„Musik ist wie ein Virus, wer sich da einmal angesteckt hat, der kommt nicht mehr davon los“ – Matthias Pfeuffer aus Neustadt weiß, wovon er spricht. Er hat sich den Virus schon im zarten Alter von sechs Jahren „eingefangen“. Heute ist er 44 und immer noch „infiziert“. Seit 2004 ist „der Bäck“, wie er in Neustadt genannt wird, nicht als Bäcker, wie sein Vater Josef, sondern als „der Spessarträuber“ bekannt. Als moderner Robin Hood treibt er musikalisch sein „Unwesen“.
Angefangen hat alles vor beinahe 40 Jahren, als der damals Fünfjährige anfing, Mutters Töpfe als Trommelersatz zu nutzen. Mit sechs Jahren lernte er Schlagzeug und nahm Keyboard-Unterricht. Sein Schlagzeug stand im Keller oder auf dem Dachboden, denn „da habe ich niemanden mit meiner Trommlerei gestört“, grinst Pfeuffer. Mit 15 verstärkte er das „Tanz- und Blasorchester Horst Rada“, gründete 1985 mit Gleichgesinnten die Showband „Tequila“ und wechselte 1992 zu den „Spessarttalern“, mit denen er im In- und Ausland und im Fernsehen auftrat.
Schon mit 17 schrieb er seine eigenen Liedtexte, daran hat sich bis heute nichts geändert. Inzwischen habe er mehr als 40 fertige Musikstücke „in der Schublade“, verrät Pfeuffer, „weitere sind in der Pipeline“. Die besten Einfälle kommen ihm beim Autofahren oder mitten in der Nacht. Deshalb hat er stets Zettel, Stift oder Diktiergerät parat, denn Pfeuffer ist in seinem Beruf als Medienberater des Funkhauses Würzburg viel und oft unterwegs.
„Ich möchte in meinen Liedern den Menschen die Augen öffnen für ein Stück Heimat.“
Matthias Pfeuffer, singender Spessarträuber
Sein Job im Funkhaus war auch der Auslöser für den Spessarträuber, den er 2004 aus der Taufe hob. Anfangs als besondere Überraschung für Kunden oder private Feiern gedacht, mauserte sich der Räuber zu einem Entertainer, der nun – nicht nur im Spessart – seine Zuschauer begeistern will.
Im Herbst 2010 nahm Pfeuffer eine CD auf, die er zusammen mit dem Rockmusiker und Produzenten Jochen Kuhn aus Retzbach entwickelte. Dabei legt er sich keineswegs fest auf heimische Folklore sondern gibt sich rockig, singt Balladen und rappt.
„Ich passe in keine Schublade und will mich auch nicht auf einen Stil festlegen“, erklärt Pfeuffer. Sein Anspruch ist es vielmehr, seine Heimat, den Spessart, weiter zu tragen. „Ich bin ein Spessarter. Ich möchte in meinen Liedern den Menschen die Augen öffnen für ein Stück Heimat, das es nur hier bei uns gibt“, beschreibt er seine Intention. Den Spessarträuber füllt Pfeuffer aus wie kein anderer: Sein extra für ihn entworfener schwarzer Hut mit roten Federn und der maßgeschneiderte Rock mit den roten Aufschlägen sind ihm buchstäblich auf den Leib geschnitten.
Musste er früher vom Auf- bis zum Abbau alles selbst machen, hat sich um Pfeuffer inzwischen eine Crew gefunden, die den Spessarträuber unterstützt. „Sonst würde das auch gar nicht funktionieren“, sagt der 44-jährige Räuber. „Wenn der Background nicht funktioniert, kommt auch der Sänger nicht voran.“
Dass der 44-jährige Räuber mit seiner „Bande“ jetzt in den Startlöchern steht, verdankt er nicht zuletzt seinem Freund, Kollegen und mittlerweile auch Manager Ralph Wörner. Der hatte Pfeuffers „Performance“ von Luis Primas „I'm just a Gigolo“ bei einer privaten Feier genossen und sofort gewusst: „Es ist jammerschade, dass Du nur Werbung verkaufst!“ Seither arbeiteten Wörner, Pfeuffer und Kuhn an einem zweistündigen Bühnenprogramm mit eigenen Liedern mit dem sie bald ihr Publikum „musikalisch überfallen“ möchten.
Noch sind sie in den Vorbereitungen, haben aber schon einige Erfolge erzielt. Am 3. November stand der „Spessarter Robin Hood“ auf der Bühne bei „Andis Musikparadies“ in Karlsruhe und am 17. Dezember präsentiert Pfeuffer seinen Song „Wir sind die Räuber“ bei auf DHD24 TV.
Infos und Sendezeiten gibt es unter www.DerSpessarträuber.de.