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LOHR: dm-Markt sucht größere Bleibe

LOHR

dm-Markt sucht größere Bleibe

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    Ein Zugpferd will sich verändern: Die Filiale der Drogeriekette dm in der Lohrer Hauptstraße bringt Besucherfrequenz in die Innenstadt. Weil die Verkaufsfläche jedoch viel zu klein ist, sucht dm nach einer Alternative von doppelter Größe und Parkplätzen vor der Türe.
    Ein Zugpferd will sich verändern: Die Filiale der Drogeriekette dm in der Lohrer Hauptstraße bringt Besucherfrequenz in die Innenstadt. Weil die Verkaufsfläche jedoch viel zu klein ist, sucht dm nach einer Alternative von doppelter Größe und Parkplätzen vor der Türe. Foto: Foto: Johannes Ungemach

    Die Drogeriemarktkette dm ist auf der Suche nach einem neuen Standort in Lohr. Grund: Im derzeitigen dm-Markt in der Fußgängerzone reicht der Platz nicht aus, um das komplette Sortiment anzubieten. Die Verkaufsfläche soll daher verdoppelt werden.

    Wunschvorstellung wäre ein Umzug in die sogenannten Fachmarktlage, also in die Nachbarschaft anderer Einkaufsmärkte. Doch solche Flächen sind in Lohr Mangelware. Das weiß auch Sabine Wehr, die für den Bereich von Würzburg bis Aschaffenburg zuständige dm-Gebietsbeauftragte. Sie betreut 26 dm-Märkte mit zusammen rund 500 Mitarbeitern. Wie sie gegenüber der Redaktion erklärt, hält dm schon seit längerer Zeit die Augen nach einem größeren Objekt in Lohr offen.

    Es sollte eine Verkaufsfläche von rund 650 bis 700 Quadratmetern bieten, daneben Platz für die nötigen Sozialräume und 40 oder mehr Parkplätze. Die Räume in der Hauptstraße hat dm seit rund zwölf Jahren gemietet. Der Verkaufsraum misst nur etwa 320 Quadratmeter – viel zu wenig, um das dm-Vollsortiment anbieten zu können. Regelmäßig gebe es Kundenanfragen, ob es nicht möglich sei, das Sortiment in Lohr zu erweitern, so Wehr. Gerne würde man diesen Wünschen entsprechen. Man stehe in dieser Sache mit der Stadt schon länger in Gesprächen.

    Kein Platz für Großpackungen

    Der Lohrer Markt ist laut Wehr mit Abstand der kleinste unter den vier dm-Märkten in Main-Spessart. In Karlstadt, Marktheidenfeld und Gemünden sei die Verkaufsfläche jeweils mindestens doppelt so groß. In Lohr hingegen könne man nur ein „sehr verschmälertes Sortiment anbieten“. In fast allen Teilbereichen fehlten einzelne Produkte. Auch Großpackungen, wie sie gerade unter Familien beispielsweise bei Windeln, Waschmitteln oder Toilettenpapier beliebt seien, könne man nicht anbieten. Ein weiteres Manko seien die schmalen Gänge, so Wehr.

    Obwohl die Lage mitten in der „wunderschönen Altstadt“ attraktiv sei, kommt Wehr angesichts der räumlichen Enge des Marktes zu dem Schluss: „Die Filiale ist so, wie sie jetzt ist, dem Kunden eigentlich nicht mehr zumutbar.“ Sie entspreche schlicht nicht dem Selbstverständnis des deutschen Marktführers in Sachen Drogerie.

    Eine Renovierung mache wenig Sinn, da sich dadurch der Platz nicht vergrößern lasse. Wehr betont, dass dm unbedingt weiter in Lohr bleiben wolle. „Wir sind sehr gern in Lohr.“ Doch wohin mit einem neuen, größeren Markt? Freie Gewerbeflächen sind in der Stadt Mangelware. dm-will auch nicht selbst bauen, sondern ein Objekt anmieten.

    Doch wo könnte in solches entstehen? Auf dem BayWa-Areal am Weinbergweg? „In eine solche Richtung könnte man denken“, sagt Wehr.

    Da wäre auch noch das Sandfeld im Lohrer Süden neben dem Obi-Baumarkt? Dort will die Stadt bekanntlich Platz für weitere Märkte schaffen. Bislang haben das die im Untergrund schlummernden Altlasten verhindert. Laut Dieter Daus, dem Pressesprecher der Stadt, stehen weitere Untersuchungen an, um herauszufinden, ob und wie sich die Altlasten auf das Grundwasser und die nahen Trinkwasserbrunnen auswirken. Die Stadt sei mit den von behördlicher Seite angeordneten Untersuchungen schon sehr weit. Dazu, bis wann die geplante Ausweisung neuer Gewerbeflächen im Sandfeld konkrete Züge annehmen werde, könne man jedoch keinerlei Prognose abgeben, so Daus.

    Bliebe womöglich noch das ehemalige Brauereiareal. Auf dem in Privatbesitz befindlichen Gelände soll, so die Wunschvorstellung der Stadt, mittelfristig ein Mix aus Handel und Wohnen entstehen. Doch wirklich Konkretes gibt es auch hier noch nicht. „Im Moment hängt alles am fehlenden Objekt“, resümiert die dm-Gebietsbeauftragte Wehr.

    Zugpferd für die Innenstadt

    Armin Lahoda, der Vorsitzende der Lohrer Werbegemeinschaft, würde es als einen „großen Verlust für die Innenstadt“ empfinden, wenn dm in die Peripherie ziehen würde. Die Drogeriefiliale bringe eine starke Kundenfrequenz in die Fußgängerzone und sei daher für die zentrale Innenstadt von großer Bedeutung.

    Zwar könne er sich vorstellen, dass die im Falle einer Verlagerung des dm-Marktes frei werdenden Räume aufgrund ihrer Zentralität zügig eine Nachfolgenutzung finden könnten, so Lahoda. Die Frage sei nur, ob die Anziehungskraft gleich groß bleibe.

    Für die Anziehungskraft Lohrs könnte nach Ansicht Lahodas der seit Jahren brachliegende rückwärtige Teil des Brauereiareals eine große Rolle spiele, sofern dort irgendwann tatsächlich ein attraktiver Mix aus Handel und Wohnen etabliert werden kann. Zur Zukunft dieser Fläche am oberen Ende der Altstadt laufen bekanntlich seit Jahren immer wieder Gespräche, bislang offenbar noch ohne einen Durchbruch.

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