Erstmals seit 2012 steigen die Elternbeiträge für die Kindergärten in Kreuzwertheim. Der Gemeinderat segnete einstimmig die vom evangelischen Kirchenvorstand festgelegten Beiträge ab. Die beiden Kindergärten im Kernort – die Kita Turnplatzstraße und Kita Schatzkiste in der Birkenstraße – stehen unter Trägerschaft der evangelischen Kirche.
Die Anpassung erfolgte nach Rücksprache mit den Elternbeiräten, heißt es in einer Mitteilung von Pfarrerin Stephanie Wegner an die Kommune. Die Zustimmung des Gemeinderats zu den Elternbeiträgen ist aufgrund der Regelung zur Defizitübernahme der Betriebsträgervereinbarung erforderlich. Diese verpflichtet den Markt Kreuzwertheim, das Betriebskostendefizit zu 90 Prozent zu übernehmen, in Härtefällen sind weitere Zuschüsse bis zum vollständigen Ausgleich vorgesehen. Der Kindergartenverein St. Josef als Träger des Kindergarten Röttbach wird sich erst in der nächsten Vorstandssitzung den Gebühren beschäftigen.
Gemeinderat Martin Kaufmann, der zugleich Vorsitzender des Kindergartenvereins Röttbach ist, erklärte, aufgrund der Regelung zur Defizitübernahme werde sich der Verein der vom Gemeinderat genehmigten Erhöhung nicht entgegenstellen.
Neue Sätze gelten ab September
Die neuen Gebührten werden ab 1. September gelten. Der Beitrag bei den Regelkindern steigt für vier bis fünf Stunden Betreuungszeit von 77 auf 90 Euro. Pro Verlängerung um eine Stunde kommen zehn Euro monatlich dazu. Bei acht bis neun Stunden Betreuungszeit pro Tag werden es 130 Euro statt 105 Euro.
Die Gebühren für die Kripp steigen bei vier bis fünf Stunden von 97 auf 110 Euro pro Monat. Je Verlängerung um eine Stunde kommen künftig 11 Euro dazu. Bei acht bis neun Betreuungsstunden sind es nun 154 Euro statt zuvor 125 Euro.
Gemeinderat Jan Klüpfel erklärte, er sei mit der Erhöhung einverstanden. Ihm sei aber unklar, warum sich für unterschiedliche Betreuungszeiten unterschiedliche prozentuale Erhöhungssätze ergeben. Sein Ratskollege und zugleich Mitglied des Kirchenvorstands Frank Theobald erläuterte, dies ergebe sich aus dem Erhöhungssatz pro weiterer Stunde ab der Stufe vier bis fünf Betreuungsstunden. Zuvor lag dieser bei Kindergärten bei sieben Euro, nun bei 10 Euro. Bei der Krippenbetreuung stieg er von 7 Euro auf 11 Euro. Auf Frage von Rätin Silvia Klee erklärte Theobald, mit den neuen Elternbeiträgen sei der kirchliche Haushalt der Kindergärten ausgeglichen.
Zuschuss der Staatsregierung
Bürgermeister Klaus Thoma zeigte Verständnis für die Erhöhungen und verwies auf die steigenden Kosten unter anderem für Personal und Energie. Kreuzwertheim sei im Vergleich zu anderen Kommunen bei der Betreuung unschlagbar günstig. Zudem werde man die Geschwisterermäßigung beibehalten.
Aus dem Gremium wurde weiterhin auf die Förderung des Freistaat Bayern verwiesen, die Eltern erhalten. So werden die Kinderartenbeiträge vom Freistaat mit 100 Euro pro Kind und Monat bezuschusst. Für Kinder im Krippenalter vom 13. Lebensmonat bis zur Vollendung des 36. Lebensmonats zahlt der Freistaat Familien das bayerische Familiengeld in Höhe von 250 Euro pro Monat und Kind, ab dem dritten Kind sogar 300 Euro pro Kind und Monat.