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LOHR: Der Gestalter genießt den Lebensabend

LOHR

Der Gestalter genießt den Lebensabend

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    Autos sind seine Welt: Autohausgründer Wilfried Grampp feierte am Freitag seinen 75. Geburtstag. Unser Archivbild zeigt ihn auf dem Gelände „seines“ Mercedes-Autohauses.
    Autos sind seine Welt: Autohausgründer Wilfried Grampp feierte am Freitag seinen 75. Geburtstag. Unser Archivbild zeigt ihn auf dem Gelände „seines“ Mercedes-Autohauses. Foto: Foto: Rita Gress

    (jun) Außerordentlich erfolgreicher Geschäftsmann, verdienter Kommunalpolitiker, langjähriger Wirtschaftsgestalter, überzeugter Ehrenamtlicher – Wilfried Grampp füllte über Jahrzehnte viele Rollen aus. Heute genießt er vor allem seinen Lebensabend und die Geselligkeit mit Freunden und Weggefährten. Am Freitag hatte er besonders viel Besuch. Denn an diesem Tag feierte der heute in Kist bei Würzburg lebende Grampp seinen 75. Geburtstag.

    Nach mehreren Umzügen in den vergangenen Jahren ist Grampp jetzt angekommen. In Kist hat er einen neuen Lebensmittelpunkt und nach dem Tod seiner Frau Helga vor drei Jahren auch ein neues privates Glück gefunden. Wie der Jubilar gegenüber der Main-Post sagte, will er noch heuer ein zweites Mal heiraten. Seine neue Lebensgefährtin ist eine Bekannte aus Jugendzeiten.

    Viele Bekannte und Freunde erlangte Grampp auch durch seinen jahrzehntelangen Lebensweg. Diese Beziehungen zu pflegen ist ihm heute ein großes Herzensanliegen. Mehrmals in der Woche kommt der gebürtige Würzburger und jetzt wieder bei Würzburg Lebende daher auch nach Lohr, an seine „alte Wirkungsstätte“. Ehemalige Mitarbeiter und Kunden seiner Autohäuser zu treffen, sei für ihn stets eine große Freude, so Grampp.

    In den Spessart verschlagen hatte es ihn Mitte der 1970er Jahre. Damals dehnte die in Familienbesitz befindliche und in Würzburg angesiedelte Niederlassung für Mercedes-Benz-Lastwagen sich nach Lohr aus. In der Rechtenbacher Straße machte sich Grampp 1977 mit einem Mercedes-Autohaus selbstständig. Später kamen auf dem Gelände im Industriegebiet Süd die Marken VW und Audi dazu.

    Sein Handwerk hat Grampp von der Pike auf gelernt. 1950 begann er eine Lehre zum Maschinenschlosser in Grombühl, 1956 machte er seinen Meister als Kfz-Mechaniker. In seinem eigenen Autohaus mit einer Niederlassung auch in Karlstadt beschäftigte er Jahrzehnte später 140 Menschen. Im Jahr 2003 übergab Grampp das Unternehmen an Peter, einen seiner zwei Söhne. Der Seniorchef ist jedoch noch heute regelmäßiger Besucher in den Autohäusern.

    Auch außerhalb seines eigenen Betriebs engagierte sich Grampp über viele Jahre vielfältig für das wirtschaftliche Leben. Er war von 1994 bis 2008 Obermeister der unterfränkischen Kraftfahrzeuginnung. Von 1983 bis 2002 leitete er mit Unterbrechungen den Gremialausschuss Main-Spessart der Industrie- und Handelskammer Würzburg-Schweinfurt. Von 1991 bis 1995 war er gar deren Präsident, später noch vier Jahre lang Vizepräsident. Heute ist er Ehrenmitglied der mainfränkischen IHK-Vollversammlung.

    Neben all dem beruflichen Engagement fand Grampp auch noch Zeit, sich in der Kommunalpolitik einzubringen, auch aus der Überzeugung, dass eine Vertretung der Selbstständigen dort wichtig sei. 1990 zog Grampp für die CSU in den Lohrer Stadtrat ein, war später viele Jahre der Fraktionsvorsitzen der Gruppierung. 1996 wurde Grampp auch in den Kreistag des Landkreises Main-Spessart gewählt. Grampp war kein Polterer, sondern geschätzt als sachlicher und umgänglicher Lokalpolitiker, der freilich eine klare Meinung auch und gerade bei Fragen hatte, die die wirtschaftliche Entwicklung betrafen. Seine beiden Mandate hatte er bis 2008 inne. Bei den dann anstehenden Kommunalwahlen trat er nicht mehr an.

    Für sein vielfältiges Engagement, darunter auch das bei den Rotariern, erhielt Grampp zahlreiche Auszeichnungen. Zu nennen sind dabei zuvorderst das Bundesverdienstkreuz am Bande (1994), das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse (2001) und die Staatsmedaille für besondere Verdienste um die bayerische Wirtschaft (2005). Regierungspräsident Paul Beinhofer bezeichnete den Jubilar 2007 als eine „herausragende Unternehmerpersönlichkeit“.

    Neben der Entwicklung der Wirtschaft lag Grampp auch die Natur stets am Herzen. Dies offenbarte sich nicht nur im Vorsitz bei der Lohrer Ortsgruppe der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, sondern auch in einem Hobby, dem er in der meist allzu knappen Freizeit frönte: der Jagd. Viele Jahre hatte Grampp ein Jagdrevier im Lohrer Stadtwald gepachtet.

    Heute geht der Jubilar nur noch selten auf die Pirsch. Stattdessen verreist er hin und wieder. Und er widmet sich der Pflege der eigenen Gesundheit. „Man muss was tun“, nennt er auch dazu sein Selbstverständnis, das ihn über Jahrzehnte angetrieben hat.

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