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BURGSINN: Der Neue Pfarrer Gerhard Muck ist da

BURGSINN

Der Neue Pfarrer Gerhard Muck ist da

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    Freuen sich auf ihre neuen Aufgaben: Gerhard und Monika Muck beim Werkeln in ihrem neuen Domizil, dem Pfarrhaus in Burgsinn. Nur noch wenige Tage sind es bis zur feierlichen Einführung.
    Freuen sich auf ihre neuen Aufgaben: Gerhard und Monika Muck beim Werkeln in ihrem neuen Domizil, dem Pfarrhaus in Burgsinn. Nur noch wenige Tage sind es bis zur feierlichen Einführung. Foto: Foto: INken Kleibömer

    Im Pfarrhaus auf dem Kirchberg wird gehämmert, Möbel und Umzugskartons werden hineingetragen. Aha – endlich, der neue Pfarrer kommt. 20 Monate war die Burgsinner Pfarrstelle verwaist und nicht allein die evangelischen Christen sind gespannt darauf, wer ihnen da in Zukunft den rechten Weg weist. Pfarrer Gerhard Muck bringt außerdem seine Frau Monika mit, die maßgeblich an der Gemeindearbeit teilnehmen wird.

    Mehr als zehn Jahre war Muck Pfarrer in der Christusbruderschaft im oberpfälzischen Falkenstein. Nun freut sich das Ehepaar darauf, wieder ganz normale Gemeindearbeit zu leisten. Beide wuchsen in Elternhäusern mit Landwirtschaft und der Liebe zur Natur heran. Prägend war für Gerhard Muck, dass der Vater im heimatlichen Röckingen in Mittelfranken als Lektor und Assistent des Seelsorgers fungierte. Er sei bereits in der ersten Jahrgangsstufe eine Leseratte gewesen, erzählt der nun 57-Jährige.

    Leidenschaft Fliegen

    Mit zehn Jahren spielte er im Posaunenchor Trompete, als zweites Instrument entdeckte er das Waldhorn für sich. Bereits als Kind begeisterte er sich für das Fliegen. Im nahegelegenen Hesselberg war ein Segelflugplatz, wo er manchmal mitfliegen durfte.

    Mit 13 Jahren widmete er sich der Jugendarbeit, er wurde Kindergottesdiensthelfer und arbeitete in der Jungschar. Als Konfirmand begann er eine Brieffreundschaft mit einem afrikanischen Pfarrer, der ihn auf die Idee brachte, vielleicht Medizin zu studieren oder als Pfarrer in die Untergrundmission zu gehen. Bald träumte er davon, Pfarrer und Missionar in einem fremden Land zu werden.

    Nach seiner Mittleren Reife absolvierte er ein Missions- und Diaspora-Seminar und beschloss Latein, Hebräisch und Griechisch zu lernen, Pflichtsprachen beim nun angestrebten Theologiestudium. Nach einem Studienjahr in den USA folgte ein Gemeindepraktikum. Besonders geprägt hat den jungen Mann der Essener Jugendpfarrer Wilhelm Busch aus Essen mit seinen Schriften, Seelsorgeberichten und theologischen Abhandlungen.

    1978 lernte er seine heutige Ehefrau kennen. Monika Muck hatte in Tübingen und Erlangen insgesamt drei Jahre Theologie studiert. Ihre Ausbildung erstreckte sich auch auf Kinder-, Gemeinde- und Missionsarbeit. Auch sie wollte ins Ausland, am liebsten nach Indien. Doch 1982 kam für das junge Ehepaar der Ruf nach Tansania. Elf Jahre als Distriktpfarrer in der Usanga-Steppe folgten. Sie bekamen ein Mädchen und zwei Buben.

    Die Eheleute riefen eine Bibel- und Handwerksschule für Nomaden ins Leben. Hier bekamen 30 Männer eine Ausbildung in der Schreinerei sowie nach zweijährigem Studium die Befähigung als Evangelisten, um in unerschlossenen Gebieten zu arbeiten.

    Massai-Frauen unterrichtet

    1994 wechselte die Familie nach Kidugala im südlichen Tansania. Dort gab es seit 100 Jahren eine Missionsstation und auch eine Bibelschule. Das Pfarrersehepaar unterwies die Massai-Frauen in biblischen Fächern, Kindererziehung, Nähen und Töpfern, damit auch sie Geld verdienen konnten. Diese Schulbildung habe die Menschen grundlegend verändert: Waren die Frauen für die Ehemänner bislang nur Sklavinnen und Melkmaschinen gewesen, so seien sie als Christen nun mit Achtung und Respekt angesehen worden.

    Als sie vor der Wahl standen, ihre Kinder in ein Internat zu schicken oder nach Deutschland zurückzukehren, entschlossen sie sich zur Rückkehr. In Burk, nahe ihrer Heimat, war eine Pfarrstelle frei, wo die Eheleute bis 2001 tätig waren. Danach wechselte er als Pfarrer zur Christusbruderschaft Falkenstein. In dieser evangelischen Ordensgemeinschaft leben 14 Schwestern und sieben Brüder in Ehelosigkeit. Die beiden Theologen erwarteten viele Aufgaben: Wochenendseminare, Andachten, Bibelseminare.

    Außerdem erfahren hier Männer und Frauen in Freizeiten und Seminaren die „geistliche Zurüstung für die Arbeit in Kirchengemeinden“. Als 2011 Almut Wilkens, die Tochter des ehemaligen Pfarrers Dagobert Wilkens in Mittelsinn, erzählte, dass die Pfarrstelle Burgsinn schon mehr als ein Jahr verwaist sei, reifte der Entschluss, sich in Burgsinn zu bewerben.

    Weiter 25 Prozent in Falkenstein

    Es klappte, ihnen gefällt der Ort und nun freuen sich beide auf eine ganz normale Gemeindearbeit. Den Mittelsinner Pfarrer Gunnar Zwing kennen sie übrigens bereits aus Tansania. Der Abschied von Falkenstein ist allerdings nicht endgültig: Weiterhin hat er dort einen 25-prozentigen Dienstauftrag, beide werden auch in Zukunft dort Seminare und Vorträge in den umliegenden Gemeinden halten.

    Zunächst wollen beide die Gemeindemitglieder kennenlernen und danach entscheiden, was zu tun ist. Pfarrer Muck hat bereits ein Buch geschrieben: „Bis mir Christus begegnete. Lebenszeugnisse aus Afrika“. Ein zweites ist im Entstehen.

    Seine erste Predigt wir der neue Pfarrer am 6. November um 14 Uhr anlässlich seiner Einführung halten.

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