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Frammersbach: Die Vereins- und Festkultur in Frammersbach gemeinsam erhalten

Frammersbach

Die Vereins- und Festkultur in Frammersbach gemeinsam erhalten

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    Garten- und Blumenfreunde, gefolgt von den Ehrengästen aus den drei Partnergemeinden Frammerbach, Orbec und Nadasch beim "Großen Fest" 2018. Die "Frammersbacher Festtage" gehören zum Markenzeichen der Marktgemeinde. Um die Vereins- und Festkultur zu erhalten, wird nun ein Vereinsnetz gegründet.
    Garten- und Blumenfreunde, gefolgt von den Ehrengästen aus den drei Partnergemeinden Frammerbach, Orbec und Nadasch beim "Großen Fest" 2018. Die "Frammersbacher Festtage" gehören zum Markenzeichen der Marktgemeinde. Um die Vereins- und Festkultur zu erhalten, wird nun ein Vereinsnetz gegründet. Foto: Doris Pfaff

    Um gemeinsam die Vereins- und Festkultur zu erhalten, werden Vereine und Verbände am Dienstag, 5. Juli, das Vereinsnetz Frammersbach und Habichsthal gründen. Dahinter steht die Idee, sich gegenseitig zu unterstützen – mit Helferinnen und Helfern, mit Ausstattung, finanziell, organisatorisch und ideell. Die Vereine bleiben dabei selbstständig, wie Stefan Friedel und Monika Voglsanger stellvertretend für das Kernteam in einem Gespräch mit der Redaktion mitteilen.

    Das Thema, sich zusammenzuschließen und einen Vereinsring zu gründen, ist Jahrzehnte alt. Dass daraus bislang nichts geworden ist, führt Monika Voglsanger darauf zurück, dass viele Vereine lange nicht auf Zusammenarbeit angewiesen gewesen seien.

    Weniger Zeit für Vereine

    Es habe genügend Mitglieder gegeben, die angepackt hätten, zum Beispiel bei den Festen. "Die Zeit war noch nicht reif." Doch die gesellschaftlichen Strukturen hätten sich geändert. Viele Menschen würden auswärts arbeiten, das Familienleben laufe anders ab. All das führe dazu, dass jüngere Vereinsmitglieder weniger Zeit in die Vereine einbringen könnten.

    Dass sich jetzt etwas bewegt in Richtung Vereinsnetz, führen Friedel und Voglsanger auf den Generationswechsel in vielen Vereinen zurück. In die Vorstände seien junge Leute nachgerückt, die genau von diesem Problem betroffen seien. Sie seien offen für neue Formen. Um diese neue Sichtweise deutlich zu machen, hätten sich die Initiatoren auf den Begriff Vereinsnetz verständigt. Vereinsring verbinde man eher mit den früheren Überlegungen und den damaligen Voraussetzungen.

    Arbeit und Geld sparen

    Hier sieht Stefan Friedel den Ansatzpunkt für das Vereinsnetz: Wenn nicht jeder Verein für sein Fest von der Fritteuse bis zum Sonnenschirm alles selbst anschaffen, unterhalten oder ausleihen müsse, sondern derlei Ausrüstung zusammengelegt, beziehungsweise für alle vom Vereinsnetz angeschafft und zentral gelagert werde, spare das Arbeit, Zeit und Geld. "Es wird alles teurer", sieht Friedel als weiteren Grund, das Ziel Vereinsnetz möglichst schnell zu erreichen.

    Voglsanger wie Friedel engagieren sich im Kegelsportclub beziehungsweise in der Fußballabteilung und dem FC-Bayern-Fanclub und bringen unter anderem Erfahrung mit im Organisieren von Köhlerfest und Fußballhütte. Bei der Begeisterung fürs Vereinsleben und das Ehrenamt spielten auch ihre Herkunftsfamilien eine Rolle. Das treffe auch für weitere Kern-Team-Mitglieder zu. Bei Friedel spielt noch ein weiterer Faktor mit: "Ich war mal weg, habe in Stuttgart und Dortmund gelebt. Dort habe ich die Freunde und das Vereinsleben vermisst." Seit er 2010 wieder in Frammersbach ist, beschäftige ihn das Thema.

    Das Frammersbacher "Weißbierfest"  (Archivfoto) wird in diesem Jahr im Verbund mit dem "Großen Fest" gefeiert und zieht deshalb hinters Rathaus um.
    Das Frammersbacher "Weißbierfest"  (Archivfoto) wird in diesem Jahr im Verbund mit dem "Großen Fest" gefeiert und zieht deshalb hinters Rathaus um. Foto: Horst Born

    "Frammersbach soll lebenswert bleiben", sind sich die beiden Mitinitiatoren einig. Die erste Gemeinschaftsaktion werden die "Frammersbacher Festtage", das "Große Fest", Anfang Juli sein. Früher richteten es die Vereine abwechselnd nach einem Rotationsprinzip aus, unter Berücksichtigung von Jubiläen. Jetzt helfen alle zusammen, erläutern die zwei Netzwerk-Vertreter. Umgekehrt soll das Vereinsnetz kleine Vereine unterstützen, ihre Feste und Veranstaltungen zu stemmen. So könne die Vielfalt der Frammersbacher Vereins- und Festkultur erhalten werden.

    Zwei Mal drei Tage lang feiern

    Die "Frammersbacher Festtage" werden in diesem Jahr an zwei Wochenenden gefeiert: von Freitag bis Sonntag, 1. bis 3. Juli, und von Samstag bis Montag, 9. bis 11. Juli. Hintergrund, so erklärt Friedel, ist das "Weißbierfest", das nach alter Gewohnheit am 24. und 25. Juni ausgerichtet worden wäre. Um nach den Corona-Wirren und damit kürzerer Planungszeit aufzuholen, hätten die Organisatoren und das, was an Vereinsnetz schon steht, entschieden, das "Weißbierfest" auf das Folgewochenende des "Großen Festes" zu legen. Das Bierdorf wurde bislang auf dem Marktplatz aufgebaut. Vor Corona habe das große Fest vier Tage gedauert und das "Weißbierfest" zwei. Jetzt werde zwei Mal drei Tage gefeiert, was unterm Strich auf dasselbe herauskomme, erklärt Friedel.

    Um den Aufwand zu verringern, wird jetzt das Festzelt hinter dem Rathaus mit vergrößertem Biergarten für das "Weißbierfest" genutzt. Dort werden die Buden aufgestellt für die verschiedenen Biersorten. Das Doppel-Festwochenende ist laut Friedel und Voglsanger als Modellversuch zu verstehen. Wenn es bei den Frammersbachern und ihren Gästen ankommt, stehen die Chancen auf Wiederholung gut.

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