Drei Facharbeiten von Abiturienten des BNG könnten mit ihrem handfesten Bezug zu Alltag und Sport sich als durchaus mehr herausstellen als nur handsam, sondern als gute Handhabe.
Martina Meyer (Leistungskurs Biologie) untersuchte „Die Vererbung von Rechts- und Linkshändigkeit beim Menschen“ unter anderem durch eine Umfrage an ihrer Schule. Vor allem die Vererbungslehre fand sie interessant. Da in ihrer Familie alle mit Ausnahme eines ihrer Cousins Rechtshänder sind, interessierte sie diese Frage. Neben geschichtlichen Betrachtungen wie einer Schwert-Schild-Theorie, die sich auf das Mittelalter beruft (das Schild wurde zum Schutz des Herzens immer in der linken Hand gehalten), über Hemisphärendominanz bei Gehirnhälften, bis zu Umerziehungsversuchen von Links- zu Rechtshändern, wie sie durchaus noch vor wenigen Jahrzehnten praktiziert wurden, reichten ihre Vorüberlegungen bis zu Theorien, die gar Umweltfaktoren für die Händigkeit berücksichtigen. Ergebnisse sollte ein Fragebogen für Schülerinnen und Schüler des BNG mit Blick auf die Stammbäume bringen.
Nur bei 45 Prozent der Befragten kam im Stammbaum überhaupt Linkshändigkeit vor, und: Es war nicht selten, dass zwei rechtshändige Eltern ein linkshändiges Kind haben können. Martina wird womöglich bei ihrer angestrebten Ausbildung zur Physiotherapeutin auf ihre Facharbeitsergebnisse einmal zurückgreifen können.
Wie wirkt sich der Luftwiderstand auf einen Volleyball-Aufschlag aus? Sven Wirsching wollte bei seiner Facharbeit (LK Physik) sicherlich mehr als nur einen kleinen Leitfaden für Beach-Volleyballer erstellen, die ja, sofern sie wirklich an einem Strand spielen, schon zu verschiedenen Tageszeiten einen Land- oder Seewind zu spüren bekommen können. Höhere Startgeschwindigkeit des Balles? Was macht dann der Luftwiderstand? Sven hat das genau untersucht, berechnet, teilweise simuliert und grafisch dargestellt. Dass ein Abwurfwinkel von 45 Grad der ideale Winkel für einen weiten Wurf sein soll, ist schon bei einem „ganz normalen“ Volleyball-Match in der Halle, nicht haltbar. Und der Effekt? Manche Antwort musste doch vertagt werden.
Maximilian Herold, dem als aktivem Fußballer knifflige Flugkurven bei Flanken mehr als geläufig sind, untersuchte den „optimalen Abwurfwinkel Basketballfreiwurf.“ Die Korbquote von Basketball-Idol Dirk Nowitzki als Freiwurfschützen ist eine der besten weltweit in seinem Sport. Nowitzkis Coach Holger Gschwendner hat, wie es heißt, seine mathematischen Kenntnisse dazu verwendet, für Dirk den besten Abwurfwinkel beim Freiwurf zu finden, wie vor Jahren einmal in einer renommierten Sport-Zeitschrift stand.
Wie man nun aus einer angenommenen Abwurfhöhe von 2,25 Metern den Korb in 3,0 Metern Höhe am besten trifft, führte Maximilian unter Zuhilfenahme unter anderem eines Videos aus. Als Schüler des Leistungskurses Mathematik hat er auch noch ausgerechnet, wie weit man diesen Ergebnissen trauen kann und in welchem Bereich seine Messwerte naturgemäß schwanken.
Dass der optimale Winkel bei einer Abwurfgeschwindigkeit von acht Metern pro Sekunde hier irgendwo bei gut 67 Grad liegt, hat Maximilian blitzsauber hergeleitet und dargestellt. Ob das stimmt, können junge Basketballer ja einmal ausprobieren. Und vielleicht klopft ja mal Dirk Nowitzki bei ihm an, weil er den Winkel noch ein bisschen verbessern will...