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LOHR: Die Einsamkeit ist der größte Feind

LOHR

Die Einsamkeit ist der größte Feind

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    Ein Unfall bei Holzarbeiten im Wald ereignet sich schneller als man denkt. Den Rettungsmaßnahmen der Arbeitskollegen kommt entscheidende Bedeutung zu.
    Ein Unfall bei Holzarbeiten im Wald ereignet sich schneller als man denkt. Den Rettungsmaßnahmen der Arbeitskollegen kommt entscheidende Bedeutung zu. Foto: FOTO Joachim Schwamberger

    Der Umgang mit der Kettensäge ist nach wie vor eine der gefährlichsten Arbeiten überhaupt. Im Vergleich zu anderen Energiequellen ist Brennholz kostengünstig – die Zahl der privaten „Waldarbeiter“ hat deshalb stark zugenommen. Laut Andreas Henig von der Fortschule Lohr steige das Gefahrenpotenzial entsprechend an. Auf seine Initiative hin unterwiesen Fachleute vom Amt für Landwirtschaft (ALF) Karlstadt, von Rotem Kreuz, Feuerwehr und Notarzt Dr. Fried Hochapfel im Wald bei Wombach Interessierte, die häufig Holz machen, in den notwendigen Schritten bei einem Unfall.

    Simuliert wurde die Rettungskette nach einem Waldarbeitsunfall von der Erstversorgung durch den Arbeitspartner über die Maßnahmen des Notarztes bis zum Transport des Verletzten in die Klinik.

    Ausgesprochen hilfreich sei es, sich die Nummer eines in der Nähe der Arbeitsstelle aufgestellten T-Punkt-Schildes zu merken. Das erleichtere dem Rettungshubschrauber, beziehungsweise dem Rettungsfahrzeug die Suche nach dem Unfallort. Auch zu Hause sollte man Bescheid wissen, wo das Familienmitglied Holz macht. Das erleichtere die Suche.

    Keinesfalls sollte man alleine im Wald arbeiten. Die Einsamkeit ist der größte Feind des Unfallopfers im Wald und kann ein tödlicher Fehler sein. Dass man Schutzkleidung trägt, sollte selbstverständlich sein. Auch ein Handy sollte dabei sein.

    Verletzungen werden hauptsächlich verursacht durch herabfallende Äste, stürzende Bäume oder durch unachtsamen Umgang mit der Motorsäge. In allen Fällen sei eine taugliche Erstversorgung vonnöten.

    „In jedem Falle ist der Verletzte in die stabile Seitenlage zu bringen, auch wenn man nicht genau die Art der Verletzungen kennt“, erklärte Schwind. Dadurch werde verhindert, dass der Verunglückte erstickt.

    Offen Brüche und so genannte Amputationsverletzungen seien abzubinden und vor Verschmutzung zu bewahren. Sanitäter oder Notarzt müssten umfassend über Hergang und Zeit des Unfalls informiert werden. Falls noch Zeit ist, kann man Angehörige zur Unfallstelle rufen. Deren Anwesenheit wirke erfahrungsgemäß in aller Regel beruhigend auf den Verletzten.

    Das Rettungspersonal entscheide vor Ort, wie der Patient transportiert wird: in der Schaufeltrage, der Vacuum-Matratze, in der Schleifkorb-Trage oder in den Wannentrage.

    Leo Vogt von der Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft begrüßte die Initiative zur Rettungsübung. Das Rote Kreuz wies auf ähnliche Kurse hin und Elfi Raunecker vom ALF auf ein Faltblatt mit vielen Informationen, das bei den Forstämtern zu haben sei. Das ALF stehe Rat Suchenden gerne zur Seite. Jürgen Kriegbaum von der Lohrer Feuwehr beleuchtete die Übung aus Sicht der Feuerwehr.

    Andreas Henig von der Forstschule Lohr sagte, dass in Unterfranken die Unfallhäufigkeit bei Waldarbeiten zwar um 16 Prozent zurückgegangen sei, doch sei dies kein Anlass, die Schulung der im Wald Tätigen zu vernachlässigen.

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