neben den vorgenannten Einnahmen Ausgaben von 47 000 Euro. Das relativ gute Betriebsergebnis hängt unter anderem mit der Tatsache zusammen, dass im vergangenen Jahr neben dem normalen Einschlag noch Holz im Wert von 27 000 Euro lag, das 2016 eingeschlagen, aber noch nicht abgefahren worden war. Für 2018 werden Einnahmen in Höhe von 71 000 Euro bei einem Holzeinschlag von rund 1000 Festmetern prognostiziert.
In dieser Summe sind Fördergelder aus einem Naturschutzprogramm für den Trennfelder Wald enthalten, die zwar auf mehrere Jahre ausgelegt sind, aber als Einmalzahlung im aktuellen Haushalt ausgewiesen wurden.
Kein Mangel an Brennholz
Förster Peter Fritz, dem die Aufsicht über den Gemeindeforst obliegt, kündigte nach einer Anfrage von Wolfgang Virnekäs an, dass sich die Triefensteiner Bürger auch künftig nicht um genügend Brennholz sorgen müssen.
Ob die Forstbehörde Einfluss auf die Bewirtschaftung des ehemaligen „Klosterwaldes“ am Mainhang in Richtung Marktheidenfeld habe, wollte Stefanie Engelhardt wissen. Solange der Besitzer, ein Forstbetrieb des Universellen Lebens, sich an das Waldgesetz halte, müsse hier kein Einfluss genommen werden, lautete die Antwort von Fritz.