Lohr (tk) Laut der aktuellen Shell-Studie haben sich die Jugendlichen von ihrer "Null-Bock"-Mentalität verabschiedet und sind, zumindest in der Mehrheit, zukunftsorientierter und leistungsbezogener geworden. Hinzu kommt allerdings der Vorwurf, sie würden zunehmend in eigenem Interesse handeln. Die MAIN-POST wollte wissen, was die Menschen in Lohr über die Jugend von heute denken:
Elke Schwab (40), Arzthelferin und Hausfrau aus Lohr: "Ich finde die Jugendlichen von heute in Ordnung. Als Mutter von drei Kindern glaube ich, dass es die Jugend nicht leicht hat und nicht mehr so unbeschwert aufwachsen kann. Heute sind ein höherer Leistungsdruck und viel Stress dazugekommen."
Otto Marx (57), Technischer Entwickler im Vertrieb aus Tannheim: "Ich kenne leider wenige Jugendliche. Aber ich habe das Gefühl, dass die Jugend von heute eher zielorientiert und realistisch in die Zukunft blickt."
Ursula Bringer (61), Rentnerin aus Boppard: "An das, was in der Shell-Studie steht, sollte man nicht unbedingt glauben. Es gibt heute immer noch unmotivierte Jugendliche, aber die hat es schon immer gegeben. So wie es auch fleißige gab, gibt und immer geben wird."
Christina Bernard (21), Bankkauffrau aus Lohr: "Meiner Meinung nach ist die Generation nach mir verhältnismäßig lustlos; Leistung scheint weniger im Vordergrund zu stehen. Es gibt aber solche und solche. Im Berufsleben wird allerdings heute mehr verlangt."
Thilo Endrich (41), Prüfungsbeamter aus Zellingen: "Dass sich da viel verändert haben soll glaube ich nicht. Meine vier Kinder sind zum Teil engagiert, zum Teil lustlos. Wahrscheinlich gibt es da ein Stadt - Land-Gefälle: Auf dem Land gibt es da noch eher eine "heile Welt", weil es dort ganz einfach mehr Möglichkeiten, zum Beispiel mehr Ausbildungsplätze, gibt."
Yvonne Schambach (26), Versicherungsagentin aus Lohr: "Dass es früher bei den jungen Leuten eine "Null-Bock"-Phase gegeben haben soll, glaube ich nicht. Im Berufsleben wird heute mehr gefordert, und das scheinen die Jugendlichen erkannt zu haben."