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ESSELBACH: Durch Industriegebiet nicht mehr Durchgangsverkehr erwartet

ESSELBACH

Durch Industriegebiet nicht mehr Durchgangsverkehr erwartet

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    Möglicher Investor im Esselbacher Bärnroth: Geschäftsführer Jürgen Westarp (Mitte) und Bürgermeister Richard Roos (rechts) gaben Bürgern Auskunft über die vorgesehene Entwicklung des Industriegebietes.
    Möglicher Investor im Esselbacher Bärnroth: Geschäftsführer Jürgen Westarp (Mitte) und Bürgermeister Richard Roos (rechts) gaben Bürgern Auskunft über die vorgesehene Entwicklung des Industriegebietes. Foto: Foto: Ernst Dürr

    Am Dienstagabend fand die Esselbacher Gemeinderatssitzung in ungewöhnlicher Umgebung statt. Bürgermeister Richard Roos hatte in Vorausahnung einer größeren Zuhörerzahl statt in das Rathaus in den Vereinsraum des Esselbacher Feuerwehrhauses geladen. Und wo sonst etwa zwei Gäste die Sitzung verfolgen, nahmen jetzt knapp 60 Zuhörer teil. Diese interessierten sich vor allem für den Tagesordnungspunkt „Vorstellung des möglichen Investors für das Industriegebiet Bärnroth“.

    Dazu begrüßte Roos Jürgen Westarp, Geschäftsführer der Firma Rohstoffhandel Bernhard Westarp aus Aschaffenburg, der Interesse an rund zehn Hektar Fläche im Industriegebiet Bärnroth hat und mit dem die Gemeinde einen unterschriftsreifen Vertrag ausgehandelt hat. Das Gemeindeoberhaupt freute sich über die positive Resonanz. Noch sei nichts endgültig entschieden und die Bürger sollten zuvor die Möglichkeit haben mitzureden. Deshalb ließ er bei der Vorstellung der Pläne auch Fragen der Gäste zu, was diese rege wahrnahmen.

    Jürgen Westarp, der das Konzept vorstellte, leitet das mittelständische Unternehmen in fünfter Generation. Seit über 100 Jahren ist die Unternehmensgruppe in der Wiederverwertung von Metall tätig, inzwischen an 13 Standorten und mit über 200 Mitarbeitern. Zweites Standbein der Firmengruppe ist die Projektentwicklung. Hier entwickelt Westarp Flächen und belebt sie. Viele namhafte Großunternehmen und auch Firmen aus der Region seien seit Jahrzehnten seine Kunden, so Westarp. Über die dabei entstandenen Beziehungen erfolge eine Vermietung von Flächen.

    Der Geschäftsführer zeigte einige Beispiele für eine erfolgreiche Entwicklung von Flächen durch sein Unternehmen auf. Dabei sei stets Wert auf eine gute Mischung der Unternehmen gelegt worden, damit die Risiken begrenzt werden. Ziel sei immer eine sukzessive Entwicklung der Projekte, deren gute Pflege und die langfristig guten Mieteinnahmen. Alle gezeigten Beispiele hätten keine Beschwerden in der Umgebung verursacht, versicherte Westarp.

    Klar verneinte der Unternehmer das vor einigen Monaten in Esselbach verbreitete Gerücht, dass täglich 600 Lastwagen das Industriegebiet anfahren würden. Die Aussage sei aus dem Zusammenhang gerissen sowie unsachlich und falsch wiedergegeben. Richtig sei, dass in seinem Unternehmen täglich 600 Lkw abgewickelt würden. Dies habe jedoch nichts mit der Esselbacher Fläche zu tun, da diese verkehrstechnisch nicht so gut erreichbar sei wie beispielsweise sein Grundstück am Aschaffenburger Hafen.

    Dass Lärm durch befürchteten Durchgangsverkehr in Esselbach zum Problem werden könnte, dominierte die Diskussion mit den Bürgern, die ihre Ängste artikulierten. „Auf gar keinen Fall wird mehr Lkw-Verkehr durch Esselbach oder Michelrieth rollen“, nahm Westarp klar Stellung. Ein verkehrsorientiertes Unternehmen wie etwa ein Logistikbetrieb würde sich für eine Fläche ohne direkte Autobahnauffahrt gar nicht interessieren, versicherte er.

    Ziel seines Unternehmens nach dem Grunderwerb sei es, den Gewerbetreibenden auf dem Bärnroth über die Park- und WC-Anlage eine direkte Autobahnzufahrt zu ermöglichen. Hierfür werde er sich einsetzen, betonte Westarp. Alle Argumente sprächen dafür, weil der Verkehr dann gar nicht erst nach Esselbach oder Michelrieth geführt würde.

    Stark abwasserproduzierende Betriebe seien nicht erwünscht, sei sich Westarp mit der Gemeinde einig, versicherte Bürgermeister Roos. Auch hinsichtlich möglicher Emissionen versuchte der Unternehmer, Ängste abzubauen. Er habe solche Ansiedlungen nicht vor. Zudem wären hier umfangreiche Genehmigungen erforderlich, die die Gemeinde beeinflussen könne.

    Gemeinderat Kurt Hefter wünschte sich ortsnahe qualifizierte Arbeitsplätze, die auch Entwicklungsmöglichkeiten bieten. Über die Struktur und Anzahl der künftigen Arbeitsplätze könne er heute noch nichts Konkretes sagen, bedauerte Westarp. Erst müsse der Kauf erfolgen, dann die Projektentwicklung. Als Investor sei er jedoch an qualifizierten Arbeitsplätzen seiner Mieter interessiert, da dies bessere Erträge bringe.

    Bürgermeister Roos kündigte für die Gemeinderatssitzung Anfang November eine Entscheidung über einen Verkauf an.

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