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FRAMMERSBACH/GEMÜNDEN: Edmund Kirsch ist gestorben

FRAMMERSBACH/GEMÜNDEN

Edmund Kirsch ist gestorben

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    Edmund Kirsch.
    Edmund Kirsch. Foto: Foto: Firma Kirsch

    Der Frammersbacher Edmund Kirsch, Seniorchef des Entsorgungsunternehmens Kirsch & Sohn GmbH, ist am Montag im Alter von 88 Jahren gestorben. Bis zuletzt half er in der Firma mit. Kirsch war der „Sohn“ in „Kirsch & Sohn“. 1953 benannten er und sein Vater Michael die Firma in diesen Namen um.

    Edmund Kirsch wurde als jüngstes von vier Kindern als Sprössling der alteingesessenen Frammersbacher Familien Kirsch und Büdel, wie seine Mutter mit Mädchennamen hieß, 1926 in Frammersbach geboren. Mit seinem Entsorgungsunternehmen stand er in der Tradition der Frammersbacher Fuhrleute. Das Unternehmen hatte Vater Michael nach dem Ersten Weltkrieg mit seinem Bruder Karl als neben der Landwirtschaft betriebene Rohprodukte- und Kohlenhandlung gegründet.

    Edmund Kirsch genoss eine strenge Erziehung, in der der Vater zu seinem Verdruss für sportlichen Zeitvertreib keinen Platz sah. Kirsch musste stattdessen zu Hause in der Landwirtschaft mit anpacken. Dennoch spielte er später gerne Tennis und fuhr Ski. Nach dem Besuch der kaufmännischen Berufsschule in Lohr kam er 1943 zu einer Kraftfahrabteilung des Reichsarbeitsdienstes nach Frankreich. Bis Kriegsende war er Fahrer eines Holzvergaserlastwagens.

    Der kleine Lkw der Firma war zu einem Sanitätsfahrzeug umgerüstet im Krieg eingezogen worden. Dafür bekam das Unternehmen einen alten, defekten Holzvergaser, den Edmund Kirsch nach Kriegsende durch seine Kenntnisse wieder startklar machen konnte. Damit transportierten die Kirschs alles Mögliche – Milch, Vieh, Möbel.

    Nach der Währungsreform bauten Vater und Sohn, Onkel Karl war inzwischen ausgestiegen, den Betrieb weiter aus, lieferten Holz bis nach Frankfurt und brachten von dort Kohlen mit. Am 1. Januar 1953 übernahm Edmund den Betrieb von seinem Vater. 1959 begann der Geschäftsmann mit der Entleerung von Hausklärgruben. Anfang der 1960er übernahm Kirsch die Müllabfuhr in Langenprozelten. Anfangs, so erinnerte sich Kirsch im Buch „Lebenslinien am Main“, sei er dafür ausgelacht worden, dass er sich um den Müll der Leute kümmerte. Doch Geld stinkt nicht und so baute er diesen Zweig immer mehr aus. Hinzu kam die Straßen- und Kanalreinigung.

    Als das Betriebsgelände durch die ständige Erweiterung zu klein wurde, baute das Unternehmen 1976 in Gemünden und zog 1983 auch mit dem Büro dorthin um. Bereits 1977 übernahm Kirsch und Sohn die Müllabfuhr für den gesamten Landkreis Main-Spessart.

    Im Alter von 22 Jahren lernte Kirsch bei einer Tanzveranstaltung in Frammersbach seine spätere Frau Erika kennen. Die beiden heirateten am 22. Oktober 1949. Aus der Ehe gingen die Söhne Harald und Michael hervor. Frau Erika war bis in die 80er Jahre auch in der Firma die rechte Hand ihres Mannes. Seit dem Tod von Sohn Harald 2010 wird das Unternehmen in vierter Generation von Enkelin Tina Kirsch geleitet.

    Die Trauerfeier für Edmund Kirsch ist am Samstag, 9. August, um 10.30 Uhr in der Pfarrkirche St. Bartholomäus in Frammersbach. Die Urnenbeisetzung findet um 11.30 Uhr auf dem Friedhof im Frammersbacher Ortsteil Schwartel statt.

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