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Wiesthal: Durstkünstler und Feuchtbiotope

Wiesthal

Durstkünstler und Feuchtbiotope

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    Recht gut schaut es für den Wiesthaler Gemeindewald aus, dies zeigt der Forstwirt Leo Egg dem Gemeinderat auf.
    Recht gut schaut es für den Wiesthaler Gemeindewald aus, dies zeigt der Forstwirt Leo Egg dem Gemeinderat auf. Foto: Horst Born

    In der Gemeinde Wiesthal steht die neue Forsteinrichtung an, die stets für 20 Jahre gilt. Diese hat der Forstwirt Leo Egg dem Gemeinderat in einer Sondersitzung vorgestellt. Vertieft wurden seine Ausführungen vom Bereichsleiter vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Karlstadt, Wolfgang Grimm, der neben drei weiteren Forstleuten der Zusammenkunft beiwohnte.

    Wie Egg betonte, stehen die Planungen für die Zukunft. Der Gemeindewald mit seiner Gesamtfläche von 285,9 Hektar wurde begangen und neu kartiert. Dieser ist durch das Flurbereinigungsverfahren und Verschiebungen im Ortsteil Krommenthal etwas größer geworden. Insgesamt lässt sich sagen, dass er gut begehbar ist und deshalb auch einen großen Stellenwert für Erholung hat. Bei den Baumarten überwiegt der Nadelholzanteil mit 72 zu 28 Prozent.

    Fichte zurückgegangen

    Erfreulicherweise ist dieser in den letzten 20 Jahren (87 zu 13 Prozent) zurückgegangen. Besonders die kalamitätsgefährdete Fichte ist von 67 Prozent auf 50 Prozent gefallen. Dies begründet sich im Generations- und Bestockungswechsel auf die Verteilung verschiedener Laubbaumgruppen. Wobei dieser nicht radikal durchgeführt wird, wie Egg erklärte. Ein Problem bei der Fichte ist aber auch weiterhin der hohe Anteil an Schälschäden, wodurch der Wald insgesamt labiler wird. Aber auch die Fichte ist durchaus als gutes Bauholz geschätzt.

    Worin sich Wiesthals Wald hervorhebt, ist der große Holzvorrat von 86.600 Festmetern (fm). Dieser verteilt sich pro Hektar auf 331 fm. Recht gut erschlossen ist der Gemeindewald mit Lastwagen-Wegen, was gut für die Holzabfuhr ist. Daneben bereichern feuchte, bachbegleitende, erlenreiche Flächen das Naturbild. Die CO₂-Bilanz des Waldes beträgt 2500 Tonnen.

    An das Klima anpassen

    Auch der Klimawandel spielt eine Rolle bei der künftigen Planung der Waldwirtschaft. So sollen bei der Neupflanzung klimaangepasste Baumarten auch Berücksichtigung finden und es sollen auch angepasste "Gastbaumarten" erprobt werden, wie mediterrane Tannen als Bauholzreserve. Heimische "Durstkünstler" sollen gefördert werden und es soll eine vernünftige Strukturvielfalt entstehen. Als gut geeignet werden Eiche, Buche, Birke, Vogelbeere, Aspe, Esskastanie, Roteiche, Baumhasel, Douglasie und Tanne eingeschätzt. Insgesamt möchte man den Wald stabiler machen und Wert auf die Nachhaltigkeit legen. Dazu sollen auch mehr Feuchtbiotope und naturschutzwertvolle Feuchtflächen angelegt werden.

    Stets schwankend ist der jährliche Hiebsatz. Dieser unterliegt auch den Vorgaben des Holzmarktes, Sturmschäden oder Borkenkäferbefall. Gegenüber den letzten 20 Jahren wurde der Hiebsatz leicht auf jährlich 2100 fm angehoben. Dabei gilt als Devise bei den guten Rahmenbedingungen der Ertragssituation für Leo Egg: "Wir müssen damit leben, was draußen ist, an die Nachhaltigkeit und auch an die künftigen Generationen denken".

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