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KARLSTADT/RETZSTADT/EUSSENHEIM: Der Hammer fällt beim Vollstreckungsgericht über drei Anwesen

KARLSTADT/RETZSTADT/EUSSENHEIM

Der Hammer fällt beim Vollstreckungsgericht über drei Anwesen

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    Unterm Hammer: Diese beiden Gebäude, Hauptstraße 10 und 12, werden am20. November zwangsversteigert. Rechts war einst das Reisebüro Heller-Schmidtlein und links der Okay-Kauf. Heute ist in beiden Gebäuden die „Rio Bistro Cocktailbar“.
    Unterm Hammer: Diese beiden Gebäude, Hauptstraße 10 und 12, werden am20. November zwangsversteigert. Rechts war einst das Reisebüro Heller-Schmidtlein und links der Okay-Kauf. Heute ist in beiden Gebäuden die „Rio Bistro Cocktailbar“. Foto: Foto: Martina Amkreutz-Götz

    Amtsgericht Würzburg, Ottostraße 5: Am Dienstag und Donnerstag, 20. und 22. November, fällt dreimal der Hammer. Zwei Anwesen in Karlstadt und Eußenheim sowie eine ehemalige Kompostieranlage in Retzstadt sollen den Eigentümer wechseln und Gläubiger befriedigen.

    In Karlstadt stehen die zwei mehrgeschossigen Häuser Hauptstraße 10 und 12 zur Versteigerung. 1981 sanierte sie die Firma PB Planbau/SSB Schmidtlein und erstellte einen Neubaukomplex auf dem Gelände der früheren Frama von der Schustergasse bis zur Kärrnergasse. Diese neuen Gebäude sind nicht in der Versteigerungsmasse enthalten. Im größeren Gebäude Nummer 12 war das Lebensmittelgeschäft Okay-Kauf, in der Hauptstraße 10 führte die Ehefrau des Bauherrn das Reisebüro Heller-Schmidtlein. Heute nutzt Pächter Dragan Mitic beide Erdgeschosse für seine „Rio Bistro Cocktailbar“.

    Die unter Denkmalschutz stehenden Gebäude haben eine Nutzfläche von 845 Quadratmetern auf 1400 Quadratmetern Fläche mit Innenhof. Der Gesamtwert beläuft sich nach Angaben des Amtsgerichts auf 400 000 Euro. Versteigerungstermin ist am 20. November um 9 Uhr.

    Am 22. November um 9 Uhr geht es um eine etwa fünf Hektar große Betriebsfläche an der Thüngersheimer Straße in Retzstadt. G. S., ein Unternehmer aus dem Schwarzwald hatte den früheren Steinbruch mit Brechanlage gemeinsam mit seiner Frau 1992 gekauft und nach eigenen Angaben recht erfolgreich als Kompostieranlage geführt. „Ich nahm Strauchgut an, verkaufte Rindenmulch und belieferte den Saatgutbereich und Landschaftsgärtner“, erzählt S. der Main-Post.

    Krankheit veränderte alles

    Nach der schweren Erkrankung seiner Frau 2006 konnte das Ehepaar beide Kompostieranlagen am nördlichen Schwarzwald und in Retzstadt nicht mehr mit derselben Umsicht führen wie zuvor. Ein Fuhrbetrieb, auch für Lohnfahrten – G. S. sitzt heute selbst im Lkw – warf nicht den wirtschaftlichen Gewinn ab.

    Knapp 250 000 Euro soll die Versteigerung der Betriebsfläche in den Fluren „Glockenberg“ und „Kniebrecher“ bei Retzstadt bringen. Mitversteigert werden Bau- und Bürocontainer mit Solaranlage und einem Werkstattwagen. G. S. konzentriert sich heute auf seinen Fuhrbetrieb und Rindenmulchverkauf in seiner Heimat in Baden-Württemberg.

    Seit etwa 20 Jahren ist der Gasthof „Linde“ in Eußenheim geschlossen. Das Gebäude der früheren Gasthoffamilie F. wird nun zwangsversteigert. Es war schon zum wiederholten Male zur Versteigerung ausgeschrieben, das letzte Mal im Juli. In dem etwa 1907 in der Ortsdurchfahrt erbauten Haus befand sich früher eine der drei Eußenheimer Dorfwirtschaften. Der Verkehrswert liegt bei 84 100 Euro.

    Das gelbe Gebäude mit der schwächer werdenden Fassadenaufschrift „Gasthof zur Linde“ in Eußenheim beherbergt ein teilunterkellertes Wohnhaus (196 Quadratmeter im Ober- und im Dachgeschoss) und eine Gaststätte (117 Quadratmeter), einen Anbau und eine Freifläche. Das Anwesen wurde zuletzt 1983 ausgebaut. Zubehörstücke sind laut Gebot Einbauküche, Sauna und weitere gaststättentypische Betriebseinrichtungen. Die Gemeinde Eußenheim hat wegen fehlender Verwendung kein Interesse am Erwerb, sagt Bürgermeister Dieter Schneider: „Wir haben genug alte Dächer, und auch diese Gebäude ist sanierungsbedürftig.“

    Versteigerungstermin beim Amtsgericht Würzburg ist am Donnerstag, 22. November, um 14 Uhr.

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