Die Fraktion der Grünen lässt nicht locker in Sachen B 26n. Ende Juli hatte der Lohrer Stadtrat einen Beitritt zur Bürgerinitiative gegen das umstrittene Straßenbauprojekt mehrheitlich abgelehnt. Stattdessen wurde mit den Stimmen von CSU, FW, Bürgerverein und FDP der eher kuriose Beschluss gefasst, die Stadt spreche sich nur dann gegen die B 26n aus, wenn der dritte Bauabschnitt nicht gleichzeitig mit dem zweiten geplant und realisiert werde.
Kurios ist dieser Beschluss deshalb, weil es höchst unwahrscheinlich ist, dass beide Bauabschnitte gleichzeitig realisiert werden. Denn der zweite Bauabschnitt von Müdesheim bis Karlstadt ist im aktuellen Bundesverkehrswegeplan im vordringlichen Bedarf, der dritte bis zur Anschlussstelle Helmstadt nicht. Darauf bauen Fragen der Grünen-Fraktion auf, die nach den Worten ihrer Sprecherin Ulrike Röder in der nächsten Stadtratssitzung am 20. Oktober beantwortet werden sollen.
Gibt es eine Stellungnahme?
So wollen die Grünen wissen, ob die Stadt Lohr bei der Mitte September begonnenen Planfeststellung für den ersten Bauabschnitt der B 26n von Arnstein bis Müdesheim als sogenannte Trägerin öffentlicher Belange zu einer Stellungnahme aufgefordert wurde. Falls ja, möchten die Grünen erfahren, wie diese Stellungnahme aussieht. Falls nein, interessiert sich die Öko-Partei dafür, ob die Stadt eine Stellungnahme im Rahmen der Anhörung der Öffentlichkeit abgeben will.
Die Fraktion hakt nach, inwieweit in die Stellungnahme der Beschluss von Ende Juli einfließen wird, wie mit diesem Beschluss generell umgegangen wird und wie er mit den Entscheidungsträgern kommuniziert wurde beziehungsweise wird. Schließlich soll das Rathaus erklären, wann der geplante Korridor für die sogenannte MSP-Spange mit allen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt im Stadtrat präsentiert und diskutiert wird. Über die MSP-Spange soll der Raum Lohr an die B 26n angeschlossen werden.