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Rodenbach: Drängen auf Tempolimit an Ausfahrt

Rodenbach

Drängen auf Tempolimit an Ausfahrt

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    15. Juli 2012: An der Ausfahrt Rodenbach ereignet sich ein schwerer Unfall, an dessen Folgen ein 56-Jähriger stirbt.
    15. Juli 2012: An der Ausfahrt Rodenbach ereignet sich ein schwerer Unfall, an dessen Folgen ein 56-Jähriger stirbt. Foto: Klaus Fleckenstein

    Die Untere Verkehrsbehörde am Landratsamt prüft zurzeit, ob an den Ausfahrten von Rodenbach auf die Staatsstraße 2315 eine Geschwindigkeitsbeschränkung notwendig ist. Die Polizeiinspektion Lohr und das Staatliche Bauamt Würzburg reagierten auf Anfrage der Redaktion in dieser Frage eher ablehnend.

    Besonders an der oberen Anbindung an die Staatsstraße bereitet das Einfahren in Richtung Lohr Probleme, wenn auf der Staatsstraße die vorfahrtsberechtigten Autofahrer aus Richtung Marktheidenfeld, die oft mit sehr hohem Tempo aus der langgezogenen Kurve kommen, spät sichtbar werden.

    Ein Unfall mit Todesfolge

    »Wir hatten Anfragen aus der Bevölkerung«, begründete Landratsamtssprecher Holger Steiger das Tätigwerden der Behörde. Die Untere Verkehrsbehörde stehe mit Polizei und Staatlichem Bauamt in Verbindung und warte deren Stellungnahmen ab.

    Eine Anfrage erreichte auch unsere Redaktion. Darin heißt es, die Haltelinien an den beiden Ortsausgängen von Rodenbach erinnerten an eine Startlinie, die man täglich aufs Neue mit höchster Konzentration überfahren müsse, um sich in den fließenden Verkehr auf der Staatsstraße 2315 in Richtung Lohr oder Neustadt einzuordnen. Es habe bereits mehrere Unfälle gegeben, auch mit Todesfolge. Vorgeschlagen werden Tempolimits an den Ausfahrten und Aus- oder Auffahrtsspuren, die das Einfädeln in den fließenden Verkehr erleichtern sollen. Tatsächlich gab es am 15. Juli 2012 einen schweren Zusammenstoß bei der Ausfahrt auf die Staatsstraße. Ein 56-jähriger Autofahrer starb zwei Wochen später an den Folgen seiner Verletzungen. Dazu kommen einige Unfälle mit leichten Verletzungen der Beteiligten und Sachschäden in den letzten Jahren.

    Die Untere Verkehrsbehörde am Landratsamt prüft zurzeit, ob an den Ausfahrten aus Rodenbach auf die Staatsstraße 2315 eine Geschwindigkeitsbeschränkung notwendig ist.
    Die Untere Verkehrsbehörde am Landratsamt prüft zurzeit, ob an den Ausfahrten aus Rodenbach auf die Staatsstraße 2315 eine Geschwindigkeitsbeschränkung notwendig ist. Foto: Thomas Josef Möhler

    Die Stadt Lohr unterstützt nach den Worten von Rathaussprecher Dieter Daus den erneuten Vorstoß der Bürgerschaft sehr. Erst Anfang November habe es an der nördlichen Ausfahrt wieder einen Unfall gegeben. Bei diesem Einmündungsbereich müsse besonders berücksichtigt werden, dass hier auch landwirtschaftlicher Verkehr kreuze, was die Situation für viele Verkehrsteilnehmer nicht vereinfache.

    Die örtliche Straßenverkehrsbehörde der Stadt Lohr hat laut Daus im Januar 2017 einen Antrag auf Geschwindigkeitsbegrenzung beim Landratsamt gestellt. Im Vorfeld habe seinerzeit ein Ortstermin mit Stefan Schwab von der Ortsverkehrswacht Rodenbach stattgefunden. Das Landratsamt habe diesen Antrag abgelehnt, weil es wie Polizei und Staatliches Bauamt »keine besondere Gefahrenlage« gesehen habe, berichtete der Geschäftsleitende Beamte im Rathaus.

    Auf einen Unfall an der nördlichen Ausfahrt Mitte Oktober hat sich die Gebietsverkehrswacht Lohr in einem Schreiben ans Landratsamt mit der Forderung nach einer Geschwindigkeitsbeschränkung berufen. Ihr Vorsitzender Peter Helfrich sagte, gerade Senioren hätten Schwierigkeiten, weil sie »beim Anfahren nicht die schnellsten« seien.

    Wartezeiten möglich

    Die Ausfahrten aus Rodenbach auf die Staatsstraße 2315 seien keine Unfallschwerpunkte, betont Stefan Preisendörfer, der stellvertretende Leiter der Polizei-Inspektion Lohr. Die Ortsumgehung sei auf 100 Stundenkilometer ausgelegt. Der ausfahrende Verkehr sei wartepflichtig, wobei es in der Rush Hour durchaus zu Wartezeiten kommen könne.

    Beide Ausfahrten seien übersichtlich und böten genug Sicht in beide Richtungen, um sicher auf die Staatsstraße fahren zu können. Die Autofahrer müssten vorsichtig ausfahren und aufpassen, so Preisendörfer.

    Ähnlich argumentierte Julia Sauer, Abteilungsleiterin für den Main-Spessart-Kreis im Staatlichen Bauamt Würzburg. Bei der Planung sei die Ortsumgehung auf Tempo 100 ausgelegt worden, das gebe die »Richtlinie für die Anlage von Landstraßen« (RAL) her. Ein Tempolimit sei nur dann denkbar, wenn es sich um einen Unfallschwerpunkt handle. Darüber entscheide die Untere Verkehrsbehörde am Landratsamt, das Staatliche Bauamt gebe nur eine Stellungnahme ab.

    Skeptisch war Sauer auch gegenüber neuen Markierungen an den Ausfahrten. »Man kann nicht einfach Markierungen aufbringen, wenn dadurch keine ausreichenden Fahrbahnbreiten mehr gegeben wären«, unterstrich die Abteilungsleiterin. Gegebenenfalls müssten die Fahrbahnen an den Ausfahrten verbreitert werden.

    Schwierig zu begründen

    Ohne die Feststellung eines Unfallschwerpunktes wäre das laut Sauer aber sehr schwierig zu begründen: »Wir sind gehalten, unsere Gelder sinnvoll einzusetzen. Wenn es keine Unfallhäufung gibt, deutet das darauf hin, dass der Knotenpunkt funktioniert.«

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