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Retzbach: Ehrenamtliche und Geflüchtete für Artenvielfalt

Retzbach

Ehrenamtliche und Geflüchtete für Artenvielfalt

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    Das Freilegen des für die Natur wertvollen Magerrasens am Benediktusberg sichert die Existenz seltener Tier- und Pflanzenarten.
    Das Freilegen des für die Natur wertvollen Magerrasens am Benediktusberg sichert die Existenz seltener Tier- und Pflanzenarten. Foto: Maren Buschhaus

    In den letzten Wochen kamen unter Leitung des Landschaftspflegeverbandes Main-Spessart e.V. (LPV) Ehrenamtliche und Geflüchtete zusammen. In dem Projekt kooperierten der LPV, das Bergwaldprojekt e.V. (BWP) und der Bund Naturschutz/Ortsgruppe Retzbach (BN). Letztere konnte zusätzlich zu Einheimischen auch Geflüchtete von der Elfenbeinküste, die in der Benediktushöhe untergebracht sind, einbinden. Den Einsatz finanziell ermöglicht haben das bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz und das BWP.

    Kürzlich reisten zur Projektwoche ein Dutzend Freiwillige des BWP aus ganz Deutschland an. Ihre Aufgabe war die Nachpflege der Fläche, nachdem Schafe und Ziegen auf den Steilhängen des Benediktusberges geweidet hatten. Auch für Weidetiere giftige Pflanzen wurden entfernt. "Denn ohne die Tiere", so Reinhard Fritz, erster Vorsitzender des BN, "haben wir keine Chance, die Fläche freizuhalten."

    Die Freihaltung der Fläche sei wichtig, so Fritz, denn die mageren Hanglagen bieten Lebensraum für bedrohte Pflanzen, darunter Berg-Kronwicke, Graslilie, Goldaster und Orchideen-Arten. Diese Vegetation wiederum ist Basis der heimischen Insektenwelt mit ihren Wildbienen, Glückswidderchen und Schmetterlingen. "Wird die niedrige Vegetation überwachsen", erklärt der BNler, "verschwinden auch die Insekten."

    Erst die menschliche Nutzung mit dem Anbau von Wein und Obst sowie die Beweidung hat die heutige Artenvielfalt hervorgebracht. Um sie auch für künftige Generationen zu bewahren, dafür setzen sich die Akteure der Projektwochen mit einer Fortsetzung der Beweidung und regelmäßigen Pflege ein.

    Zum Abschluss gab der Naturkenner Wolfgang Piepers (BN) Einblicke in die Pflanzen- und Tierwelt der mainfränkischen Magerrasen. Zudem besichtigte die Gruppe das Naturschutzgebiet Ruine Homburg mit dem artenreichen "Ammerfeld".

    Aufgrund des Erfolgs soll die Maßnahme 2025 wiederholt werden und wird rechtzeitig bekannt gegeben. Interessierte sind eingeladen, sich zu beteiligen.

    Am 21. November können Interessierte am Thema Beweidung zum BN-Stammtisch kommen; Kontakt unter E-Mail: rein.fritz@t-online.de oder Tel.: (0160) 7364732. Außerdem bietet der BN Führungen auf den Naturschutzflächen an.

    Von: Jennifer Weidle im Auftrag des Bund Naturschutz Main-Spessart

    Eine Haselmaus ließ sich bei den Pflegearbeiten des Bund Naturschutz in Bayern/Ortsgruppe Retzbach am Benediktusberg blicken. Die Art ist durch den Verlust geeigneter Lebensräume bedroht.
    Eine Haselmaus ließ sich bei den Pflegearbeiten des Bund Naturschutz in Bayern/Ortsgruppe Retzbach am Benediktusberg blicken. Die Art ist durch den Verlust geeigneter Lebensräume bedroht. Foto: Marco Handel
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