(hn) Die städtische Bibliothek im Gemündener Kulturhaus macht sich „fit für die Zukunft“. Mit neuen und aktuellen Buchtiteln, ansprechenderer Präsentation, einer besseren Übersicht, frischen Ideen und einem neuen Mitarbeiter soll die Einrichtung attraktiver werden. Joachim Hellmann ist der „Neue“, der seit Mai verantwortlich die Bibliothek betreut. Bürgermeister Georg Ondrasch, Kulturamtsleiterin Inge Albert und Personalchefin Belinda Köhler stellten den 37-Jährigen am Mittwoch offiziell vor.
„Stammkunden“ der Bibliothek haben Hellmanns Veränderungen seit einiger Zeit bemerkt. Behutsam hat er die Organisation erneuert und somit „für frischen Wind gesorgt“, wie Bürgermeister Ondrasch sagte. Über den aktuellen Stand der Veränderungen überzeugte sich Ondrasch bei einem Rundgang.
„Sensibel“ wurden nicht mehr attraktive Bücher aussortiert, so verringerte sich der Bestand von knapp 25 000 auf etwa 22 000 Exemplare. „Der deutsche Bibliotheksverband empfiehlt jährlich etwa fünf Prozent aus dem Sortiment zu nehmen, um aktuell zu bleiben“, erläuterte Albert. Interessenten können die aussortierten Bücher nun „kiloweise“ in der Bibliothek erwerben.
Gleich beim Eintritt in den Bibliotheksbereich fällt ein Regal mit Büchern zu aktuellen Themen wie dem 120. Geburtstag von Wilhelm Busch, dem Konflikt zwischen China und Tibet oder dem 125. Geburtstag von Franz Kafka auf. Daneben befinden sich zwei Tische mit Bestsellern. „Hier ist alles, was man gelesen haben muss“, kommentierte Albert. Etwa 40 „lukrative“ Neuerscheinungen pro Jahr erreichen die Gemündener Bibliothek – Bücher, die im Handel 30 Euro und mehr kosten und die sich wegen des Preises nicht jeder zulegt. Darunter befinden sich auch Kinderbücher.
Die für Kinder und Jugendliche pädagogisch besonders geeigneten Bücher hat Hellmann mit einem Aufkleber versehen, der einen Leseraben zeigt. Sie gehören zu einem Programm, das Lesen und die Nutzung des Internets sinnvoll verbindet. Die jungen Leser werden Online befragt. Richtig antworten können sie nur, wenn sie zuvor das Buch aufmerksam gelesen haben. Als Belohnung gibt es eine Urkunde.
Noch Zukunftsmusik, aber vielleicht im Herbst schon realisiert, ist ein internetfähiger PC in der Bibliothek. In einem sorgfältig ausgewählten und „geschützten Rahmen“ können Bibliotheksbesucher Informationen per PC abrufen.
Neu ins Angebot aufnehmen will die städtische Einrichtung Führungen durch die Bibliothek für Schulen. Auch das Angebot an Lesungen für Kinder und Erwachsene soll verstärkt werden. Große Zustimmung finden die von Ursula von Hahn eingerichteten Vorlesestunden für Kinder und Jugendliche. Nun sollen Bastelstunden zu bestimmten Themen dazukommen.
Ein Wunsch vor allem der jüngeren Generation wird bald in Erfüllung gehen: Das Angebot an DVDs wird deutlich aufgestockt. Eine Förderung von 5000 Euro hat die Stadt nach den Worten von Albert zugesprochen bekommen, der gemeinsam mit dem Etat von 10 000 Euro in Neuanschaffungen fließt.
Regelmäßig genutzt wird die städtische Bibliothek von etwa 100 Erwachsenen und über 300 Kindern und Jugendlichen. Für sie sind Joachim Hellmann, Maria Obert, Rudolf Englert und bis Ende August Marion Hörichs da.
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 15 bis 18 Uhr, Donnerstag und Samstag auch 10 bis 12 Uhr.
Online-Tipp
Informationen zum Kinderleseförderprogramm unter www.Antonlin.de