Die Kinder aus der Pfarreiengemeinschaft „Unter der Homburg“ haben seit Wochen für die Ausstellung „Wenn Träume fliegen lernen“ gebastelt. Am Samstag konnten die Bastelarbeiten beim Osterbasar in der Grundschule gegen eine Spende erworben werden. Mit dem Erlös sollen indische Straßenkinder unterstützt werden.
Im August, als Pfarrer Tom Puthenkalam aus Indien zum wiederholten Mal zur Urlaubsvertretung im Bachgrund war, erzählte er den Kindern von seiner Heimat. Von Straßenkindern, die erst neun oder zwölf Jahre alt sind, aber kein Bett oder Zuhause haben, da ihre Eltern sie zum Geldverdienen wegschickten. Sie wühlen in Müllhalden; das gefundene Papier, die leeren Dosen oder Flaschen werden für wenige Rupien verkauft. Damit sorgen die Kinder für sich und das Leben ihrer Familien.
In diesen Zusammenhang passte das Motto der Misereor-Kinderfastenaktion 2007 gut. Deren Erlös geht an die „Butterfly-Kinder“, wie sich die Straßenkinder selbst nennen – Butterfly wie Schmetterling. Diese gelten als Symbol für die Träume der Kinder. Da die indischen Straßenkinder zur Schule gehen wollten, schlossen sie sich zusammen und holten die Lehrer zu sich auf die Straße, um dort zu lernen. Dafür brauchen sie Geld und die Kinderfastenaktion will sie unterstützen.
Deshalb begann in den Kindergärten und Grundschulen, bei den Ministranten und Turnmädchen emsige Geschäftigkeit. Die Kinder und Jugendlichen schnitten Schmetterlinge aus Papier aus, bemalten sie bunt und verzierten Servietten oder Kommunionkarten damit. Sie beklebten Kerzen, fertigten kleine Ostergestecke an und banden Palmbüschel für den Basar. Alle die hübschen Dinge konnten beim Osterbasar in der Aula der Grundschule Gössenheim betrachtet und – gegen eine Spende – erworben werden.
Es gab Fastenbrot und Kochkäse sowie mit Stiefmütterchen bepflanzte Blumentöpfe. Im Nebenraum verdeutlichte eine Dia-Show, wie hart das Leben der „Butterflies“ ist, wie sie es selbst in die Hand nehmen, um ihre Träume – wie zum Beispiel das Berufsziel Lehrer – zielstrebig verfolgen. Die großen und kleinen Zuschauer waren sichtlich beeindruckt und nachdenklich. Wie unterschiedlich können Kinderträume sein. Die Idee, den Osterbasar zu veranstalten, hatte Monika Jungkunz. Diakon Michael Bäuerlein half ihr bei der Umsetzung und hatte alle Hände voll zu tun. Im Vorraum gab es Kaffee und Kuchen. Diese waren wie alle anderen Materialien für den Anlass gestiftet worden.