Der obere Eingang zur Lohrer Fußgängerzone ist kulinarisch wieder besetzt. Vor wenigen Tagen eröffnete die neue Pächterin Daniela Mehling das ehemalige Weinhaus Rose, das ab sofort allerdings Wirtshaus Rose heißt.
Nach ihrem Abschied aus dem nur rund 100 Meter entfernten Keiler Brauhaus vor wenigen Wochen ist die 51-Jährige somit schnell wieder auf die Lohrer Gastronomiebühne zurückgekehrt. Sie hat den noch drei Jahre laufenden Vertrag des Vorpächters Martin Brönner übernommen. Dieser hatte die traditionsreiche Gaststätte 2004 aus einem 25-jährigen Dornröschenschlaf erweckt, sie im Sommer 2014 dann aber geschlossen.
Mehling ist sich sicher, dass ihr Engagement in der Rose von Dauer sein wird. Mit der Eigentümerin des Hauses, der Tochter der ehemaligen Wirtsfamilie Hippeli, sei ein neuer, zehnjähriger Pachtvertrag ins Auge gefasst, so die Wirtin. „Wir fühlen uns sehr wohl hier“, sagt Mehling über sich und ihr Team.
Letzteres umfasst drei feste Servicekräfte, die Mehling aus dem Brauhaus in die Rose gefolgt sind, sowie diverse Aushilfen. Froh ist Mehling auch, dass sie einen Koch gefunden hat, was in der Gastronomie in der heutigen Zeit nicht einfach ist.
Nach dem Abschied aus dem Brauhaus habe für sie festgestanden, dass sie sich bald ein neues Betätigungsfeld suchen werde, sagt Mehling. Der unerwartete Anruf von Martin Brönner sei ihr da gerade recht gekommen.
Überschaubare Größe
Mehling gefällt an ihrer neuen Gaststätte nicht zuletzt die Größe. 60 Sitzplätze im Inneren und aktuell 40 im Biergarten mit Option auf eine Erweiterung, das sei eine überschaubare Größe. Die Rose sei für sie leichter zu handhaben als das zweigeschossige Brauhaus, das hohen Personalaufwand erfordert habe.
Wie die Namensänderung vom Wein- zum Wirtshaus verdeutlicht, hat es mit dem Pächterwechsel auch einen Konzeptwechsel in der Rose gegeben. Natürlich habe man weiterhin fränkische Weine im Angebot, sagt Mehling. Die neue Ausrichtung des Hauses ziele jedoch mehr auf das Hauptgetränk Bier sowie fränkische Küche ab. Man biete eine relativ kleine Karte mitsamt Tagesessen, von „Bradwürschd“ bis „Besoffene Garnelen“ (Garnelen in Weinsauce).
Sicher werde sie auch die eine oder andere Veranstaltung in der Rose anbieten, sagt Mehling. Auch an Weiberfasching werde die Rose ihre Türen öffnen. Für Oktober sei daneben ein nachgeholtes Eröffnungsfest geplant. Auf das habe sie zur Wiedereröffnung der Rose vorerst verzichtet, weil sie und ihr Team sich im neuen Haus zunächst „einschaffen“ wollten. Sie sehe den Wechsel für sich als einen Neustart, sagt die Wirtin, die von 1986 bis 2002 das Lohrer Stadtcafé und danach bis 2015 das Brauhaus betrieben hat. Die Rose solle „die letzte Station sein“ in ihrem gastronomischen Berufsleben, blickt Mehling über das nächste Jahrzehnt hinaus.
Aus der Lohrer Gastronomie heraus habe sie bislang ausschließlich positive Reaktionen auf die Wiederbelebung der Rose erhalten. Mehrere Kollegen hätten sie bei der Vorbereitung der Wiedereröffnung direkt unterstützt. Die Erfahrung habe gezeigt, dass umso mehr Besucher in die Stadt kämen, wenn das Angebot groß und vielfältig sei, so Mehling. Im Sommer sei es in Lohr ja ohnehin so, dass jeder Platz zähle, wenn es darum gehe, die Nachfrage nach gastronomischen Angeboten zu befriedigen.
Das Wirtshaus Rose ist täglich von 10.30 bis 24 Uhr geöffnet. Am Mittwoch ist Ruhetag.