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Wombach: Die Wombacher Wirtin hat in ihrem "Spessarttor" viel erlebt

Wombach

Die Wombacher Wirtin hat in ihrem "Spessarttor" viel erlebt

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    ... und heute im Hotel Bergwiesen in Wombach.
    ... und heute im Hotel Bergwiesen in Wombach. Foto: Gabi Nätscher

    Man könnte ihr stundenlang zuhören, wenn sie sich an "früher" erinnert. Denn sie hat viel erlebt und viel zu erzählen. Bis heute ist sie der gute Geist im Wombacher Hotel-Gasthof Spessarttor und dem Hotel Bergwiesen. Dort feiert die Seniorchefin Ilse Nätscher an diesem Sonntag, 3. März, ihren 80. Geburtstag.

    Aufgewachsen ist die Jubilarin in Ansbach, hat den Beruf der Köchin erlernt, in der Münnerstadter »Musikschule« und später im Hotel Engel in Lohr gearbeitet. Mit rund 20 Jahren hat sie bei einer Radtour nach Marktheidenfeld, bei der sie mit Freunden auch im Wombacher Spessarttor eingekehrt ist, ihren Mann Eugen Nätscher kennengelernt. 1962 wurde geheiratet, seitdem stand Ilse Nätscher immer in der Küche.

    2012 hat sie ihr 50-jähriges Arbeitsjubiläum gefeiert. Ihr Leben hat immer aus harter Arbeit bestanden, trotzdem erinnert sie sich liebevoll an die alten Zeiten zurück: »Als ich geheiratet habe, hat eine Übernachtung bei uns im Hotel drei Mark gekostet, das vergesse ich nicht!«

    Zu dieser Zeit hat auch immer die Wombacher Musikkapelle bei ihnen geprobt - in der Küche, was heute unvorstellbar ist. "Da war es immer schön warm und ich habe den Musikern gleich die Eier gebraten, die sie an Fasching fürs Spielen bekommen haben."

    Auch die ersten Elferratssitzungen des KCW oder diverse Tanzveranstaltungen hatten im Saal des Spessarttors stattgefunden. "Damals war immer viel los", erinnert sich Ilse Nätscher.

    "Jede Woche eine Hochzeit"

    1967 gab es den ersten größeren Umbau des seit 1867 in Familienbesitz befindlichen Hotel-Gasthofs. Danach fanden dort auch Hochzeitsfeiern statt. "Jede Woche hatten wir so eine Feier. Damals haben die Leute halt noch geheiratet", sagt die Jubilarin dazu. Drei Söhne hat sie in dieser Zeit geboren – und arbeitete dabei immer im Hotel-Gasthof.

    "Das war schon schwer, denn damals hat es ja keinen Kindergarten gegeben. Das ist heute unvorstellbar", erinnert sich Ilse Nätscher. Alle drei Söhne, Michael, Stefan und Rainer spielten als Kinder schon Fußball im TSV Lohr. Rainer erinnert sich: "Trotz der vielen Arbeit, die unsere Mutter immer hatte – unsere Fußballschuhe waren immer geputzt. Im Gegensatz zu anderen, wo die Mütter daheim waren." In ihrer bescheidenen Art antwortet seine Mutter darauf: "Das habe ich halt in der Nacht gemacht."

    "Immer was zu bauen"

    1976 bis 1979 wurde dann das Hotel an der Bergwiesenstraße dazu gebaut, 1997 gab es die nächste große Renovierung des Spessarttors. "Es gab halt immer was zu bauen und renovieren", so die Jubilarin. Anfang der 90er Jahre traten die Söhne Michael und Stefan ins Geschäft ein – eine große Erleichterung. Eugen Nätscher starb 2006.

    Gefeiert wird im Gasthof

    Jetzt ist Ilse Nätscher nicht mehr so gut zu Fuß, etliche Operationen forderten ihren Tribut, aber geistig wirkt sie wie eine junge Frau. So schaut sie, soweit es geht, immer noch nach dem Rechten im Hotel und in der Gastwirtschaft. Zuerst wohnte sie mit ihrer Familie im Hotel Gasthof Spessarttor an der Dorfstraße, vor 25 Jahren sind Ilse und Eugen Nätscher in das Hotel Bergwiesen gezogen. So ist sie immer da, wenn ihr Rat gebraucht wird.

    Wichtig ist der Jubilarin der sonntägliche Kirchgang. "Der Glaube hat mir die Kraft gegeben, über manche schwere Zeit hinwegzukommen", spricht Ilse Nätscher einen nachdenklich machenden Satz aus. Gefeiert wird natürlich im eigenen Gasthof - mit der Familie (Ilse Nätscher hat auch sechs Enkel), mit Freunden und Verwandten.

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