Ruppertshütten und Frankenwein – das passt auf den ersten Blick ebenso wenig zusammen wie eine Heckenwirtschaft im tiefen Spessartwald. Aber eben nur auf den ersten Blick, denn seit über vier Jahren führt Monika Wenzel nun schon die Heckenwirtschaft im Spessart.
Dort, wo die heute 65-Jährige Wenzel von 1982 bis 2006 einen örtlichen Lebensmittelladen führte, befindet sich heute die „Römer Weinstube“. Zusammen mit ihrem Mann Karl hat sie 2014 die Heckenwirtschaft in den ehemaligen Geschäftsräumen mit viel Liebe zum Detail eingerichtet.
Die urige Ausstattung mit den robusten Eichentischen, der aus Holz gefassten Theke sowie der freigelegten Sandsteinmauer im Inneren der Heckenwirtschaft sorgen für Flair. „Für mich ist das eine Art Hobby“, erklärt Monika Wenzel. „Ich habe großen Spaß daran andere Leute kulinarisch zu verwöhnen.“
Doch wie kommt man im tiefen Spessartwald ausgerechnet dazu, eine Heckenwirtschaft zu eröffnen? „Ganz einfach: Meine Tochter betreibt mit ihrem Mann das Weingut Geiger & Söhne in Thüngersheim.“ Die Idee, eine Heckenwirtschaft zu eröffnen, wollte Wenzel schnell umsetzen, die bürokratischen Hürden bremsten sie jedoch erst einmal aus.
Auch bei Auswärtigen beliebt
Als es ihr im August 2014 schließlich gelang, die Heckenwirtschaft zu eröffnen, freute sie sich über das Erreichte. „Andererseits hatte ich schon auch etwas Bammel, ob die Heckenwirtschaft auch tatsächlich angenommen wird“, berichtet die Wirtsfrau. Doch alle Ängste waren umsonst. Bereits zur Eröffnung kamen Dutzende Besucher aus nah und fern. Seither ist die Heckenwirtschaft in Ruppertshütten bei der Ortsbevölkerung wie bei Auswärtigen gleichermaßen beliebt.
Geöffnet ist die „Römer Weinstube“ immer am ersten Wochenende des Monats und zwar ab dem ersten Freitag bis zum Sonntag. Dann finden immer häufiger auch Wanderer und Durchreisende in die Heckenwirtschaft bei Wenzels.
Für viele ist die Weinstube mittlerweile ein Geheimtipp. Dem Ortsleben tue das sehr gut. Denn mittlerweile gebe es neben der Heckenwirtschaft nur noch eine Wirtschaft im Ort. „Wirtschaften sind wichtig um das Dorfleben aufrecht zu erhalten“, weiß Wenzel. Somit betrachtet sie die „Römer Weinstube“ auch als kleinen Beitrag dazu, um dem Ausbluten der ländlichen Regionen etwas entgegenzusetzen.
Am nächsten Wochenende, 7. bis 9. September, hat Monika Wenzel ihre Heckenwirtschaft wieder geöffnet.