Der Film "Die unbarmherzigen Schwestern", in dem der Regisseur kurz als Schauspieler zu sehen ist, handelt von Schuld und Sühne. Als das Schicksal der Magdalenen-Frauen nach der Schließung des letzten Heims 1996 bekannt wurde, war Mullan entsetzt über die bigotte Bosheit der Schwestern und das Schweigen der Kirche, die sich bis heute nicht bei den Opfern entschuldigt hat. "Die unbarmherzigen Schwestern" ist eine Manifestation dieses Entsetzens über sexuelle Repression und Menschenschinderei, aufwühlend, aufklärerisch und politisch korrekt.
Wir befinden uns in Irland in den sechziger Jahren. Am Beispiel von vier Frauen zeigt Mullan, wie ihr Wille gebrochen, ihre Seelen zerstört werden und wie sie irgendwie doch überleben - als Zynikerin, stille Dulderin oder auch nur durch bloßes Glück. Die Frauen leben schlimmer als im Gefängnis, sind sie doch nicht nur ihrer Freiheit, sondern auch ihrer Würde und sämtlicher Rechte beraubt. So auch die unehelichen jungen Mütter Rose (Dorothy Duffy) und Crispina (Eileen Walsh), die hübsche Bernadette (Nora-Jane Noone) und die bei einem Hochzeitsfest von ihrem Cousin vergewaltigte Margaret (Ann-Marie Duff).
Sie kommen ins Heim unter der gestrengen Leitung von Schwester Bridget (Geraldine McEvan). Die Magdalenen arbeiten als billige Wäscherinnen für Hotels und andere große Häuser. Schwere Arbeit als Sühne für angebliche Sünden. Der Abspann lässt den Zuschauer wissen, dass etwa 30 000 Frauen in den Magdalenen-Heimen lebten und starben.
Als der Film in Venedig den "Goldenen Löwen" gewann, protestierte prompt der Vatikan.