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NEUSTADT/VOLKERS: Dominikanerinnen verlassen den Volkersberg

NEUSTADT/VOLKERS

Dominikanerinnen verlassen den Volkersberg

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    Die letzten Dominikanerinnen verlassen den Volkersberg in Richtung St. Josef in Neustadt.
    Die letzten Dominikanerinnen verlassen den Volkersberg in Richtung St. Josef in Neustadt. Foto: Foto: Mahr

    Nach über 90 Jahren ging für die Dominikanerinnen der Heiligen Katharina von Siena von Oakford/Natal die Zeit ihres Wirkens auf dem Volkersberg in der Rhön zu Ende.

    Mit den beiden Schwestern Melanie und Marie-Christopher kehrten Ende August die letzten Ordensfrauen zurück ins Missionshaus St. Josef nach Neustadt. Gesundheitliche und altersbedingte Gründe hätten den Ausschlag gegeben, erklärt Schwester Christiane Sartorius, die Provinzpriorin des Ordens für Deutschland.

    Damit endet eine Ära, die am 2. März 1921 begann. Als damals das am Volkersberg befindliche Waisenhaus der Schulschwestern aus München geschlossen wurde, erwarb Sr. Lucy Bader das Haus samt Landwirtschaft. Die Schwestern zogen am 1. April 1921 dort ein. Grund war, dass die Dominikanerinnen, die seit 1909 in Neustadt ansässig waren, sich damals dort nicht vergrößern konnten. Doch Platz war nötig und so kamen sie auf den Volkersberg. Sie nutzten die Gebäude als Haus für Kandidatinnen und Postulantinnen und betrieben in Neustadt nur noch ein Noviziatshaus.

    Sr. Lucy, eine engagierte Ordensfrau, ließ ein Gasthaus für Besucher anbauen. Jeden Sommer nahmen die Schwestern Kinder auf, die sonst keine Ferien auf dem Land verbringen konnten. Die Ordensfrauen bewirtschafteten die Felder und versorgten sich mit allem, was die Landwirtschaft bot. Sie besuchten die Kranken in der Umgebung und leisteten den Dienst, den heute die Sozialstationen innehaben.

    159 Schwestern sind im Lauf der Jahre auf dem Volkersberg in den Orden eingetreten, das Jahr 1925 verzeichnete mit 16 Schwestern die größte Gruppe. Die Schwestern durchlebten die Bombardierungen des Zweiten Weltkriegs und die Nachkriegszeit und boten Flüchtlingen Schutz. „Es war eine sehr arme Zeit damals“, erzählt Sr. Christiane.

    Da die Gebäude nach dem Krieg durch Bombeneinschläge stark zerstört waren, verkauften die Dominikanerinnen am 10. Juni 1955 alles an die Diözese Würzburg, die die Gebäude auf dem Volkersberg sanieren ließ und 1956 dort ein Jugendhaus und die Katholische Landvolkshochschule eröffnete. Bereits ein Jahr später kehrten die Dominikanerinnen auf den Volkersberg zurück. Diesmal in Diensten der Diözese und mit der Aufgabe, die Führung der Hauswirtschaft zu übernehmen. Hinzu kamen mit der Zeit Aufgaben in der Verwaltung, in der Jugend- und Erwachsenenbildung und der Pastoralarbeit. Diese Aufgaben führten sie bis August 2013 aus.

    Nun sind die beiden letzten Ordensfrauen nach Neustadt zurückgekehrt. Sr. Marie-Christopher arbeitet jetzt in der Altenpastoralarbeit in der Pfarreiengemeinschaft St. Laurentius am Spessart in Marktheidenfeld und Sr. Melanie in der Verwaltung der Fränkischen Provinz der Dominikanerinnen in Neustadt.

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