Zu dem Bild mit dem Titel "Bild von Gestern" wurde der Künstler durch in den Jahren des Zweiten Weltkrieges entstandene Fotos aus den Weinbergen von Mainaschaff inspiriert, wie er in seinem Statement schreibt. Thematik der Arbeit ist die Zeit und die Vergänglichkeit. Was hat zum Zusammentreffen dieser Personen in diesem einem Moment geführt, wie ist ihre Geschichte, davor und danach, und wie ist die Geschichte des Ortes? Blank sieht in diesen Fragen eine ganzheitliche Bewegungsform, einen Fluss.
Der Jury hat an dem Bild, das mit seiner Farbgebung an alte Fotos erinnert, besonders gefallen, dass es das Kunstpreisthema "Im Fluss", so ihre Interpretation, gleich in dreifacher Hinsicht umsetzt. Zu sehen ist eine vermeintliche Flusslandschaft, deren Farbe fließt, und mit ihr zerfließen auch die Konturen der abgebildeten Personen; sie befinden sich quasi "Im Fluss".
Christian Blank, mit 23 Jahren einer der jüngsten Teilnehmer am Wettbewerb, hat nach fehlgeschlagenen Bewerbungen um einen Studienplatz an verschiedenen Akademien eine Ausbildung zum Bildhauer und Restaurator in Aschaffenburg absolviert. Die Gesellenprüfung schloss er 2006 als Kammersieger ab. In der Malerei ist er seit mehreren Jahren freischaffend tätig. 2005 erhielt er ein Einzelstipendium der kulturellen Förderstiftung Anton Fahls. Seit Oktober 2006 hat er in Aschaffenburg ein eigenes Atelier.
Gestiftet wurde der mit 1500 Euro dotierte Kunstpreis von der Raiffeisenbank Marktheidenfeld.
Zur Wahl des Publikumspreisträgers waren die Besucher der Ausstellung aufgefordert worden. Bei der Auszählung der drei Publikumspreisträger - aus Anlass des 5. Kunstpreises wurden drei Plätze vergeben - am Mittwochabend durch die Initiatoren des Kunstpreises, Brigitte Hausner und Martin Harth, zeichnete sich schon früh das Ergebnis ab. Christian Blank gewann mit deutlichem Abstand mit 118 Stimmen, das sind 13,2 Prozent der abgegebenen Stimmen, den 1. Platz. Auf Platz 2 wählten die Besucher mit 58 Stimmen das Bild von Bernd Liebisch, ebenfalls aus Aschaffenburg, mit dem Titel "Anlegestelle bei Marktheidenfeld". Nur sechs Stimmen weniger, also 52 Stimmen, erhielt Marianne Goldstein aus Marktheidenfeld mit dem Bild "Fließendes" und kam damit auf Platz 3 der Publikumsfavoriten. Auch der Abstand zur Viertplazierten Renate Ruschin aus Remlingen mit dem Bild "Eine Sekunde" war bei 48 Stimmen nur gering. Der Publikumswettbewerb stieß auf reges Interesse. 895 von zum Zeitpunkt der Auszählung 1600 Besuchern der Ausstellung wählten ihren Favoriten.
Gestiftet wurden die Publikumspreise von der Firma Transportvermittlungs- und Handelsgesellschaft mbH Marktheidenfeld: 1. Platz 500 Euro, 2. und 3. Platz je 250 Euro.
Hausner und Harth zeigten sich erfreut über die Wahl des Publikums. "Die fünfte Auflage des Kunstpreises der Stadt Marktheidenfeld ist sehr zufriedenstellend verlaufen, sowohl was die eingereichten Bilder als auch die Besucherbeteiligung betrifft. Entgegen der landläufigen Auffassung, dass nur abstrakte Gestaltungen Chancen haben, einen solchen Wettbewerb zu gewinnen, zeigt der diesjährige Preisträger, dass auch die Gegenständlichkeit ihren Platz im zeitgenössischen Kunstschaffen hat", so Harth.
Die Ausstellung ist noch bis Sonntag, 10. Dezember, 16 Uhr zu sehen. Dann findet die Finissage mit feierlicher Verleihung der Urkunden und Übergabe der Preise an die Preisträger statt.
Die Gewinner des Gewinnspieles werden schriftlich benachrichtigt und die von der Stadt Marktheidenfeld gestifteten Gewinne - fünf Polo-Shirts mit aufgesticktem Stadtlogo, drei Maradies-Gutscheine und zwei Stadtspiele - können in der laufenden Ausstellung "Monarchien der Welt" abgeholt werden.


Noch ein Hinweis: Die Schülerarbeiten der erstmals veranstalteten Schüleraktion zum Kunstpreis in Kooperation mit dem Balthasar-Neumann-Gymnasium werden an den letzten drei Ausstellungstagen ab Freitag, 8. Dezember, ebenfalls in der Ausstellung zu sehen sein.