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KARBACH: Die Sechs vom Mühlberg

KARBACH

Die Sechs vom Mühlberg

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    Ehemalige Studenten aus Münster in Westfalen: Sie machen seit 40 Jahren jährlich eine Woche Urlaub in Karbach. Mit Bürgermeister Kurt Kneipp (links) stellten sie sich zu einem Jubiläumsfoto auf der Rathaustreppe. Von oben: Georg Wiedemann, Werner Tallen, Hermann-Josef Chrobok, Kurt Geyer, Heinrich Schäfersküpper und Willi Meyer.
    Ehemalige Studenten aus Münster in Westfalen: Sie machen seit 40 Jahren jährlich eine Woche Urlaub in Karbach. Mit Bürgermeister Kurt Kneipp (links) stellten sie sich zu einem Jubiläumsfoto auf der Rathaustreppe. Von oben: Georg Wiedemann, Werner Tallen, Hermann-Josef Chrobok, Kurt Geyer, Heinrich Schäfersküpper und Willi Meyer. Foto: Foto: Josef Laudenbacher

    Zusammen haben sie in Münster in Westfalen studiert: Die sechs Kommilitonen sind in einem Studentenwohnheim zu einer zusammengeschweißten Mannschaft geworden und so machen dieses Sechs, mittlerweile als die „Sechs vom Mühlberg“ im Marktflecken bekannt, seit 40 Jahren jedes Jahr eine Woche Urlaub im Fränkischen, weitab von Schule oder Kanzlei. In Karbach hausen sie in einem großen Zelt unweit des alten Sportplatzes am Mühlberg – im besten Einverständnis mit Jagdpächter und Bürgermeister.

    „Hier können wir mal so richtig ausspannen, die Seele baumeln lassen und Schule und Rechtsanwaltskanzlei vergessen“, meint Werner aus München. Das Sextett schwärmt von der schönen Natur, den vielen seltenen Blumen auf dem Trockenrasen am Mühlberg, den Vögeln, Tieren, Nattern und Blindschleichen – aber auch von der preiswerten Gastronomie mit fränkischen Schmankerln.

    Gemeinsam erwandern sie die Umgebung, kennen Roden, Urspringen, Hafenlohr, Ansbach, Remlingen oder Birkenfeld sowie die ehemalige Kreisstadt Marktheidenfeld und das Krakennest in Erlenbach. Sie schätzen besonders die guten fränkischen Brotzeiten und den guten Wein. Je nach Ferienlage in den verschiedenen Bundesländern können sie die Laurenzi-Messe oder die Lohrer Festwoche erleben.

    Die Freunde, allesamt jetzt über 60 Jahre und älter, kamen eigentlich durch Zufall nach Karbach. Zwei von ihnen weilten bei einem Spessartausflug vor 41 Jahren in Straßlücke. Das Geld war knapp und so erinnerte man sich eines Pfarrers, der in Karbach seine Schäfchen betreute. Also ging es nach Karbach. Pfarrer Albert Gliesche freute sich über die beiden Tramper freute und verfrachtete sie kurzerhand zum Wirtsehepaar Hedwig und Alois Ehehalt in den „Löwen“, wo sie erst einmal wohnten. Noch heute schwärmen die Freunde von der einfachen, herzhaften Küche bei der „Löwen-Wirtin“.

    Ein anderes Mal campierten sie bei der benachbarten Familie Hubert Hartmann. Irgendwann lernten sie Verantwortliche des FC Karbach kennen, bekamen von ihnen das Angebot, mit ihren Schlafsäcken in der damals noch kleinen Gerätehalle zu übernachten, wo Kalk zum Abstreuen des Sportplatzes lagerte. In der Dunkelheit bemerkten sie dies nichts, aber morgens beim Aufstehen sahen sie aus wie Zuckerbäcker.

    Was sie vermissen, ist fließendes Wasser am Sportplatz, das sie bis zur Auflassung des Hochbehälters am Mühlberg genießen konnten, obwohl manches Mal das Duschen im Freien kein Spaß war. Heute überlässt ihnen der FCK für eine Woche seine Sportlerduschen im Vereinsheim.

    Heuer waren sie zum 40. Male in Karbach. Sie haben im Laufe der Jahre viele Freund- und Bekanntschaften geschlossen und betrachten die Neuerungen der nun im 26. Jahre laufenden Dorferneuerung mit Objektivität und sind voll des Lobes.

    Der 40. Besuch war auch für die Gemeindeverwaltung Anlass, dem „Sechser-Pack“ für die Treue zu danken. Bürgermeister Kurt Kneipp empfing des Sextett im Rathaus und stellte die Marktgemeinde vor. Kneipp überreichte als kleines Dankeschön jedem einen Wappenteller der Marktgemeinde und eine Broschüre zu 25 Jahre Dorferneuerung.

    Fast wären die Sechs in den Genuss der Bekanntschaft von Brauereichefin Maria Martin gekommen. Wie Willi Meyer augenzwinkernd feststellte, „muss die Martinsbrauerei Sonderschichten fahren, wenn wir hier im Fränkischen weilen“. Lore Schick, Chefin „Zur Lore“, in Roden, wo sie seit Jahren Stammgast sind, hatte diesen Besuch als Überraschung geplant. Aber just an diesem Freitag musste die Brauereichefin bei der Festbierprobe anwesend sein.

    Die Urlaubsjubilare

    Die „Wahl-Karbacher“: Der 62-jährige Werner Tallen ist Rechtsanwalt in München-Schwabing; Willi Meyer, 68 Jahre alt, Rechtsanwalt und Notar in Aschendorf/Ems hat sich zusammen mit seiner Tochter Margit nach 36 Jahren aus seiner bisherigen Kanzlei verabschiedet und bewiesen, dass man auch „im zarten Alter von 68 Jahren“ noch Existenzgründer sein kann. Heinrich Schäfersküpper, 62, Studiendirektor für Mathematik und Sport, wohnt in Borken/Westfalen. Georg Wiedemann, ebenfalls 62, Studiendirektor für Mathematik und Kunst in Altersteilzeit, aus Mettingen/Westfalen hat erst vor wenigen Wochen das Maindreieck mit seiner Frau Elisabeth per Fahrrad erkundet. Hermann-Josef Chrobok wird am 8. August 63 Jahre alt, ist Lehrer für Deutsch, Geschichte und Politik, und wohnt in Rhede/Westfalen. Seine Freunde schätzen seine Kochkünste. Der Sechste im Bund ist Diplom-Volkswirt Kurt Geyer, der Älteste der Truppe, der am 13. August seinen 70. Geburtstag feiern kann. Er wohnt in Neckarsulm-Dahenfeld.

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