Vorher wurde die Häx, das alte Symbol für die Kirb, von den Rienecker Musikanten mit ihrer Leiterin Susanne Nickel, den Mitgliedern des RFK-Präsidiums, Bürgermeister Walter Höfling und den Helfern von Ausschuss für Brauchtumspflege im Rabental abgeholt.
Das letzte Brautpaar, das in Rieneck vor der Kirb heiratet, hatte traditionsgemäß die Aufgabe, die große Strohpuppe herzurichten. Und das taten Jutta und Björn Bäumeler gerne. Die Braut ist ein überaus aktives Mitglied als Nachwuchs-Betreuerin beim Tanzsport des RFK. Mit Unterstützung ihrer Eltern Albin und Helga Welzenbach sowie Horst Konrad war es kein Problem, eine stolze Kirbhäx zu basteln.
Gemeinsam setzte sich vom Sammelpunkt am Parkplatz der Zug dann gen Richtplatz bei der Turnhalle in Bewegung, wo der Zeremonienmeister, der erste Präsident des RFK Klaus Beiler, nochmals die tiefe Verwurzelung sowohl des Kirbfeierns in Rieneck als auch der - rein symbolischen - Häxverbrennung, dem "Begräbnis" der Kirb, erläuterte.
Beiler dankte nochmals den Verantwortlichen für die Veranstaltungen, dem Ausschuss für Brauchtumspflege, dem Bürgermeister mit seinem Stellvertreter, der Stadtverwaltungen und den vielen fleißigen Händen, ohne die ein solches Fest nicht möglich wäre. Nur die Verlegung der Open-Air Veranstaltungen in den Saal schmälerte das Ganze etwas, meinte er. "Aber in den Gasthäusern, in Gassen, Hinterhöfen und sonstigen Winkeln: Überall saßen die Leute zusammen und ließen es sich an der Kirb gut gehen, was ja auch der ursprünglichste Gedanke der Feier zur Kirchweih vor 190 Jahren war", stellte er fest.
Als dann die ersten Flammen an der stolzen "Björnitta Fischkäsperla vom Rabetal" züngelten, machte sich bei den Rieneckern lautes Wehgeschrei breit, aber alles half nichts: Mit der Kirb war es für 2002 aus und vorbei, wie für die Häx auf ihrem Scheiterhaufen.