Es sieht aus wie ein ganz normales Klavier aus Omas Zeiten. Ein bisschen verstaubt und verkratzt ist es, die Tasten schon leicht gelblich. Doch das Carleton aus dem Jahr 1926, das im Film-, Photo-, Ton-Museum im Gemündener Huttenschloss steht, ist anders: Es kann von alleine spielen, zumindest fast alleine. Einmal in der Woche, wenn es draußen schon dunkel wird, bewegen sich seine Tasten wie von Geisterhand auf und ab. Und aus dem Zimmer im zweiten Stock ertönen Sonaten von Beethoven, Brahms oder ein Ragtime – ohne, dass irgendjemand in die Tasten greift.
GEMÜNDEN