Nicht mehr nur um den Erhalt der Burgruine Homburg sondern auch verstärkt um die Erforschung und Dokumentation der Geschichte will sich der Homburg- und Denkmalschutzverein Gemünden kümmern. Dies bekräftigte Vorsitzender Erich Fenn auf der Hauptversammlung. Derzeit bemühen sich namhafte Forscher darum im Auftrag des Vereins Licht in die Vergangenheit zu bringen.
„Wir erwarten uns eine Reihe von gesicherten Ergebnissen zum Alter und Aussehen der Homburg“, betonte Vorsitzender Fenn auf der Versammlung im Sängerheim in Sachsenheim. „Ein ganzes Paket von Unterlagen“, erwartet Fenn bereits in den kommenden Monaten. Abgeschlossen sind die Arbeiten dann aber auch noch nicht.
Begonnen haben die Forscher im September 2015, als der Luxemburger John Zimmer zusammen mit seiner Ehefrau Marie Lou Vermessungsarbeiten an der Burg durchgeführt und so die Grundlage für weitere Forschungen gelegt haben.
Im vergangenen Jahr beschäftigte sich gleich ein ganzes Forscherseminar mit der Geschichte der Homburg. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen hat der europaweit bekannte Burgenforscher Dr. Joachim Zeune zusammengefasst. Einen Zwischenbericht zum Stand der Arbeiten wollte Zeune in der Versammlung geben. Krankheitsbedingt musste der Vortrag jedoch auf unbestimmte Zeit verschoben werden.
„Fest steht, dass die Burganlage immer wieder aus-, an- und umgebaut worden ist und auch das bisher angenommene Alter von 1000 Jahren nicht stimmt“, erklärte stellvertretender Vorsitzender Martin Göbel. Er sprach sich dafür aus, dass in absehbarer Zeit zunächst die 122 Vereinsmitglieder über die Ergebnisse informiert werden, bevor diese dann in Publikationen veröffentlicht werden.
„Größere Sanierungsmaßnahmen sind und waren für 2016 und 2017 nicht vorgesehen“, berichte der Vorsitzende weiter. An Arbeiten nannte er die alljährliche Freischneideaktion im Februar, an der sich wieder zahlreiche freiwillige Helfer beteiligt haben. Als einzige größere Veranstaltung fand im vergangenen Jahr das Weinfest des FC Gössenheim statt. Wegen schlechter Witterung musste das Homburgfest am Pfingstmontag ausfallen.
Nach wie vor beliebt sind die Führungen auf der Homburg. Allerdings hat sich ein neuer Schwerpunkt hin zu mehr Professionalität gebildet. Nur vier Führungen leiteten die beiden Bürgermeister von Gössenheim und Karsbach. Dagegen war die ausgebildete Gästeführerin Magdalena Braun aus Heßdorf 27 Mal gebucht. Einen Euro je Teilnehmer an den Führungen spendet sie an den Homburg- und Denkmalschutzverein. In der Versammlung übergab sie an den Kassierer Benedikt Steigerwald 490 Euro in bar.
Försch stiftet Gipfelkreuz
Vor dem Eingang zur Homburg grüßt seit vergangenem Jahr ein neues Gipfelkreuz vom Setzberg hinunter ins Tal. Gestiftet hat es Johannes Försch, der es auch aufgestellt hat, berichtete Fenn. „Jetzt müssen nur noch die Bänke aufgestellt werden.“
Die nächste Freischneideaktion an der Burgruine ist für Samstag, 18. Februar geplant. Für drei Hochzeitsempfänge, eine Burgweinprobe am 23. und 24. Juni sowie ein mittelalterliches Lager der Gruppe „Custor Castle“ vom 29. April bis 1. Mai bildet die Homburg die Kulisse. Von 13. bis 15. August findet dort wieder das Weinfest des FC Gössenheim statt.