378 Kinder und Jugendliche aus der Ukraine leben mittlerweile im Landkreis Main-Spessart. Kinder im schulpflichtigen Alter, die außerhalb der Notunterkünfte leben, können auf Wunsch schon jetzt die wohnortnahe Schule besuchen. Zusätzlich gibt es mittlerweile im Landkreis zehn Willkommensgruppen, die sich speziell an Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine richten. Folgende Informationen sind einer Pressemitteilung des Landratsamts entnommen.
Nachdem der Aufenthalt in den Notunterkünften zeitlich begrenzt ist, ist für die hier lebenden Kinder kein Schulbesuch vor Ort vorgesehen. Grund ist, dass man den Kindern nicht zumuten möchte, nach kurzer Zeit schon wieder die Schule wechseln zu müssen. Doch das heißt nicht, dass die Kinder hier vergessen werden. Auch in den zwei Notunterkünften in Lohr, in der Jugendherberge und der Spessarttorhalle, gibt es spezielle Angebote für die Kinder.
„Es war uns wichtig, dass auch diese Kinder schon vor dem regulären Schulbesuch die Möglichkeit haben, erste Deutschkenntnisse zu erwerben“, so Michael Behringer vom Roten Kreuz, der beide Notunterkünfte ehrenamtlich betreut. Anfangs gab es spielerische Angebote in Eigenregie, doch mittlerweile hat man mit Iana Thiele eine Fachkraft für die Kinder gefunden. Thiele betreut vormittags die Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine in der Willkommensgruppe in Lohr. Sie ist selbst in der Ukraine aufgewachsen und kann sich daher nicht nur problemlos verständigen, sondern für sie ist es „ein Tribut an ihr Heimatland, den Geflüchteten zu helfen“.
Unterstützung willkommen
Dreimal die Woche kommt sie nachmittags in die ehemalige Jugendherberge und bringt den Kindern auf spielerische Art und Weise erste Deutschkenntnisse bei. Oft sind mehr als 30 Kinder um ihre Lehrerin, versammelt, doch trotz der großen Zahl wird hier mit viel Konzentration und Spaß gelernt. Der große Zuspruch macht es allerdings schwierig, gezielt auf die verschiedenen Altersstufen einzugehen. Iana Thiele würde sich daher sehr über ehrenamtliche Unterstützung freuen.
Wenn die Kinder nicht im Unterricht sind, dann ist im Haus und auf dem Gelände rund um die Jugendherberge reges Treiben. Dank der Unterstützung durch die Ukraine-Hilfe in Marktheidenfeld und dem „Helferkreis Migration Lohr“ gibt es zahlreiche Spielsachen. „Am Anfang“, so Behringer, „war es noch sehr ruhig, doch mittlerweile hört man fröhliches Kinderlachen überall."
Gerade ist es trotz des schönen Wetters jedoch ruhig auf dem Hof, denn fast alle Kinder nehmen am Unterricht teil. Die Tür zum „Klassenzimmer“ öffnet sich. „Auf Wiedersehen“, schallt es nach draußen. Die ersten deutschen Formulierungen kommen den Kindern schon ganz selbstverständlich über die Lippen. Morgen schon wird weiter gelernt. Ein Stückchen Alltag in einem nicht alltäglichen Umfeld.
Wer sich vorstellen kann, Iana Thiele zu unterstützen, wendet sich bitte an Michael Behringer unter Tel.: (0171) 6843400 oder per E-Mail behringer@brk-msp.de