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LOHR: Die Hausener „Jägerruh“ wird zwangsversteigert

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Die Hausener „Jägerruh“ wird zwangsversteigert

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    Suche nach einem Käufer: Die von einem Gutachter als recht marode eingestufte „Jägerruh“ in Hausen soll am 11. Oktober zwangsversteigert werden.
    Suche nach einem Käufer: Die von einem Gutachter als recht marode eingestufte „Jägerruh“ in Hausen soll am 11. Oktober zwangsversteigert werden. Foto: Foto: Johannes Ungemach

    Der „Gasthof Jägerruh“ in Hausen steht am 11. Oktober zur Zwangsversteigerung an. Vor dem Amtsgericht Würzburg wird dann ein Käufer für die Immobilie in der Ortsmitte gesucht.

    Ein Gutachter hat den Verkehrswert des um 1900 erbauten und seither mehrfach um- und angebauten Gebäudes auf 110 000 Euro taxiert. Das Mindestgebot bei der Versteigerung liegt bei der Hälfte dieses Betrages, also bei 55 000 Euro. In die Wege geleitet hat die Zwangsvollstreckung die Raiffeisenbank Main-Spessart als Gläubiger des privaten Eigentümers.

    Sollte sich bei der Zwangsversteigerung ein neuer Eigentümer finden, wird er vermutlich erst einmal reichlich Zeit und Geld in die Jägerruh stecken müssen. Denn das schon seit längerem nicht mehr als Gaststätte genutzte Gebäude ist laut Gutachten in einem alles anderen als guten Zustand. In der Beschreibung des Amtsgerichts ist von einem „hohen Instandsetzungsaufwand“ die Rede.

    Die Jägerruh steht auf einem 632 Quadratmeter großen Grundstück in der Wiesenfelder Straße. Sie ist teilunterkellert und bietet neben der Gaststätte im Erdgeschoss mit rund 120 Sitzplätzen im ersten Stock acht Gästezimmer und im Dachgeschoss eine Betreiberwohnung. Die Gesamtnutzfläche wird in den Versteigerungsunterlagen mit 645 Quadratmetern angegeben. An das Hauptgebäude grenzt noch ein kleineres Nebengebäude an.

    Was die mögliche weitere Nutzung der Jägerruh angeht, spricht der Gutachter davon, dass bei einer „Neukonzessionierung der Gaststätte mit zusätzlichen problematischen behördlichen Auflagen zu rechnen“ sein könnte. Daneben beschreibt der Sachverständige in seiner Stellungnahme auch „umfangreiche Baumängel“ wie beispielsweise feuchten Wänden, abplatzendem Putz oder Schäden an der Dacheindeckung. Ein Balkon sei gar einsturzgefährdet.

    Das Inventar der Gaststätte bezeichnet der Gutachter als veraltet und „nicht geeignet, ein entsprechendes Gästeaufkommen aufzubauen oder zu befriedigen“. Bei der ansonsten brauchbaren Küche habe er aufgrund der „erheblichen Verschmutzung“ einen Wertabschlag vornehmen müssen. Den Wert der gesamten Gaststättenausstattung inklusive Küche beziffert der Gutachter auf 1500 Euro.

    Statische Absicherung nötig

    Mit Blick auf die Lagerräume sieht der Gutachter auf einen „zukünftigen imaginären Nutzer umfangreiche bauliche Maßnahmen insbesondere zur Schimmelsanierung“ zukommen. Für die acht Gästezimmer im ersten Stock hält der Sachverständige einen wirtschaftlichen Betrieb nur für „bedingt möglich“. Um die Räume überhaupt nutzen zu können, sei eine statische Absicherung unbedingt nötig, da ansonsten von „Gefahr für Leib und Leben auszugehen“ sei.

    Was die Gaststätte betrifft, geht der Sachverständige davon aus, dass diese „bei entsprechender Eignung als wirtschaftliche Einrichtung betrieben werden kann“. Dies sei allerdings „stark von den Fähigkeiten der Betreiber“ abhängig. Auch eine Umnutzung der Jägerruh in ein Tanz- oder Fitnesstudio oder eine Praxis hält der Gutachter für denkbar. Für den Fall, dass das Gebäude „ertüchtigt“ werde, rechne er mit möglichen Mieteinnahmen von 1800 Euro pro Monat.

    Ob sich jemand findet, der der Jägerruh neues Leben einhaucht, wird sich am 11. Oktober zeigen. Ersteigern kann das Gebäude dann jedoch nur, wer sofort einen bankbestätigten Scheck über zehn Prozent des Verkehrswertes auf den Tisch legen kann.

    Termin der Zwangsversteigerung ist am Dienstag, 11. Oktober, um 10 Uhr im Saal B001 im Erdgeschoss des Amtsgerichts Würzburg, Ottostraße 5.

    Das Wertgutachten zur Jägerruh findet sich im Internet auf dem Justizportal des Bundes unter der Adresse

    www.zvg-portal.de

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